Nachbetrachtung Weinprobe Heußler

Die Probe der Heußler-Weine liegt ja jetzt schon eine Weile zurück, aber es ergab sich wieder die für mich positive Gelegenheit von Resten in den Flaschen, die ich wie schon nach der Veneto-Probe über einen längeren Zeitraum nachverkosten konnte.
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Bevor ich zuu den Verkostungsnotizen komme, stelle ich voran, daß ich den Literwein nicht in die Langzeitbetrachtung mit hinein genommen habe. Die Roten hatten es auch etwas schwer, weil sie nicht ganz so kühl aufbewahrt wurden wie die Weißen.

Tag 1:

(1) 2009 Rhodter Schloßberg Riesling QbA trocken aus der Literflasche, Alk: 12%
Nase: blumig, recht dezent, leicht kräutrig
Mund: Stachelbeer, viel Säure, Muskatnote, eher langweilig
Für einen Literwein war das absolut in Ordnung. Meine Beschreibung klingt vielleicht deswegen etwas enttäuscht, weil ich in der Vergangenheit Klasse Literweine von Heußler hatte.

(2) 2009 Rhodter Schloßberg Riesling Spätlese trocken – Roter Sandstein  Alk: 13,5%
N: Zitrus, blumig, Apfel
M: fruchtig, recht dicht, mittlere Säure, zunächst etwas alkoholbetont was die Harmonie stört, dann im zweiten Schluck salzig mineralisch
Das war schon ein sehr schöner Wein, für einige mit seiner Mineralik auch der Wein des Abends. Für mich war es kein überwältigender Riesling, auch wenn man allen Grund hat sich darüber zu freuen, einen solchen Wein für 6,50€zu bekommen.

(3) 2009 Rhodter Schloßberg Sauvignon Blanc trocken Alk: 12,0%
N: grasig, Stachelbeere, Muskat, sehr intensiv
M: rund, Stachelbeere
Leider setzt sich das sehr schöne Bukett im Mund nicht fort, wo der Wein etwas eindimensional wirkte.

(4) 2009 Rhodter Rosengarten Muskateller trocken  Alk: 12,0%
N: Rosen, tropische Frucht, Pfirsich
M: Muskat, viel Frucht, recht leicht
Das wunderschöne Bukett wurde durch den leichten unkomplizierten Geschmack schön weitergeführt. Ein Wein, der jedem gefiel, was bei Muskateller ja durchaus ungewöhnlich ist.

(5) 2009 Rosswingert Grauburgunder Spätlese trocken  Alk: 14,0%
N: würzig, kräutrig, buttrig, kräftig, blumig, sehr eigene Noten
M: Kräftig, würzig, mineralisch, leichte Säure, rauchig
Der Wein hat seinen Namen, weil die Bodenarbeiten im Wingert komplett mit Pferden durchgeführt werden. Ob das entscheidenden Einfluß auf diesen Wein hatte, kann ich nicht beurteilen. Nach Pferdeäpfeln schmeckte er jedenfalls nicht. Für mich war der Wein in seiner Opulenz und mit seinen individuellen Noten der beste Wein des Abends. Viele sahen das ganz anders.

(6) 2009 Rhodter Rosengarten Chardonnay Spätlese trocken  Alk: 13,0%
N: recht dezent, buttrig, leicht kräutrig, nasser Stein
M: cremig, mineralisch, würzig
Über diesen Wein wurde viel diskutiert. Mir hat er sehr gut gefallen. Andere bezeichneten ihn als zickig,metrosexuell und als Mittelklasseversager, der noch zu Hause wohnt (ich nehme mal an bei Mutti). Ich glaube diese Bezeichnungen gehen ein wenig dahin, daß es sich um einen Wein zwischen internationalem Stil und lokaler Note lag, was mir aber durchaus gefiel.

