Pfalz Spätburgunder** 2005

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Der Wein hat eine grantrote Farbe. Die Farbtiefe ist ordentlich ausgeprägt und geht in ein Orangerot über. Anfangs duftet er mäßig intensiv nach Wald- und Brombeeren. Nach dem Schwenken nimmt die Intensität weiter zu. Ich rieche Beerenfrucht, Schokolade und Lavendel.

Der Wein besitzt viel Frucht, während der Körper von einer mittleren Schwere geprägt ist. Die Tannine verleihen dem Wein rauhen Charme und Charakter. Der Wein hat eine gute Länge und ist sehr extraktreich.

Mit Pinot ist es immer so eine Sache. Im besten Fall bestechen sie durch eine unvergleichliche Eleganz. Dieser hier hat eher einen lässigen Chic, ohne ein Modewein oder einfach ein lockerer einfacher Wein zu sein. Zum Emmentaler.

Herkunft: Deutschland – Pfalz
Jahrgang: 2005
Rebsorte: Spätburgunder
Erzeuger: Castel Peter
Ausbau: Qualitätswein trocken
Alkohol: 13,0

Playboy Red Wine 2008

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Playboy ist unter die Weinproduzenten gegangen. Genauer gesagt produziert die große Kellerei Peter Mertes einen Wein, der mit dem Logo und Namen des Häschenblatts produziert wird. Den Wein gab es zum Einführungspreis von 2,99€  im Supermarkt. Bei Einführung und Playboy denke ich natürlich eigentlich an andere Praktiken. Wenn der Beitrag schon so anfängt, frage ich mich wie tief ich heute noch im Niveau sinken will. Besser ich widme mich dem Wein.

Der Wein hat eine helle kirschrote Farbe. Die Farbtiefe ist mäßig ausgeprägt und geht in ein Purpurrot über. Anfangs duftet der Wein nach Brombeeren, Cassis und Brotrinde. Nach dem Schwenken nimmt die Intensität weiter zu. Cassis, Paprika und Pfeffer kommen im Bukett vor. Die Viskosität ist ordentlich ausgeprägt.

Nachdem die Nase ja sehr ordentlich war, wirkt der Geschmack doch eher enttäuschend. Der Wein besitzt einen mittelschweren Körper. Eine leichte Säure paßt nicht gut zum bitteren Grundton. Auch die Frucht wird von den Tanninen, die einen merkwürdigen Gummicharakter haben, konterkariert. Der Nachhall besitzt eine ordentliche Länge.

Nach dem Riechen dachte ich, daß man hier tatsächlich Wert auf einen sehr ordentlichen Wein gelegt hat, doch ich muß gestehen, daß mir der Wein nicht gefällt. Profiköche sagen ja, daß man zum Kochen nur gute Weine nehmen soll, dennoch ist es der erste Verwendungszweck, der mir zum Wein einfällt.

Bei diesem Wein komme ich natürlich nicht umhin, noch einmal auf das Etikett einzugehen. Ich finde es ja erstaunlich, wie sehr sich Kleidung und weitere Accessoires mit dem Hasenlogo verkaufen. Interessanterweise sind die Käufer primär Frauen. Vielleicht ist das auch die Schnittmenge, in der dieser Wein einschlagen will, weil wohl vor allem Frauen die Käufer von Weinen im Supermarkt sind. Doch es wäre für den Playboy ein Einfaches, eine ganze Kollektion an Weinen an den Markt zu bringen mit dem Konterfei der Playmates des Monats. Männer würden sich um diese Flaschen reißen, und jeder Jahrgang hätte ein individuelles Bild. Mouton Rothschild würde vor Neid erblassen. Etiketten von Miro, Chagall, Warhol oder Picasso kann ja jeder entwerfen lassen, aber die Playmates hat nur der Playboy. Die Qualität des Weins wäre auch beinahe egal. Die Männer würden die Flaschen auch so sammeln. Aber das ist nur meine einfache Meinung.

Herkunft: Deutschland – Pfalz
Jahrgang: 2008
Rebsorte: Cabernet Sauvignon
Erzeuger: Peter Mertes
Ausbau: QbA trocken
Alkohol: 13,0%

Baccanera 2006

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Der Wein trägt ein rubinrotes Kleid. Die Farbtiefe ist mäßig ausgeprägt, was sich in einem nicht sonderlich schmalen granatroten Rand äußert. Die erste Nase ist bereits durchaus intensiv. Sie riecht nach Beerenfrüchten, Vanille, Pfeffer und Minze. Die zweite Nase nimmt ein wenig an Intensität zu. Brombeere und Leder begegnen mir hier. Die Viskosität ist gut ausgeprägt.

