Freizeit

Manche erfreuen sich am Saufen
Andere mögen es zu raufen
Die Nächsten lieben die Modelleisenbahn
oder das Rudern auf einem Kahn

Ich bevorzuge das lange Laufen
Es wirkt als wäre ich im Wahn
heiz ich mit meinem Verrückten Haufen
über die alte Tartanbahn

Über Stock und über Stein
setz ich ein vor das andre Bein
und hab keine Angst daß ich scheiter

Ist das Wetter auch nicht so fein
bleibe ich frohgemut und heiter
und laufe einfach immer weiter

Eine kleine Sache noch

Eine kleine Sache noch
die Flasche paßt wohl doch
oder vielleicht leider nicht? –
Komm ich nehm Dich in die Pflicht

Zieh jetzt nicht so ein Gesicht
Ich hoffe bloß nichts dringt durch Dein Loch
Sicher trägst Du viel Gewicht –
Aber komm vergiß der Falten Joch

Ich kenne Dein Gemüte
doch bitte ich um Güte –
laß es nicht schon hier heraus

Komm jetzt einfach mit nach Haus
Da pack ich Dich schon aus
Uff – Bist Du schwer Du große Tüte

zur Ode an die Schamlosigkeit

Ich muß gestehen, daß mich die überwältigende Resonanz auf den lyrischen Tiefpunkt von KeinAlkoholistauchkeineLoesung.de doch etwas schockiert hat. Die lethargische Bereitschaft diesen doppelten Tiefschlag hinzunehmen und kein Zeichen des Protests zu senden, den Ringrichter nicht dazu auffordern, den Kampf abzubrechen oder wenigstens die unfairen Methoden zu unterbinden, ist aber ein Zeichen dafür, daß die Mission der Website auf den richtigen Weg ist und echte Erfolge feiert, falls man, wie ich, annimmt, daß die Beiträge nur deshalb keine Verstörung bei den Lesern hervorgerufen haben, weil diese gerade unter massivem alkoholischen Einfluß standen und daher von der Poesie und dem melodiösen Klang der letzten zwei Beiträge so ergriffen wurden, daß sich Sprachlosigkeit ihrer bemächtigte.

Selbstverständlich habe ich eine andere Meinung. Dieser katastrophale Humbug hat es nur deshalb durch die nicht vorhandene Qualitätssicherung von KeinAlkoholistauchkeineLoesung.de geschafft, weil dieser Sprachstil m.E. das kindliche Gemüt der Läufer sehr gut wiedergibt, bei denen ja bekanntlicherweise die Sauerstoffversorgung des Gehirns im Zuge der langen Läufe auf eine gefährlich geringe Menge absinkt. Damit passen sie aber natürlich hervorragend in die Zielgruppe dieser Website. Wenn das Hirn schon nicht mehr richtig durchblutet wird, kann man die ohnehin nicht mehr benötigten Gehirnzellen ja auch durch ein bißchen Alkohol gleich abtöten.

Die Entstehungsgeschichte der beiden Beiträge muß konstatieren, daß zwischen den Beiträgen einige Monate liegen und der zweite Beitrag zuerst entstanden. Dem Schreiben des ersten Beitrags, lag jedoch das Erinnern an die Schwierigkeiten beim zweiten Beitrag zugrunde, dessen Veröffentlichung bis dahin von der ruinösen Qualität unterbunden wurde. Aber wie heißt es doch so schön. „Schlecht und schlecht gesellt sich recht.“ Insofern brach der erste Beitrag die Mauer der Scham, die mich noch davor behütete, den zweiten zu veröffentlichen.

