La Larme d’or Chablis 2008

Der Wein hat eine glanzhelle Farbe. In der ersten Nase stecken kräutrige Aromen und etwas Limone. Nach dem Schwenken nimmt die Intensität noch einmal deutlich zu. Steinige Noten und etwas Tabak kann ich jetzt erschnuppern.

Am Gaumen fällt zunächst die leicht aggressive Säure auf. Der Körper ist eher leicht. Dafür finde ich in dem Wein eine Kräuterwürze und etwas Salz.

Es sind zwei Sachen, die mir an diesem Wein nicht gefallen. Zum einen fehlt dem Wein die Harmonie, die durchaus schönen Einzelwahrnehmungen in ein Gesamtbild zu setzen. Zum anderen läßt sich in ihm nichts von einem Chardonnay erahnen. Das ist dennoch ein ordentlich bis guter Wein. Für den Geschmackstest eines Supermarktweins keine schlechte Sache, aber mit 6,99€ habe ich mich sicherlich auch schon in die obere Supermarktpreisklasse begeben.

Herkunft: Frankreich – Burgund – Chablis
Jahrgang: 2008
Rebsorte: Chardonnay
Erzeuger: Jean Louis Quinson
Ausbau:  AOC
Alkohol: 12%

vom Rotliegenden Riesling 2007

Der Wein hat eine strohgelbe Farbe. Er duftet bereits von Beginn an sehr intensiv, wobei ein Fruchtkorb aus Pfirsich und Papaya der Nase entgegen strömt. Nach dem Schwenken bleibt das Bukett sehr intensiv. Die Frucht läßt jetzt aber auch mineralischen Noten und etwas Wachs Platz.

Am Gaumen tritt der Wein mit einem mittleren Körper auf. Seine Saftigkeit, gepaart mit etwas Säure und würzigen Noten erweckt den Eindruck von Kräuterlimonade. Eine leichte Mineralik kommt im Nachhall, der eine gute Länge besitzt. Dazu kommt eine leicht cremige Struktur.

Ein Wein, der von allem Etwas besitzt. Er scheint mir jetzt auf dem Höhepunkt zu sein. Zumindest habe ich ihn noch nie so gut angetroffen. Ein relativ lockerer Wein zum Kartoffelauflauf. Die Begeisterung der letzten Verkostung setzt sich also fort.

Herkunft: Deutschland – Pfalz – (Birkweiler Kastanienbusch)
Jahrgang: 2007
Rebsorte: Riesling
Erzeuger: (Peter) Siener
Ausbau: QbA trocken
Alkohol: 12%

Walporzheimer Klosterberg Spätburgunder 2007

Der Wein hat eine granatrote Farbe. Die Farbtiefe ist gut ausgeprägt. Die erste Nase duftet dezent nach Kräutern. In der zweiten Nase nimmt die Intensität leicht zu. Heidelbeere und Lakritz sind jetzt im Bukett. Die Viskosität ist mäßig ausgeprägt.

Am Gaumen ist der Wein sehr fruchtig mit Himbeer- und Kirschnoten. Dazu kommt eine leichte Süße, die den Wein geschmacklich dominiert. Der Wein besitzt einen eher leichten Körper und eine mäßige Länge.

Ein klassischer Fehlkauf. Daß es noch nicht trockene Spätburgunder gibt, war dann doch eine Überraschung, auch wenn ich natürlich zugebe, daß auf dem Etikett das Wort trocken nicht vorkam. Das Wort lieblich aber auch nicht. Beim Kauf dachte ich noch, daß der Winzer hier wohl auf die fakultative Etikettenangabe der Geschmacksrichtung aufgrund ihrer Selbstverständlichkeit verzichtet habe. Den niedrigen Alkoholgehalt, der mich warnen hätte können, habe ich erst zu Hause entdeckt. Na ja, was solls. Der Wein ist wie eine Reise in die Vergangenheit, die zeigt, daß früher manches auch schlechter war.  Ein Wein, wie ihn die Welt von heute wirklich nicht braucht, aber für irgendwas müssen Großlagen wohl gut sein. Im Zweifelsfall für die Zubereitung eines Bratens mit Backpflaume.

Herkunft: Deutschland – Ahr – Walporzheimer Klosterberg
Jahrgang: 2007
Rebsorte: Pinot Noir
Erzeuger: Jakob Sebastian
Ausbau: QbA lieblich
Alkohol: 11%

Felsenterrassen Riesling 2007

Der Wein ist glanzlell mit grünem Einschlag. Anfangs duftet er – vielleicht auch wegen zu kalter Temperatur – sehr dezent nach pflanzlichen Aromen. Nach dem Schwenken nimmt die Intensität deutlich zu, und die Farbe geht in Strohgelb über. Das Bukett nimmt jetzt einen mineralisch steinigen Ton an.