Der Wein stellt eine schöne Balance zwischen belebender Frucht, feiner Würze und schwerer Kraft dar. Er besitzt von keiner der Komponenten zu viel und weiß sie doch ins Licht zu rücken. Auch die recht deutlichen Vanillenoten wirken nicht übertrieben. Der Nachhall besitzt leider nur eine mäßige Länge.

Das ist schon ein sehr guter Tropfen, der als Sonntagswein zum Braten eine gute Figura abgeben wird. Aber eigentlich nichts für diese Temperaturen. Wenn ich auf die Verkostung des 2002ers schaue, komme ich nicht umhin, den Wein an sich, als sehr verläßlichen Trinkpartner zu bezeichnen.

Herkunft: Italien – Piemont – Langhe
Jahrgang: 2006
Rebsorte: Nebbiolo
Erzeuger: lo Zoccolaio
Ausbau: DOC
Alkohol: 14%

Chianti Riserva 2007

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Der Wein hat eine kirschrote Farbe. Die Farbtiefe ist ordentlich ausgeprägt. Der nicht ganz so schmale Rand ist nicht viel heller und geht ins Purpurrot. Die erste Nase duftet mäßig intensiv nach Kirsche, Himbeer und Gewürzen. Die zweite Nase riecht etwas intensiver und ausgeglichener nach Kirsche und Veilchen. Die Viskosität ist gut ausgeprägt.

Am Gaumen gewinnt der Wein weitere positive Seiten. Er ist durchaus gefällig zu trinken, weil eine mittlerer Säure ihm eine gewisse Leichtigkeit verleiht, die sich gut mit dem mittleren Körper und der leichten Frucht vereinbaren läßt. Leichte, runde Tannine sorgen für ein angenehmes Wärmegefühl.

Mußte ich den Vino Nobile gestern verreißen, komme ich bei diesem Chianti, der mit ähnlich obskuren Erzeugerangaben aufwartet, nicht umhin zu gestehen, daß es sich um einen sehr ordentlichen Rotwein handelt, der seine 4,99€ definitiv wert ist. In der Chianti Classico Verkostung letzte Woche wäre dieser Wein nicht negativ aufgefallen (auch wenn er im Bericht keine Erwähnung gefunden hätte). Ich kann ihm sogar eine gewisse Typizität zuschreiben. Das ist nichts Weltbewegendes, aber doch ein gut gemachter Wein. Zur Pasta a la Pomodoro.

Herkunft: Italien – Toskana – Chianti
Jahrgang: 2007
Rebsorte: Sangiovese und möglicherweise noch andere
Erzeuger: PI.GI.VI. IVV393
Ausbau: DOCG
Alkohol: 13%

Vino Nobile di Montepulciano 2007

Lidl hatte letzte Woche eine Aktion, bei der ein Brunello für 15,99 €, ein Vino Nobile für 5,99 € und ein Chianti Riserva für 4,99 € zu haben waren. Solche Preise für die renommierten Weine der Toskana sollten beim Verbraucher die Alarmglocken klingeln lassen. Es kommt hizu, daß der Erzeuger des Vino Nobile sich nur mit seiner Registrierungsnummer als Abfüller auf das Etikett und den Korken getraut hat, nicht aber mit seinem Namen, was ich bisher noch nicht gesehen habe. Ich habe mich trotzdem zum Testkauf des Vino Nobile und des Chianti entschieden und werde nun voreingenommen mit der Verkostung beginnen.

Der Wein hat eine rubinrote Farbe. Die Farbtiefe ist gut ausgeprägt. Am Rand geht die Farbe in ein Purpurrot über. Anfangs duftet er mäßig intensiv nach Kirsch und etwas Mandel. Nach dem Schwenken nimmt die Intensität leicht zu. Es sind weiterhin Kirschnoten, die von etwas Mandel sowie von pflanzlichen Noten begleitet werden. Die Viskosität ist gut ausgeprägt.

Der Wein besitzt einen mittelleichten Körper. Die Frucht ist eher versteckt und verschwindet schnell hinter Nuß und schweren Tanninen. Dazu kommt noch eine deutliche Vanillenote. Der Nachhall besitzt eine mäßige Länge.