Neben dem Ziel ein neues Minimalziel an poetischer Qualität auf KeinAlkoholistauchkeineLoesung.de zu definieren hatte ich noch ein zweites heheres Ziel. Es ging darum, einer Band zu huldigen, die wie keine zweite das Motto dieser Website lebt und ehrt. Auch außerhalb ihrer dionysischen Texte lassen sie keinen Zweifel, welchen Stellenwert sie dem Alkohol zukommen lassen. Dem aufmerksamen Leser ist sicher nicht entgangen, daß die letzten beiden Titel Zitate aus dem Song Mama’s Boy der legendären Bloodhound Gang sind. Eine Band, bei der kein Bierglas gefüllt stehen gelassen wird, eine Band, die sich keinen Weinkeller anlegt, weil er ohnehin nach einer Nacht leer wäre, eine Band, für die der Anblick gefüllter Whiskeyflaschen ein Augenleiden erzeugt, eine Band, bei der einem echten Trinker, das Herz höher schlägt, eine Band, der Geschmack, Manieren oder Anstand fremd sind, eine Band, die eine Beleidigung für jeden ernsthaften Musiker darstellt, eine Band, die einen Stammplatz an der Theke von KeinAlkoholistauchkeineLoesung.de verdient.

Why don’t you change the word vagina to something else?

Gelb und Blau
weil ich’s so gern anschau
Gelb und Blau ist nicht bloß heller
Gelb und Blau macht auch noch schneller

Wir laufen zusammen
allen andern von dannen
In unserer schicken Uniform
durchbrechen wir die Norm
Frühmorgens sind wir schon am Rennen
wenn die andern noch pennen
Wir stehen auf die geile Speed
und sind härter als Kryptonit

Gelb und Blau
weil ich’s so gern anschau
Gelb und Blau ist nicht bloß heller
Gelb und Blau macht auch noch schneller

Wenn wir unsre Runden ziehn
werden die Gegner vor uns knien
weil wir mal wieder schneller sind
gleich ob Mann Frau oder Kind
Nie unterbrechen wir unsern Lauf
Niemals gibt ein Roadrunner auf
Der Gedanke ist ihm einfach fremd
weil Nichts seine Füße hemmt

Gelb und Blau
weil ich’s so gern anschau
Gelb und Blau ist nicht bloß heller
Gelb und Blau ist auch noch schneller

I’m trying to think of words that rhyme with vagina

Ich rufe laut nach help
Ich suche einen Reim auf Gelb

Ich dachte schon an Kälber
Doch das macht den Reim nicht gelber
Wie immer denk ich an mich selbst
Doch die Strophe wird nicht gelbst

Ich rufe laut nach help
Ich suche einen Reim auf Gelb

Wie leicht lande ich beim Geld
Und führe es ins rauhe Feld
Als Lohn für meinen Held
Der mir das rechte Wort erstellt

Ich rufe laut nach help
Ich suche einen Reim auf Gelb

Als natürlich geborener Schelm
Wünsche ich mir einen Helm
Um mein armes Hirn zu erhellen
und automatisch Reime zu erstellen

Ich rufe laut nach help
Ich such einen Reim auf Gelb

Verstehen sie mich?