(7) 2008 Rhodter Klosterpfad Spätburgunder trocken  Alk: 12,5%
N: Waldbeere, Kräuter, Lakritz, typisch deutsche Pinotnase
M: relativ leicht, eher belanglos, Lakritz, Beerenfrucht, kräutri, ohne Harmonie
Leider konnte dieser Wein das schöne Burgunderbukett nicht mit einem feinen Geschmack krönen. Am Gaumen war er nicht schlecht, aber eben insgesamt doch eine Spur zu brav.

(8) 2005 Rhodter Rosengarten St. Laurent trocken – Barrique
N: Pfeffer, Kümmel, Schokolade, leicht fruchtig
M: mittelleicht, aber mit deutlichem Holzeinsatz, nicht wirklich harmonisch, leichte Tannine, etwas würzig
Bei mir lag der St. Laurent minimal vor dem Spätburgunder, aber begeistern konnte auch er mich nicht. Für die Rotweintrinker war dieser Wein aber ein schöner Abschluß.

Tag 4:

(2) Riesling Roter Sandstein
N: zu kalt für echte Aussage, Orange, pflanzliche Noten, Apfel
M: ordentliche Dichte, Säure gut integriert, leicht salzig mineralisch, kräftige Würze, durchaus filigran trotz aller Kraft

(3) Sauvignon Blanc
N: intensiv, Stachelbeere, Eisbonbon, Eukalyptus, Gras
M: ordentliche Dichte, viel Frucht, Stachelbeere, leichte Säure, Trauben

(4) Muskateller
N: intensiv, Rosen, Lychee
M: mittelleicht, rund, fruchtig, Muskat, einfach aber schön

(5) Grauburgunder
N:würzig, kräftig, warm, Pferdestall, sehr eigen
M: dicht, kräftig, würzig, erdig, schwer, mineralischer Nachhall der langsam anschwellt und eine gute Länge besitzt, Potential

(6) Chardonnay
N: sehr dezent, buttrig, blumig
M: leicht cremig, rauchig, rund, leicht mineralisch, vermittelt ein Gefühl der Wärme, obwohl er wohl zu kalt ist

(7) Spätburgunder
N: Waldbeere, Lakritz
M: fruchtig, leicht, leichte Würze

(8) St. Laurent
N: Cassis, Kirsche, Rosmarin
M: fruchtig, erstaunlich leicht, rund, feine Würze

Fazit: Alle Weine sind gut trinkbar. Schwächer zeigte sich der Muskateller, wogegen der Sauvignon, der Spätburgunder und vor allem der St. Laurent deutlich zulegten. Sieger war erneut der Grauburgunder, während der Riesling Sandstein heute auch ausgetrunken wurde.

Tag 9:

(3) Sauvignon Blanc
N: mäßig intensiv, grüne Noten, Stachelbeeren, Apfel
M: saftig, leichte Würze, Stachelbeere, insgesamt sehr eindimensional

(4) Muskateller
N: Rosen, Phsalis, Traubenzucker, Muskat, sehr intensiv
M: viel Frucht, ordentliche Dichte, leichte Muskatnote, mittlere Säure, angenehm würzig

(5) Grauburgunder
N: grasig, pflanzlich, Vanille
M: würzig, rauchig, salzig, mineralisch

(6) Chardonnay
N: Zitrus, Kräuter
M: saftig, feine Würze, mineralisch

(7) Spätburgunder
N: Kirsche, Mandel, Lavendel
M: fruchtig, mittlerer Körper, leicht adstringierend, würzig, leichte Säure

(8) St. Laurent
N: Kirsche, Vanille, Melisse
M: mittlerer Körper, Vanille, Frucht, leichte Säure

Fazit: Alle Weine waren noch trinkbar, aber alle Weine hatten auch, zum Teil deutlich, abgebaut. Alle Weine? Nein, ein einsamer Muskateller präsentierte sich in Glanzform und überstrahlte alle anderen Weine. Muskateller at its best.