Vielleicht ist das Beste am Wein, daß er nicht fehlerhaft ist. Jeglicher Charme wird jedoch von den Unmengen Holz kaputt gemacht. Die schweren Tannine passen auch nicht zu dem eher mittelleichten Körper, so daß sich keine Harmonie einstellen will und der Verdacht entsteht der Holzeinsatz diene dazu, den wahren Geschmack des Weins zu verschleiern. Ein belangloses Holzmonster, das ich mir als Begleitung von dunkler Schokolade vorstellen kann. Der Wein schmeckt nicht nach Italien, er besitzt nicht die mystische Magie, die man einem Vino Nobile zuschreiben kann und ist mir die 6€ nicht wert.

Herkunft: Italien – Toskana – Vino Nobile di Montepulciano
Jahrgang: 2007
Rebsorte: Sangiovese, Cannaiolo, Mammolo
Erzeuger: ICQRF IT/SI 3162
Ausbau: DOCG irgendwie trocken
Alkohol: 13,5%

Chianti Classico – German Tour 2010

Am Dienstag den 15.6. stellte das Konsortium des Chianti Classico seine Weine in Hamburg vor. Das Grand Elysee bot hierfür einen sehr eleganten Rahmen, in dem Weine und Besucher ein gutes Ambiente fanden.

Das Chianti Classico bezeichnet sich selbst als das Herzstück des Chiantis und stellt zunächst mal eine regionale Teileinheit des Chianti zwischen Florenz und Siena dar. Die eingetragene Rebfläche des Chianti Classico von 7.200 ha steht etwa auf einer Stufe mit der Fläche des gesamten Anbaugebiets Mosel. Mit einer jährlichen Produktion von fast 300.000 hl wissen die Erzeuger einige durstige Kehlen zu stillen.

Die Hauptrebsorte des Chiantis Classico ist der Sangiovese. Anders als beim Brunello di Montalcino muss der Wein allerdings kein rebsortenreiner Sanigovese sein, auch wenn Sangiovese mindestens 80% des Weins ausmachen. Cuvées sind im Gebiet des Chianti Classico eher die Regel. Neben heimischen Rebsorten wie Cannaiolo und Colorino kommen auch internationale Rebsorten wie Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah zum Einsatz.

In Hamburg wurden Chianti Classico aus den Weinen 2008, 2007 und 2006 sowie Riservas aus den Jahren 2007, 2006 vorgestellt. Dazu gab es noch zwei Riserva aus 2005 und eine aus 2003zu verkosten. Mengenmäßig am stärksten vertreten unter den 61 Weinen waren die Chianti Classico aus 2007 und die Riserva aus 2006.

Im folgenden gehe ich nur auf die Weine ein, die mir jeweils besonders gefallen haben – probeweise diesmal ohne Punkte. Ich bin gespannt, ob sich ein Leser beschwert.

Chianti Classico 2008

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Castello de Selvole
100% Sangiovese
Nase: Cassis, Kirsche
Mund: würzig, Nuß, rund, harmonisch

Castello Vicchiomaggio – San Jacopa da Vicchiomaggi
90% Sangiovese, 5% Canaiolo, 5% Colorino
N: kräutrig, Melisse, Heidelbeere
M: feine Frucht, angenehme Tannine, gute Länge, Holz ist spürbar

Chianti Classico 2007

Borgo Salcetino
95% Sangiovese, 5% Canaiolo
N: warm, Brotrinde, Mandel
M:  saftig, sehr viel Frucht, fast süß, kräftige Tannine, erdig, sehr gute Länge

Fontodi
100% Sangiovese
N: Cassis, Nelken, Nuß, sehr eigene Würze
M: viel Kraft, Power, kräftige Tannine
wirkte eher wie eine Riserva, was unter den „normalen“ Chianti doppelt auffiel

Le Miccine
85% Sangiovese, 10% Malvasia Nera, 5% Merlot
N: Vanille, sehr eigene Würze, Himbeer, Kirsche
M: fein, rund, elegant
Für mich so etwas wie der Sieger der Herzen als sehr individueller Wein. Leider scheint es in Deutschland noch keine Bezugsquelle zu geben.

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Tenuta di Lilliano
80% Sangiovese, 20% Canaiolo und Colorino
N: Brot, Eukalyptus, Kirsche
M: rund, mittlerer Körper, ordentliche Frucht, sehr gut gemacht.