Am Gaumen besticht der Wein durch eine schöne Kombination aus unkomplizierter Saftigkeit, leichter Säure und kräftiger Würze. Im Abgang beginnt eine feine Mineralik, die im langen Nachhall anhält. Der mittelleichte Körper sorgt dafür, daß der Wein einen filigranen Eindruck hinterläßt.

Ein sehr feiner Wein, der alles hat, was ein guter Riesling braucht. Kein großer Wein, aber doch auf dem Niveau von so manchem großen Gewächs. Ein Wein mit individuellem Charakter, der durch seine Natürlichkeit viel Spaß macht. Zum Kabeljau in Senfsauce.

Herkunft: Deutschland – Mosel
Jahrgang: 2007
Rebsorte: Riesling
Erzeuger: Eugen Philippi
Ausbau: Spätlese trocken
Alkohol: 11,5%

Riesling Henning 2003

Der Wein ist glanzhell bis strohgelb. Es zeigen sich viele kleine Perlen an seiner Oberfläche. In der ersten Nase zeigen sich leichte Karamellnoten und würzige Aromen. Die zweite Nase gewinnt deutlich an Intensität. Limetten und kräutrige Aromen erzeugen eine Caipirinhaatmosphäre.

Ein Maul voll Wein. Der Wein wirkt zunächst gar nicht so schwer, obwohl er eine sehr gute Dichte besitzt. Dazu kommt eine feine aber eben füllende Würde, die mich zum Ausspruch „Maul voll Wein“ verlockte. Die Limettennotten bringen eine schöne Mischung aus Süße und Säure in den Mund, die dem Wein die Schwere nimmt. Die gute Länge des Nachhalls wird von mineralischen Schwingungen und süßen Karamellnoten gefüllt.

Ein sehr feingliedriger, schöner Wein. Es kommt selten vor, daß ein Wein die Eindrücke des Geruchs am Gaumen so klar wiederspiegelt. Wahrscheinlich setzt man den Wein am Besten als Aperitif ein. Zu einem karibischen Fischragout könnte er aber auch passen.

Herkunft: Deutschland – Nahe – Niederhäuser Rosenheck
Jahrgang: 2003
Rebsorte: Riesling
Erzeuger: Weingut Mathern
Ausbau: Auslese edelsüß
Alkohol: 9,0%

Rhodter Klosterpfad Spätburgunder 2007

Der Wein hat eine ziegelrote Farbe. Bereits der erste Geruchseindruck verbreitet einen intensiven Duft nach Waldbeeren, Lakrit und Kräutern. Nach dem Schwenken bleiben die Noten die gleichen, die Intensität nimmt aber etwas zu. Die Viskosität ist gut ausgeprägt.

Am Gaumen gelingt es dem Wein nicht mich vollends zu überzeugen. Zwar hat er Frucht und auch etwas Würze, aber auch eine leichte Säure, die ihn etwas spitz erscheinen läßt und nicht mit seinem bitteren Abgang harmoniert. Der Nachhall des mittelleichten Weins besitzt eine gute Länge.

Insgesamt ein schöner, einfacher Wein. Der lockere Charme, der mich zum Kauf bewogen hatte, ist ihm aber im Vergleich zur letzten Verkostung abhanden gekommen. Zu einer Pasta Bolognese.

Herkunft: Deutschland – Pfalz – Rhodter Klosterpfad
Jahrgang: 2007
Rebsorte: Pinot Noir
Erzeuger: Christian Heußler
Ausbau: QbA trocken – Holzfaß
Alkohol: 13%

Barbera d’Asti 2006

Der Wein trägt ein schwarzrotes Kleid. Die Farbtiefe ist sehr gut ausgeprägt. Bereits die erste Nase ist intensiv und vielschichtig. Beerenfrucht, Kräuter und Marzipan nehme ich wahr. Die zweite Nase gewinnt an Intensität. Neben Beerenfrüchten rieche ich Veilchen und etwas Rauch. Die Viskosität ist gut ausgeprägt.

Am Auffälligsten am Wein sind die fruchtigen Noten, die ihn durch den ganzen Körper begleiten. Daß die Frucht in diesem mittelschweren bis schweren Körper so präsent sein kann, ist umso bemerkenswerter, da sie gleichzeitig nicht aufdringlich wirkt. Der Wein besitzt kräftige aber sehr runde Tannin. Aus irgendeinem von mir nicht verstandenen Grund, der nicht an Säure liegt, die man vergeblich suchen müßte, wirkt er auch recht frisch und nicht zu schwer. Der Nachhall besitzt eine sehr gute Länge.