Tag 15:

(3) Sauvignon
N: mäßig intensiv, Stachelbeere
M: würzig, ausgezehrt, nicht oxidiert, aber doch recht langweilig

(4) Muskateller
N: brutale Intensität, Rosen, Lychee
M: mittelleicht, fruchtig, Eisbonbon, exotische Frucht

(5) Grauburgunder
N: recht dezent, aber mit viel eigener Würze, Holz, Tabak
M: etwas voluminös, würzig, rauchig, wirkt nicht mehr frisch

(6) Chardonnay
N: Aprikose, Birne, Butter
M: mittlerer Körper, viel Frucht, leicht mineralisch, gute Harmonie, etwas salzig, gute Länge

(7) Spätburgunder
N: Kräuter, Waldbeere, Lakritz
M: ausgezehrte Frucht, unrund, rote Johannisbeere – nicht ganz reif

(8) St. Laurent
N: madeirisiert, Mandel, Rumtopf
M: Malz, oxidiert, Klebstoff

Fazit: Der Sauvignon macht jetzt keinen Spaß mehr. Der Spätburgunder hält sich auf mäßigem Niveau. Während der Grauburgunder sich dem Ende entgegen zu bewegen scheint, zeigt sich der Chardonnay erholt und auf dem gleichen Niveau des unverändert guten Muskatellers.

Tag 19:

(3) Sauvignon
N: Stachelbeere, Vanille
M: leichte Würze, mittelleichter Körper, Stachelbeere

(4) Muskateller
N: sehr intensiv, Rosen, Muskat, etwas verbrauchte Würze
M: mittlerer Körper, ordentliche Würze, leichte Säure, ordentliche Frucht

(5) Grauburgunder
N: eher dezent, sehr eigene Würze
M: kräftig, würzig, rauchig

(6) Chardonnay
N: blumig, dezent
M: leicht cremig, würzig, etwas salzig, mineralisch, gute Länge

(7) Spätburgunder
N: Malz, madeirisiert, Mandel, Karamell
M: oxidiert

Fazit: Während für den sich wieder besser präsentierenden Sauvignon heute mangels Menge Schluß war, fanden die Reste des Spätburgunders ein anderes Ende. Auch der Grauburgunder zeigte sich erholt auf dem Niveau des etwas nachlassenden Muskatellers. Unverändert stark und heute Sieger war der Chardonnay.

Tag 28:

(4) Muskateller
N: Trauben, Muskat, Rosen
M: fruchtig, saftig, Muskat, Gummibärchen

(5) Grauburgunder
N: eigene Würze, Vanille, Pfeffer, Stachelbeere
M: mild, mittelschwer, Oxidationsahnung

(6) Chardonnay
N: Birne, Melone, würzig
M: cremig, würzig, rauchig und kräftig, leichte noch nicht störende Oxidationsnoten

Fazit: Der Grauburgunder hat leider wieder abgebaut, während der Muskateller und der Chardonnay sich zwar verändert hatten, was im Fall des Muskatellers aber nochmal für positiven Schwung sorgte und den Chardonnay an der Spitze hielt

Tag 46:

(4) Muskateller
N: Trauben, Rosen, Muskat
M: fruchtig, mittlerer Körper, leicht salzig

(5) Grauburgunder
N: Vanille, leichte Würze, Honigmelone
M: leichte Würze, mittelschwer, leicht salzig, mineralisch

(6) Chardonnay
N: recht verhalten, Würze, Vanille
M: würzig, rauchig, Oxidationsnoten

Fazit: Da hatte ich den Grauburgunder wohl zu früh abgeschrieben. Er zeigte heute wieder die Noten, die ihm zu Beginn so besonders haben sein lassen, wenn auch nicht mehr auf dem Niveau. Der Chardonnay hatte dagegen deutlcih abgebaut und war nur noch ein Schatten seiner selbst. Unglaublich sind jedoch die Langstreckenqualitäten des Muskatellers, von dem ich erwartet hätte, daß er als erster Wein auf der Strecke bleibt.