San Felice
100% Sangiovese
N: Kirsche, würzig
M: viel Frucht, Kirsche, kräftige Tannine, mittelschwer

Villa Cafaggio
100% Sangiovese
N: Nuß, Trüffel
M: ordentliche Frucht, mäßige Säure, mittelleicht, ordentliche Tannine

Chianti Classico 2006

Castello di Cacchiano
95% Sangiovese, 5% Canaiolo
N: erdig, Vanille, Veilchen
M: intensive Würze, Nuß, leichte Säure, ordentliche Tannine
definitiv eines der Highlights

Tenuta di Nozzole – Poggio Reale
100% Sangiovese
N: Frucht, Mandel
M: viel Frucht, saftig

Chianti Classico Riserva 2007

Felsina – Riserva Rancia
100% Sangiovese
N: sehr eigene Würze
M: viel Frucht, gute Dichte, Schokolade, kräftig

La Casaccia
100% Sangiovese
N: Eukalyptus, Melisse
M: viel Frucht, enorme Dichte, kräftige Tannine

Chianti Classico Riserva 2006

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Borgo Salcetino
95% Sangiovese, 5% Canaiolo
N: erdig, Brombeere, Toast
M: feine Würze, kräftig, ordentliche Frucht

Fattoria Nittardi
N: Nuß, Vanille, Veilchen
M: kräftig, dicht, würzig

Agricoltori del Chianti Geografico – Montegiachi
95% Sangiovese, 5% Colorino
N: Kirsche, Eukalyptus, Brotrinde
M: viel Frucht, leichte Säure, Tannine etwas unrund

Agriano in Chianti
90% Sangiovese, 5% Canaiolo, 5% Merlot
N: sehr eigene Würze, Malz
M: würzig, Nuß, mittlerer Körper, mäßige Länge

Tenut Bonomonte
100% Sangiovese
N: Melisse, Kirsche
M: relativ fruchtig, mittelschwerer Körper

Zusammenfassend muß ich bekennen, daß sich die vermeintlich höhere Klasse der Riservas vor mir hinter einer dicken Holzschicht verborgen hat. Am besten gefallen haben mir die Chianti Classico aus 2007. Highlights waren hier Fontodi, Le Melicce und Borgo Salcetino. Der 2006er Castello di Cacchiano und 2007er Riserva La Casaccia hatten auch ein sehr hohes Niveau, sind aber natürlich auch schon eine Spur teurer.

Insgesamt eine sehr schöne Veranstaltung, die professionell organisiert war. Die Veranstaltung war insgesamt auch deutlich besser besucht, als es sich aus meinen Fotos ergibt, die ich erst am Ende der Veranstaltung geknipst habe, als ich mich nicht mehr auf die Weine konzentrieren mußte.

Syrah 2001

Der Wein trägt ein rubinrotes Kleid mit einer guten Farbtiefe. Der schmale Rand funkelt deutlich heller in Granatrot. Die erste Nase ist bereits sehr intensiv, irritiert aber mit einem Geruch zwischen Gerste und Klebstoff. Die zweite Nase ist auch sehr intensiv. Die Aromen aus Leder, Vanille, Zeder und Gerste/Klebstoff/Jod fügen sich aber nicht zu einem schönen Gesamtbild zusammen. Die Viskosität ist sehr gut ausgeprägt.

Am Gaumen macht der Wein einen reichlich ausgezehrten Eindruck. Erstaunlicherweise ist sogar noch etwas Frucht vorhanden, aber insgesamt wirkt er reichlich morbide. Die immer noch kräftigen Tannine sind relativ mild und nehmen Bitterschokolade mit, die einen guten Anschluß an die Restfrucht bildet. Eine leichte Säure wirkt eher aggressiv und störend. Der Nachhall besitzt eine gute Länge.

Der Wein ist zu alt. Erstaunlicherweise mußte ich ihn im Laufe des Abends nicht wegschütten, aber das sind auch die einzigen lobenden Worte, die ich für ihn finden kann. Die noch lebendigen Komponenten im Wein fügen sich einfach nicht zusammen und können nicht über den Zustand des Weins hinwegtäuschen.

Herkunft: Frankreich – (Languedoc) – Cotes de Thongue
Jahrgang: 2001
Rebsorte: Syrah
Erzeuger: Domaine Bourdic
Ausbau: Vin de Pays
Alkohol: 14%

Blasón de San Juan 2006

Der Wein hat eine purpurrote Farbe. Der helle granatrote Rand nimmt nur wenig Fläche ein, was für eine gute Farbtiefe spricht. Die erste Nase besitzt eine ordentliche Intensität. Ich entnehme ihr aber zunächst nur Schokoladennoten. In der zweiten Nase nimmt die Intensität deutlich zu. Der Wein verbreitet jetzt einen Duft nach Backpflaume, Kräutern und Rumtopf. Die Viskosität ist sehr gut ausgeprägt.

