Der Wein trägt eine relativ helle kirschrote Farbe. Die Farbtiefe ist ordentlich ausgeprägt und geht in einen granatroten Rand über. Die erste Nase ist mäßig intensiv. Sie duftet fruchtig nach Brombeeren. Die zweite Nase ist von einer mäßig intensiven Frucht geprägt. Neben Brombeeren rieche ich Cassis und leichte Stallnoten. Die Viskosität ist gut ausgeprägt.
Auch am Gaumen zeigt sich der Wein sehr fruchtig. Dazu kommen Schokoladentöne. Diese Komposition verleiht dem Wein einen etwas süßlichen Charakter, der einen positiven Kontrast zu den Tanninen im Abgang bietet. Es fällt schwer, etwas gegen den Wein zu sagen, zumal der Nachhall eine ordentliche Länge besitzt.
Insgesamt ein sehr guter Wein, der für einen Supermarktwein sehr viel Qualität besitzt. Echtes Terroir oder Größe bietet er nicht, auch wenn er Bordeaux durchaus erkennen läßt.
St.-Emilion Grand Cru auf der Flasche klingt ja richtig gut und nach einem echten Verkaufsargument. Weine, die eine Qualität bieten, die man mit diesem Namen assoziiert, kosten normalerweise ab 20. Diesen Wein habe ich bei Sky im Angebot für 7,99 von 10 herabgesetzt erworben. Eigentlich ist der Name alleine bereits 10 wert.
Weinliebhaber wissen aber, daß zu dem kleinen Dorf Saint-Emilion die Appelationen Saint-Emilion und Saint-Emilion Grand Cru mit der unbedeutenden Fläche von 2000 und 3000 ha gehören. Die Grand Cru Appelation hat also mehr Fläche als die „einfache“. Auf 3000 ha werden natürlich nicht nur Spitzenweine angebaut. Von echter Bedeutung innerhalb der Grand Cru Appelation sind die Auszeichnungen Crands Cru Classé bzw. noch besser Premiers Grand Cru Classés. Insofern kann man mit diesem Wein schon sehr zufrieden sein, und mein Supermarkttest hatte ein unerwartet positives Ergebnis.
Herkunft: Frankreich – Bordeaux – Saint Emilion Grand Cru
Jahrgang: 2004
Rebsorte: steht leider nicht auf dem Rückenetikett, wohl Merlot und CabS
Erzeuger: Vignobles Pierre Rivière
Ausbau: AOC
Alkohol: 13,5%