Niederhäuser Hermannshöhle Riesling 2002

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Der Wein hat eine strohgelbe Farbe. Die erste Nase duftet sehr intensiv nach Honig, Apfelsinen und Botrytis. In der zweiten Nase gesellen sich zu den Apfelsinenaromen auch pflanzlich, kräutrige Noten.

Der Wein besitzt eine gute Dichte. Er ist von einer intensiven fruchtigen Saftigkeit geprägt, in der erneut die Apfelsinennoten hervorkommen. Die leichte Säure schwächt die Macht des dichten Weins etwas ab. Der Nachhall besitzt eine gute Länge.

Eine fast  schon beispielhafte Riesling Auslese. Ein ausgezeichneter Genuß, von dem man keinen Tropfen verschenken will. Die Kombination aus Dichte und Süße ohne zu pappen ist einfach Klasse. Nicht zum sondern als Dessert. Auch hervorragend geeignet, um am gestrigen Jahrestag den Lesern zuzuprosten.

Herkunft: Deutschland – Nahe -Niederhäuser Hermannshöhle
Jahrgang: 2002
Rebsorte: Riesling
Erzeuger: Gutsverwaltung Niederhausen-Schlossböckelheim
Ausbau: Auslese edelsüß
Alkohol: 8,0%

Rheingau Riesling 2009

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Der Wein hat eine glanzhelle Farbe mit leicht gelbem Einschlag. Die erste Nase ist sehr verhalten mit Zitrusaromen. Die zweite Nase gewinnt deutlich an Intensität. Limettenaromen dominieren. Dazu kommen pflanzliche Aromen.

Auch am Gaumen zeigt sich der Wein sehr Riesling-typisch. Eine ordentliche knackige Säure ist sehr gut eingebunden. Dazu kommt eine schöne Zitrusfrucht. Das Prickeln der Gärkohlensäure verleiht ihm zusätzliche Frische. Der Nachhall besitzt eine gute Länge.

Ein sehr schöner fast schon perfekter Trinkwein. Seine einfache, unkomplizierte Art bei gleichzeitig schönem technischen Ausbau machen viel Spaß. Zur Fischterrine.

Herkunft: Deutschland – Rheingau
Jahrgang: 2009
Rebsorte: Riesling
Erzeuger: Weingut Daniel
Ausbau: Classic
Alkohol: 12,5%

Niersteiner Pettenthal Riesling 2005

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Der Wein hat eine strohgelbe Farbe. Bereits der erste Geruchseindruck ist sehr intensiv. Grün vegetabile Noten, Kräuter und nasser Stein bestimmen das Bukett. Nach dem Schwenken wird das Bukett noch eine Spur intensiver. Vanille, Tabak und grün vegetabile Noten sind jetzt im Vordergrund.

Der Wein besitzt einen mittelschweren Körper, den der Wein mit viel Kräuterwürze füllt. Er besitzt eine große Dichte und hat auch eine schöne Mineralität. Der Nachhall besitzt eine ordentliche Länge.

Ich tue mich schwer, den Wein zu beurteilen. Ohne Frage ist das ein sehr guter Wein. Sowohl im Geruch als auch im Geschmack weiß er, beeindruckende Qualitäten aufzuzeigen. Allerdings wirkt er mir etwas zu mächtig und kräftig. Deswegen fällt es mir schwer, ihn als ausgezeichnet oder gar groß zu bezeichnen, auch wenn der Wein viel Qualitäten und eigentlich keine Schwächen aufweist Zu Pasta Quatro Formaggi.

