Türsteher-Blues – 11

Ist das da nicht der Alte
der nach uns am Türsteher abprallte
Dem scheint es wirklich ernst zu sein
Der will echt mit allen Mitteln rein

Weißt Du noch was der alles schwallte
Wär ich so alt hätt ich ne Tochter nur zum Schein
Will der wirklich da oben durch die Spalte
Ich find die ist doch eher klein

Egal wir machen ne Räuberleiter
Vielleicht hilft ihm das weiter
Was tut der dreiste Dinger aushecken

Hey der tut bloß die Lage checken
Uff der ist noch schwerer und breiter
Scheiße ich glaub er tut feststecken

Türsteher-Blues – 10

Jetzt wo ich auf den Parkplatz lauf
und noch etwas wütend schnauf
seh ich nur zwei Jungs da hocken
und nichts tut die Tür verblocken

Doch sie hat nicht mal einen Knauf
Das micht jetzt doch etwas schocken
So krieg ich sie wohl niemals auf
Immer wieder komm ich ins Stocken

Ja seh ich denn Gespenster
Da oben ist ein offnes Fenster
Hey Jungs geht mir mal zur Hand

Hieft mich hier mal hoch die Wand
Keine Sorge ich bin kein Gangster
doch ich schaff es nicht aus dem Stand

Türsteher-Blues – 9

Jetzt muß ich hier draußen sitzen
Zur Beruhigung transversier ich Matrizen
So laß ich keine Gefühle zu
und komme langsam wieder zur Ruh

Jetzt ein paar Bleistifte zu spitzen
verbesserte meine Lage im Nu
doch so beginnen meine Hände zu schwitzen
weil ich sie nicht beruhigen tu

Wie komm ich nur in diesen Laden rein
Da muß doch eine Möglichkeit sein
Ich muß mein Gehirn anstrengen

Es hilft nichts ihn zu bedrängen
So krieg ich ihn unmöglich klein
Ich muß mich heimlich vorbei zwengen

Ebenthaler Lagen Grüner Veltliner 2009

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Der Wein hat eine glanzhell bis strohgelbe Farbe. Die erste Nase ist noch ziemlich verhalten mit grasigen Aromen. Die zweite Nase nimmt deutlich an Intensität zu. Hier vernehme ich Stroh, weißen Pfeffer und etwas Frucht.

Der Wein tritt am Gaumen ser saftig auf. Gleichzeitig ist er sehr würzig. Der Nachhall besitzt eine sehr gute Länge. Er verfügt über einen mittelschweren Körper, in dem sich die Saftigkeit gut sammeln kann, während ihm die Würe einen etwas rauen Charakter verleiht.

Der Wein ist im besten Sinne unspektakulär. Abgesehen von der tollen Länge gibt es Nichts, was man besonders herausstellen müßte. Dennoch handelt es sich um einen sehr gut gemachten Wein, den ich als Veltlinertypisch ansehe und der durchaus Trinkspaß bereitet.

Herkunft: Österreich – Weinviertel – Ebenthaler Lagen
Jahrgang: 2009
Rebsorte: Grüner Veltliner
Erzeuger: Herbert Zillinger
Ausbau: DAC trocken
Alkohol: 12,5 %

Baccanera 2006

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Der Wein trägt ein rubinrotes Kleid. Die Farbtiefe ist mäßig ausgeprägt, was sich in einem nicht sonderlich schmalen granatroten Rand äußert. Die erste Nase ist bereits durchaus intensiv. Sie riecht nach Beerenfrüchten, Vanille, Pfeffer und Minze. Die zweite Nase nimmt ein wenig an Intensität zu. Brombeere und Leder begegnen mir hier. Die Viskosität ist gut ausgeprägt.

Der Wein stellt eine schöne Balance zwischen belebender Frucht, feiner Würze und schwerer Kraft dar. Er besitzt von keiner der Komponenten zu viel und weiß sie doch ins Licht zu rücken. Auch die recht deutlichen Vanillenoten wirken nicht übertrieben. Der Nachhall besitzt leider nur eine mäßige Länge.

Das ist schon ein sehr guter Tropfen, der als Sonntagswein zum Braten eine gute Figura abgeben wird. Aber eigentlich nichts für diese Temperaturen. Wenn ich auf die Verkostung des 2002ers schaue, komme ich nicht umhin, den Wein an sich, als sehr verläßlichen Trinkpartner zu bezeichnen.

Herkunft: Italien – Piemont – Langhe
Jahrgang: 2006
Rebsorte: Nebbiolo
Erzeuger: lo Zoccolaio
Ausbau: DOC
Alkohol: 14%

Nahe Riesling 2008

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Der Wein hat eine glanzhelle Farbe mit leicht grünem Einschlag. Anfangs duftet er eher verhalten nach Kräutern und Zitrusnoten. Auch nach dem Schwenken bleibt das Bukett eher verhalten und duftet nach Limetten und Blumen.

Eine sehr präsente Säure verleiht dem Wein Frische. Eine zusätzliche Kohlensäure sorgt jedoch dafür, daß der Wein etwas unaufgeräumt wirkt. Graipefruitnoten fügen sich gut zu der Säure und verleihen dem Wein einen herben Touch.

Ein einfacher rustikaler Wein, der sich gut trinken läßt, auch wenn es sich nur um einen gut gemachten Wein und kein besonderes Trinkvergnügen handelt. Als Sommerwein zum Schweinebauch vom Grill.

Herkunft: Deutschland – Nahe
Jahrgang: 2008
Rebsorte: Riesling
Erzeuger: Mathern
Ausbau: Classic trocken
Alkohol: 11,5%

Haardter Herrenletten Riesling Alte Reben 2004

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Der Wein hat eine goldgelbe farbe. Die erste Nase ist von sehr intensiven Fruchtnoten geprägt, die nach überreifem Steinobst duften. In der zweiten Nase tritt dieser Reineclaudenduft etwas zurück und wird von Honigaromen ergänzt.

Am Gaumen setzt sich die Reineclaudenfrucht aus der Nase fort. Diese sehr präsente Frucht trifft auf einen kräftigen Körper, in dem sich viel Würze und etwas salzige Mineralik sammeln. Der Nachhall besitzt eine gute Länge.

Solche Weine gibt es nur ganz selten. Kein erstaunlich gut gehaltener oder überraschend frischer Wein begegnet mir hier. Zum Glück auch kein Wein, der die Zeichen seines Alters leider nicht verbergen kann. Dies ist ein gut gereifter Riesling, der sich spürbar verändert hat, aber im Alter einen zweiten Höhepunkt erreicht hat. Sehr, sehr fein und auch sehr kräftig. Zum Pfirsichsorbet.

Herkunft: Deutschland – Pfalz – Haardter Herrenletten
Jahrgang: 2004
Rebsorte: Riesling
Erzeuger: Weingut Weegmüller
Ausbau: Spätlese trocken
Alkohol: 13%