Blanc Pescador

Auf speziellen Wunsch hin eine letzte Verkostungsnotiz:

Der Wein hat eine sehr helle, leicht gelbliche Farbe. Er hat einen intensiven Duft, der kräutrig und grasig wirkt. Dazu kommt ein Ton, der mich an Hefe erinnert. Limetten und Minznoten erwecken Caipirinha Assoziationen.

Am Gaumen ist der Wein extrem stark vom Schaum geprägt, der den Wein aufbläht und schwerer bzw. etwas pappiger macht, weil der Wein eben nicht fein perlt sondern grob schäumt. Der Wein besitzt eine leichte Säure und ist etwas herb.

Ein relativ einfacher Wein, der gut trinkbar ist. Wenn man wie ich kein Fan von Sekt & Co ist,  fällt es mit einem solchen Wein natürlich besonders schwer. Dennoch wird er auch Freunde finden. Zu einem Krabbencocktail an der Meerespromenade, unter der die Wellen schäumend aufs Land zulaufen.

Herkunft: Spanien
Jahrgang: keine Angabe
Rebsorte: keine Angabe
Erzeuger: Cadelamsa
Ausbau: Schaumwein
Alkohol: 11,5%

Blasón de San Juan 2006

Der Wein hat eine purpurrote Farbe. Der helle granatrote Rand nimmt nur wenig Fläche ein, was für eine gute Farbtiefe spricht. Die erste Nase besitzt eine ordentliche Intensität. Ich entnehme ihr aber zunächst nur Schokoladennoten. In der zweiten Nase nimmt die Intensität deutlich zu. Der Wein verbreitet jetzt einen Duft nach Backpflaume, Kräutern und Rumtopf. Die Viskosität ist sehr gut ausgeprägt.

Mit seinem mittelschweren Körper füllt der Wein den Mund gut aus. Allerdings fehlt es ihm von Beginn ab an Harmonie. Zu sehr drängen die bitteren Tannine in den Vordergrund und lassen Frucht und Würze nicht wirklich zu Wort kommen. Da die Tannine jedoch nicht besonders hart sind, kann man die weiteren Komponenten durchaus noch spüren. So wirkt das, als hätte ein Maler ohne irgendeinen Hintergedanken drei Farbkleckse gemacht, von denen der eine nicht mit dem andern harmoniert.

Meine Beschreibung sagt schon alles. Zunächst dachte ich an einen Fehler im Wein, doch den hat er nicht. Wenn ich ungenießbar sage, meine ich damit nicht furchtbar, sondern daß das Trinken dieses Weins eben kein Genuß ist und nur der Alkoholzufuhr dient. Zu Chili con carne extra scharf. Ein Essen zu dem man eigentlich keinen Wein empfehlen kann, aber es dürfte scharf genug sein, um den Wein zu überdecken.

Vielleicht wundert sich jemand, daß dies der erste spanische Wein ist, der auf KeinAlkoholistauchkeinLoesung.de ausführlich verkostet wurde. Dies liegt daran, daß ich gegen spanische Rotweine ausgeprägte Vorurteile bezüglich einem viel zu ausgeprägten Einsatz von Holz im Ausbau des Weins habe und nur selten versuche, mich von meinen Vorurteilen abzubringen. Das Problem dieses Weins ist zwar nicht zu viel Holz, seine Qualität ist gleichwohl nicht geeignet mich tiefer ins spanische Weinuniversum hinein zu locken.

Herkunft: Spanien – Ribera del Duero
Jahrgang: 2006
Rebsorte: Tempranillo
Erzeuger: Ortega Fournier
Ausbau: Holz wird schon dabei gewesen sein
Alkohol: 14,5%