Herkunft: Deutschland – Rheinhessen – Niersteiner Pettenthal
Jahrgang: 2005
Rebsorte: Riesling
Erzeuger: Gunderloch
Ausbau: Qba geschmacklich trocken (über 100 Oechsle)
Alkohol: 13,0%

Rheingau Riesling 2009

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Der Wein hat eine glanzhelle Farbe mit schwachem grünen Einschlag. Einige kleine Perlen zeigen sich an der Glaswand. Die erste Nase ist durchaus intensiv. In ihr sind grüne vegetabile Noten, etwas Kohl und Limettenaromen zu erkennen. Die zweite Nase ist etwas verhaltener und besitzt nur die fruchtigen Limettenaromen.

Der Wein besitzt einen mittelschweren Körper. Er verfügt über eine gute Balance aus frischer Zitrusfrucht und mäßiger Säure. Eine leichte Kräuternote kommt auch noch dazu. Der Nachhall besitzt eine ordentliche Länge.

Insgesamt ist das ein guter Wein, der rundum gelungen ist. Seine Pluspunkte sind seine Riesling-typischen Noten und seine Ausgewogenheit, die keinen Schwachpunkt offenbart. Echte Alleinstellungsmerkmale oder auch nur eine vielschichtige Struktur fehlen ihm aber vollkommen. Zur Forelle Müllerin.

Herkunft: Deutschland – Rheingau
Jahrgang: 2009
Rebsorte: Riesling
Erzeuger: Irene Söngen
Ausbau: Kabinett trocken
Alkohol: 12,0%

Randersacker Ewig Leben Silvaner 2008

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Der Wein hat eine glanzhelle Farbe mit leicht grünem Einschlag. Zu Beginn duftet der Wein ordentlich intensiv mit einem eher blumigen Bukett. Nach dem Schwenken nimmt die Intensität weiter zu. Ich rieche eine leichte Melonennote und grün vegetabile Aromen.

Am Gaumen hat der Wein eine leichte Säure und dazu eine etwas kräutirge Ader. Der Nachhall besitzt eine ordentliche Länge, während der Körper eher mittelleicht ist. Der Wein besitzt eine spezielle Note, die schwer zu beschreiben ist. Sie hat nichts mit Oxidation zu tun, aber dennoch kündigt sie mit leichter Bitterkeit an, daß der Wein nicht mehr stabil ist.

Für einen einfachen Literwein ist das durchaus in Ordnung, aber leider hält der Wein nur das Versprechen eines einfachen Weins mit typischer Silvaner Charakteristik. Länger sollte er nicht lagern, denn er ist bereits am Kippen. Zum Gemüseauflauf.

Herkunft: Deutschland – Franken – Randerackerer Ewig Leben
Jahrgang: 2008
Rebsorte: Silvaner
Erzeuger: Schmitt’s Kinder
Ausbau: QbA trocken
Alkohol: 12,0%

Rheinhessen Silvaner 2008

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Der Wein hat eine strohgelbe Farbe mit leicht grünem Einschlag. Zunächst duftet der Wein nach Gemüse und grün vegetabilen Noten. Nach dem Schwenken nimmt die Intensität weiter zu. Es bleibt von vegetabilen mineralischen Gerüchen geprägt.

Der Wein wirkt ziemlich saftig mit einem mittelschweren Körper. Es kommt eine leichte Säure hinzu. Dominiert wird der Geschmack von intensiven kräutrigen Noten. Er verstört etwas durch einen seltsamen salzig-bitteren Geschmack. Der Nachhall besitzt eine gute Länge.

Ein sehr charaktervoller Wein, der demonstriert, was alles in der Rebsorte Silvaner steckt. Vielleicht fehlt es ihm an der Vielschichtigkeit, aber er besitzt eine große Eigenständigkeit. Zu Pasta Gorgonzola.