Mit seinem mittelschweren Körper füllt der Wein den Mund gut aus. Allerdings fehlt es ihm von Beginn ab an Harmonie. Zu sehr drängen die bitteren Tannine in den Vordergrund und lassen Frucht und Würze nicht wirklich zu Wort kommen. Da die Tannine jedoch nicht besonders hart sind, kann man die weiteren Komponenten durchaus noch spüren. So wirkt das, als hätte ein Maler ohne irgendeinen Hintergedanken drei Farbkleckse gemacht, von denen der eine nicht mit dem andern harmoniert.

Meine Beschreibung sagt schon alles. Zunächst dachte ich an einen Fehler im Wein, doch den hat er nicht. Wenn ich ungenießbar sage, meine ich damit nicht furchtbar, sondern daß das Trinken dieses Weins eben kein Genuß ist und nur der Alkoholzufuhr dient. Zu Chili con carne extra scharf. Ein Essen zu dem man eigentlich keinen Wein empfehlen kann, aber es dürfte scharf genug sein, um den Wein zu überdecken.

Vielleicht wundert sich jemand, daß dies der erste spanische Wein ist, der auf KeinAlkoholistauchkeinLoesung.de ausführlich verkostet wurde. Dies liegt daran, daß ich gegen spanische Rotweine ausgeprägte Vorurteile bezüglich einem viel zu ausgeprägten Einsatz von Holz im Ausbau des Weins habe und nur selten versuche, mich von meinen Vorurteilen abzubringen. Das Problem dieses Weins ist zwar nicht zu viel Holz, seine Qualität ist gleichwohl nicht geeignet mich tiefer ins spanische Weinuniversum hinein zu locken.

Herkunft: Spanien – Ribera del Duero
Jahrgang: 2006
Rebsorte: Tempranillo
Erzeuger: Ortega Fournier
Ausbau: Holz wird schon dabei gewesen sein
Alkohol: 14,5%

Chateau Cascadais 2005

Der Wein trägt ein rubinrotes Kleid. Die Farbtiefe ist gut ausgeprägt und gibt einem granatroten Rand Platz. Anfangs besitzt er bereits ein intensives Bukett, das einen würzigen Geruch verbreitet. Nach dem Schwenken duftet er weiterhin sehr würzig nach Pfeffer, Vanille und Kräutern. Die Viskosität ist gut ausgeprägt.

Der Wein besitzt einen mittelschweren Körper. Dennoch wirkt er nicht allzu kräftig, weil die Tannine bereits rund geschliffen sind und nur noch eine feine Herbe hinterlassen. Man könnte also von einem feinherben Wein sprechen, wenn dieser Begriff in der Weinsprache nicht schon anders belegt wäre. Er gleitet durchaus geschmeidig durch den Mund, bevor der Nachhall mit einer guten Länge einsetzt. Dazu kommt eine Bitterschokoladennote.

Das ist ein sehr gelungener Wein. Der Wein ist ein schöner, einfacher Tropfen, der sich prima trinken läßt. Irgendwie fällt mir dazu ein gut gewürztes Kassler in Senfkruste ein.

Herkunft: Frankreich – Languedoc – Corbières
Jahrgang: 2005
Rebsorte: lt. Internetrecherche Carignan, Cinsault, Grenache, Mourvèdre und Syrah
Erzeuger: Chateau Cascadais
Ausbau: AOC
Alkohol: 13,5%

Chateau Anglès 2006

Der Wein trägt ein rubinrotes Kleid. Die Farbtiefe ist gut ausgeprägt. Die erste Nase ist mäßig intensiv. Sie verbreitet den Duft von Beerenfrüchten und Pfeffer. In der zweiten Nase nimmt die Intensität weiter zu. Ein leichter Touch Vanille gesellt sich zu den Beeren. Die Viskosität ist sehr gut ausgeprägt.

Der Wein besitzt einen mittelleichten Körper, ist aber von samtener Struktur, so daß er sehr gefällig durch den Mund fließt. Eine leichte Bitternote begleitet ihn die ganze Zeit. Dazu kommt eine schöne Fruchtnote.

Das ist ein sehr solider Wein, der gut zu trinken ist. Er stellt aber keine Ansprüche an den Trinker. Zur Pasta a Rabbiata.

Herkunft: Frankreich – Languedoc – Coteaux du Languedoc
Jahrgang: 2006
Rebsorte: Syrah, Grenache, Mourvèdre
Erzeuger: Chateau Anglès
Ausbau: AOC
Alkohol: 13,5%