Bei dem Wein war ich durchaus skeptisch, ob er den Eindruck bestätigen würde, den ich beim Kauf vor anderthalb Jahren hatte, oder ob ich mich selbst übers Ohr gehauen habe, doch er überzeugt mich genau wie damals als eleganter, kräftiger und fruchtiger Wein. Diesmal kommt die feine Komposition, die diese Komponenten so harmonisch in Einklang bringt, ohne dabei künstlich zu wirken, noch besser heraus. Nicht falsch verstehen. Das ist kein großer Wein, aber eine tolle Zwischenstufe zwischen einem perfekten Trinkwein und einem anspruchsvollen Spitzenwein. Zum Lammkarree.

Herkunft: Italien – Piemont – Asti
Jahrgang: 2006
Rebsorte: Barbera
Erzeuger: Roberto Ferraris
Ausbau: DOC
Alkohol: 13,5%

La Coulee d’Argent Vieilles Vignes 2008

Der Wein ist glanzhell mit blassem grünen Einschlag. Der Wein ist zunächst noch zu kalt, so daß der allererste Geruchseindruck zu schwach ist. Zwei Minuten später sind grüne würzige Noten vernehmbar. Nach dem Schwenken kommt ein intensiver mineralischer Duft begleitet von Steinobstanklängen.

Mit einem vollen Körper rollt der Wein durch den Mun. Eine leichte Saftigkeit nimmt ihm die Strenge, die er mit seiner rauhen Mineralik transportiert. Dazu kommt ein leichter Zitruseinschlag, bevor der ordentlich lange Nachhall einsetzt.

Ein mineralischer Kraftprotz mit viel Qualität. Als Begleiter von Spargel mit Schinken in Butter-Basilikum-Sauce leider nur mäßig geeignet.

Herkunft: Frankreich – Loire – Vouvray
Jahrgang: 2008
Rebsorte: Chenin Blanc
Erzeuger: Domaine Bourillon Dorleans
Ausbau: AOC
Alkohol: 13%

L’Ermitage Tradition 2009

Der Wein ist glanzhell mit grünem Einschlag. Es zeigen sich ein paar kleine Tropfen. Die erste Nase ist sehr intensiv und fruchtgeprägt. Trauben und Birnen strömen jugendlich forsch in die Nase. Die zweite Nase ist fast etwas weniger intensiv. Birne, Ananas und blumige Aromen bestimmen das Bukett.

Auch am Gaumen zeigt der Wein eine deutliche Birnenfrucht. Er besitzt einen mittelschweren, leicht cremigen Körper. Die Frische, die er ausstrahlt, kommt nicht von Säure, sondern von der Frucht und seiner einfachen Machart, die sich auch im eher kurzen Nachhall zeigt.

Ein herrlich unkomplizierter Wein, der jung zu trinken ist. Als Sommerwein kann er sehr gut passen. Warum also nicht zu einem Kartoffelsalat.

Herkunft: Frankreich – Rhone – Costieres de Nimes
Jahrgang: 2009
Rebsorte: Roussanne (60%), Grenache Blanc (20%), Viognier (20%)
Erzeuger: L’Ermitage
Ausbau: AOC
Alkohol:13%

Les Cailloux 2003

Der Wein trägt ein purpurrotes Kleid. Die Farbtiefe ist mäßig ausgeprägt, so daß doch einiges an Platz für den ziegelroten Rand bleibt. Die erste Nase ist auch nur mäßig intensiv. Neben Lebkuchennoten stelle ich auch Aromen fest, die einen Oxidationsverdacht in mir säen. In der zweiten Nase nimmt die Intensität zu. Der Oxidationsverdacht schwindet. Balsamikum und weitere Geürze stecken im Bukett. Die Viskosität ist gut ausgeprägt.

Am Gaumen wirkt der Wein schon ziemlich ausgezehrt. Der Alkohol kommt deutlich heraus. Dazu zeigen sich erdige Noten. Der Nachhall besitzt eine gute Länge. Die Frucht ist weitgehend verschwunden. Der Ausgewogenheit des Weins tut das keinen Abbruch.

Die Harmonie und der erdige Nachhall geben dem Wein echten Charakter, auch wenn er sein Alter nicht verschweigt. Es ist schwer für diesen Wein ein passendes Essen zu finden, das seine leisen Noten nicht übertönt. Am besten zu einem nicht allzu intensiven Käse. Vieles von der letzten Verkostung finde ich bestätigt. Frucht habe ich aber keine mehr gefunden. Zeit zum Wegtrinken.

Herkunft: Frankreich – Rhone – Cotes du Rhone Villages
Jahrgang: 2003
Rebsorte: rote, wahrscheinlich ein Gemisch aus Grenache, Mourvedre, Syrah und sonstigen
Erzeuger: Domaine Rabasse Charavin
Ausbau: AOC
Alkohol: 14,5%