Herkunft: Deutschland – Rheinhessen
Jahrgang: 2008
Rebsorte: Grüner Silvaner
Erzeuger: Wittmann
Ausbau: QbA trocken
Alkohol: 12,5%

Bopparder Hamm Mandelstein Riesling 2004

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Der Wein hat eine tiefe goldgelbe Farbe. Einige kleinste Perlen lagern sich an seiner Oberfläche ab. Die erste Nase duftet intensiv nach Steinobst in Richtung Reineclauden. Auch die zweite Nase besitzt diesen intensiv fruchtigen Charakter. Dazu kommen Honignoten und leichte blumige Töne.

Der Eindruck aus dem Geruch setzt sich am Gaumen nahtlos fort. Viel Frucht und Süße sorgen für eine hohe Intensität. Die Fülle des kräftigen Körpers erweckt Erinnerungen an den Honigduft. Der Nachhall besitzt eine gute Länge und eine leichte Saftigkeit.

Das ist ein sehr stimmiger Wein, der sehr harmonisch ist. Wenn ich etwas kritisieren sollte, dann ist es die Länge des Nachhalls. Dabei macht der Wein eine Menge Spaß. Als Aperitif perfekt geeignet.

Herkunft: Deutschland – Mittelrhein – Bopparder Hamm (Mandelstein)
Jahrgang: 2004
Rebsorte: Riesling
Erzeuger: August Perll
Ausbau: Auslese edelsüß
Alkohol: 10,0%

Pfalz Riesling 2009

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Der Wein besitzt eine glanzhelle Farbe. Die erste Nase ist durchaus intensiv und fruchtig mit Aromen von Ananas und Stachelbeere. Auch die zweite Nase ist intensiv. Neben Ananas rieche ich hier Minze.

Auch am Gaumen macht der Wein nicht den Eindruck eines aus den Resten vinifizierten Literweins. Neben einer guten Balance aus Frucht und mäßiger Säure bringt der Wein einen mittelleichten Körper und etwas Muskat zur Geltung. Der Nachhall besitzt eine gute Länge, für die wohl auch die Gärkohlensäure sorgt, die nicht störend wirkt.

Nett, brav, angenehm? Das paßt nicht wirklich. Gut gelungen trifft es wohl eher. Ein schöner, einfacher Wein, den man mit viel Spaß und etwas Genuß trinken kann. Zur Wildschweinpastete. Wenn man, wie ich, den Weg von Hambach nach Hamburg vornehmlich deshalb angetreten hat, weil man sich zwar an rund 1,795 Mio neuer Menschen aber nicht an mehr als drei neue Buchstaben im Wohnort gewöhnen kann, erscheint es natürlich überhaupt nicht überraschend, einen Wein aus meinem Heimatort in den hiesigen Gefilden zu entdecken, aber ich hoffe unter meinen Lesern gibt es auch solche, die die Koinzidenz zu würdigen wissen.

Herkunft: Deutschland – Pfalz
Jahrgang: 2009
Rebsorte: Riesling
Erzeuger: Georg Naegele
Ausbau: Qualitätswein trocken
Alkohol: 12%

Nahe Riesling 2008

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Der Wein hat eine glanzhelle Farbe mit leicht grünem Einschlag. Anfangs duftet er eher verhalten nach Kräutern und Zitrusnoten. Auch nach dem Schwenken bleibt das Bukett eher verhalten und duftet nach Limetten und Blumen.

Eine sehr präsente Säure verleiht dem Wein Frische. Eine zusätzliche Kohlensäure sorgt jedoch dafür, daß der Wein etwas unaufgeräumt wirkt. Graipefruitnoten fügen sich gut zu der Säure und verleihen dem Wein einen herben Touch.

Ein einfacher rustikaler Wein, der sich gut trinken läßt, auch wenn es sich nur um einen gut gemachten Wein und kein besonderes Trinkvergnügen handelt. Als Sommerwein zum Schweinebauch vom Grill.

Herkunft: Deutschland – Nahe
Jahrgang: 2008
Rebsorte: Riesling
Erzeuger: Mathern
Ausbau: Classic trocken
Alkohol: 11,5%