Der Wein besitzt eine glanzhelle Farbe. Die erste Nase ist durchaus intensiv und fruchtig mit Aromen von Ananas und Stachelbeere. Auch die zweite Nase ist intensiv. Neben Ananas rieche ich hier Minze.
Auch am Gaumen macht der Wein nicht den Eindruck eines aus den Resten vinifizierten Literweins. Neben einer guten Balance aus Frucht und mäßiger Säure bringt der Wein einen mittelleichten Körper und etwas Muskat zur Geltung. Der Nachhall besitzt eine gute Länge, für die wohl auch die Gärkohlensäure sorgt, die nicht störend wirkt.
Nett, brav, angenehm? Das paßt nicht wirklich. Gut gelungen trifft es wohl eher. Ein schöner, einfacher Wein, den man mit viel Spaß und etwas Genuß trinken kann. Zur Wildschweinpastete. Wenn man, wie ich, den Weg von Hambach nach Hamburg vornehmlich deshalb angetreten hat, weil man sich zwar an rund 1,795 Mio neuer Menschen aber nicht an mehr als drei neue Buchstaben im Wohnort gewöhnen kann, erscheint es natürlich überhaupt nicht überraschend, einen Wein aus meinem Heimatort in den hiesigen Gefilden zu entdecken, aber ich hoffe unter meinen Lesern gibt es auch solche, die die Koinzidenz zu würdigen wissen.
Herkunft: Deutschland – Pfalz
Jahrgang: 2009
Rebsorte: Riesling
Erzeuger: Georg Naegele
Ausbau: Qualitätswein trocken
Alkohol: 12%