Beaune Les Montrevenots Pinot Noir 2005

Der Wein trägt ein purpurrotes Kleid. Die Farbtiefe ist gut ausgeprägt und gibt nur einem knappen etwas helleren Rand Platz. Die erste Nase ist stark von einer Himbeernote geprägt. Die zweite ist sogar eher weniger intensiv. Hier kommt eine leichte Würze hinzu. Die Viskosität ist gut ausgeprägt.

Im Gegensatz zu den langen Kirchenfenstern wirkt der Wein auf der Zunge relativ dünn. Frucht und seidene Tannine sind die einprägenden Komponenten. In seiner ruhigen Art besitzt der Wein eine gewisse Noblesse, aber besondere Merkmale suche ich auch im allenfalls ordentlich langen Nachhall vergeblich. Ich kann nur hoffen, daß der Wein an der Luft noch gewinnt.

Dem ist leider nur bedingt so. Er wird zwar etwas würziger und kräftiger, was jedoch zulasten der zuvor vorhandenen Eleganz geht. 20 € für die Flasche sind auf jeden Fall viel zu viel. Ein enttäuschender Wein für enttäuschende Wahlabende.

Herkunft: Frankreich – Burgund – Beaune
Jahrgang: 2005
Rebsorte: Pinot Noir
Erzeuger: Domaine Germain Père et Fils
Ausbau: AOC 1er Cru
Alkohol: 13%

Maranges Clos des Rois Pinot Noir 2004

Der Wein hat eine ziegelrote Farbe. Die Farbtiefe ist mäßig ausgeprägt. In der ersten Nase ist die Intensität mäßig und das Bukett noch undurchdringlich. Die zweite Nase nimmt deutlich an Intensität zu. Fruchtige Waldbeeren treten jetzt gemeinsam mit leichten Lakritznoten auf. Die Viskosität ist gut ausgeprägt.

Das ist schon eine andere Stufe Pinot Noir. Ich zäume das Pferd mal von hinten auf. Der Nachhall besitzt eine sehr gute Länge und mineralische Anklänge. Zuvor kommt ein relativ dichter Wein durch meinen Mund, der mit Frucht und Rasse überzeugt, bevor er in einen kräftigen Abgang mit präsenten Tanninen übergeht.

Das ist jetzt ein Wein für einen Festbraten. Ein eleganter und harmonischer Typ, der aber auch genug Muskeln besitzt, um sowohl alleine zu stehen, als auch zu einem kräftigen Fleischgericht zu passen.

Herkunft: Frankreich – Burgund – Maranges
Jahrgang: 2004
Rebsorte: Pinot Noir
Erzeuger: Domaine du Chateau de Melin
Ausbau: AOC 1er Cru
Alkohol: 13%

Bourgogne Pinot Noir 2005

Der Wein hat eine kirschrote Farbe. Die Farbtiefe ist gut ausgeprägt. Zunächst riecht er recht würzig mit Aromen von Vanille und Rosmarin. In der bereits präsenten Aromatik kommen auch fruchtige Noten hinzu. Nach dem Schwenken bleibt die Aromatik im Wesentlichen unverändert. Die Viskosität ist ordentlich ausgeprägt.

Der Wein besitzt einen eher mittelleichten Körper, gleitet aber sehr rund und füllig durch den Mund. Neben einer leichten Frucht, spielen geschliffene Tannine und Schokoladennoten im Geschmack mit. Der Nachhall wirkt recht erdig und verfügt über eine gute Länge.

Der Wein ist zwar sehr harmonisch. Gleichzeitig fehlt ihm jedoch ein untrügliches Charakterzeichen. Wahrscheinlich ist das für einen „einfachen“ Burgunder auch zu viel erwartet, aber für 11€ kriegt man auch in Deutschland vergleichbar gute Spätburgunder. Dieser hier ist handwerklich ausgezeichnet. Richtige Leidenschaft mag er aber nicht aufkommen lassen. Zumindest nicht für ihn. Zu einem im eine Stufe schlechteren Pinot zubereiteten Coq au vin als der Trinkwein.

Herkunft: Frankreich – Burgund
Jahrgang: 2005
Rebsorte: Pinot Noir
Erzeuger: Frédéric Magnin
Ausbau: AOC nicht filtriert
Alkohol: 12,5%

Cairanne 2004

Der Wein trägt ein purpurrotes Kleid. Die Farbtiefe ist mäßig ausgeprägt und läßt einem granatroten Rand viel Spielraum. In der ersten Nase ist der Duft mäßig intensiv. Ich erkenne Aromen von Vanille und Gewürzen. In der zweiten Nase legt die Intensität deutlich zu. Ich rieche Lebkuchen und Hagebutte. Die Viskosität ist gut ausgeprägt.

Der Wein besitzt einen mittelschweren Körper. Auch wenn er eine spielerische Frucht besitzt, ist er zugleich  sehr würzig. Die Tannine sind zwar bereits rund, besitzen aber immer noch eine gute Kraft.  Der Wein verfügt über eine gute Länge.

Nachdem die letzte Flasche des Weins fehlerhaft war, weckt diese in mir wieder die Erinnerung an einen herrlichen Maitag in Südfrankreich auf dem familiären Weingut, das ich auf meiner Weinreise besuchen durfte. Dieses Glas ist ein Paradebeispiel für einen unkomplizierten Wein, der gleichzeitig sehr gut und stimmig ist. So etwas serviere ich gerne zu einem Lamm mit Thymianzweig, auch wenn es wohl nichts Kitschigeres gibt. Schön finde ich vor allem, dass der Wein wie ein Spiegelbild seiner unkomplizierten und herzlichen Erzeuger wirkt.

Herkunft: Frankreich – Rhone – Cairanne AOC
Jahrgang: 2004
Rebsorte: unbekannt, voraussichtlich die üblichen der südlichen Rhone
Erzeuger: Domaine Rabasse Charavin
Alkohol: Satte 14%

Flasche Cairanne