Ein Reporter von Tide TV in der Spitaler Straße auf der Suche nach Opfern

Reporter: Guten Tag, darf ich ihnen ein paar Fragen stellen?
Passant: Komm ich jetzt ins Fernsehen?
Reporter: Ja, ganz Hamburg schaut ihnen zu. Sind sie aufgeregt?
Passant: Oh ja, ein bißchen nervös bin ich schon.
Reporter: Bleiben sie ganz ruhig. Dazu gibt es keinen Grund. Eine einfache Frage zum Anfang. Wie heißen Sie?
Passant: Heyne.. Karl-Heinz Heyne.
Reporter: Herr Heyne. Oder soll ich Karl-Heinz sagen?
Karl-Heinz: Ähhhh…
Reporter: OK, Herr Heyne, noch eine einfach Frage. Woher kommen sie?
Herr Heyne: Ich komm jetzt grad aus dem Peek & Cloppenburg. Davor war ich einen Kaffee bei Tchibo trinken, und..
Reporter: Halt, nein! Ich wollte eigentlich wissen, wo sie wohnen.
Herr Heyne: Ach so! Ich komme aus Hummelsbüttel
Reporter: Oh, das ist ja schön. Es heißt, die Leute aus Hummelsbüttel hätten Hummeln im Arsch. Hahaha. Ist dem wirklich so?
Herr Heyne: Ähhhh… Glaub ich nicht. Die würden doch stechen. Ich bin aber auch in Ohlsdorf geboren und erst 1986 nach Hummelsbüttel gezogen. Wie das bei den dort Geborenen ist, kann ich ihnen jetzt leider auch nicht sagen.
Reporter: Ähhhh, ja. Sagen sie, Hummelbüttel grenzt ja an den Friedhof Ohlsdorf. Manche sagen, genauso ausgetorben wäre es dort. Können sie das bestätigen, oder haben sie sich doch schon ein Grab auf dem Friedhof reserviert?
Herr Heyne: Sie werden das vielleicht nicht wissen, weil sie noch jung sind und sich mit solchen Sachen noch nicht beschäftigen mußten, aber Beerdigungen auf Privatgrundstücken sind in Deutschland nicht gestattet. Und das aus gutem Grund. Stellen sie sich einmal vor, sie wollten ihre Gartenzwerge fest im Boden verankern, und würden dafür ein Loch im Garten zu graben, indem sie den Zement eingießen wollen und würden dann beim Graben plötzlich auf Menschenknochen stoßen, weil der Vorbesitzer des Hauses dort seine Frau beerdigt hat… Nein, das mag ich mir gar nicht vorstellen. Schrecklich! Als ich meinen Vater beerdigt habe, habe ich damals auch darauf geachtet ein Doppelgrab zu bekommen. Zunächst ja nur, damit auch genug Platz für meine Mutter ist, aber als es dann bei ihr vor 6 Jahren auch so weit war, haben wir ihren Sarg quasi auf den verrotteten Sarg meines Vaters eingelagert. Dabei habe ich mir dann gedacht. Wenn ich jetzt noch ein paar Jahre durchhalte, ist dort auch genug Platz für mich. So ein Familiengrab ist in unsrer heutigen Zeit ja irgendwie eine Notwendigkeit. Wissen sie, mein Sohn, der ist so faul, da fällt es mir schon schwer mir vorzustellen, wie er sich um ein Grab kümmert.
Reporter: Ja, ähhh… Es soll Leute geben, die ohne Humor geboren werden. Können sie sich das vorstellen?
Herr Heyne: Ja, das kann ich mir gut vorstellen. Es gibt einfach Leute, die müssen alles erstmal sachlich analysieren und kommen nicht im Traum darauf, daß ihr Gegenüber unter Umständen etwas Anderes sagt, als er meint. Natürlich ist es schwer, jetzt einfach zu bestimmen, ob die Humorlosigkeit angeboren ist oder aus dem sozialen Umfeld der Betroffenen resultiert. Auch die Tatsache, daß es Familien gibt, in denen seit Generationen nicht mehr gelacht worden ist, spricht keineswegs dafür, daß Humorlosigkeit auf einen Gendefekt zurückzuführen ist. Schließlich ist auch das soziale Umfeld eine wesentliche Determinante für das Verhalten und die Gewohnheiten der Menschen. Das Beste wäre es wohl, umfassende wissenschaftliche Versuchsreihen aufzustellen, die diese Fragestellung beleuchten. Zuvor muß natürlich der Begriff humorlos insbesondere in Abgrenzung zum Begriff Humor definiert werden. Ansonsten hätte man ja eine unklare Versuchsanordnung. Ha!

Werder Bremen – Lautern 3:0

Niemand tut gerne verlieren
Doch mal muß es wohl passieren
Man kann sie nicht wieder entfernen
Doch man kann aus ihr lernen

Die Niederlage zu analysieren
heißt sie knallhart zu entkernen
Sie nicht einfach zu akzeptieren
Führt auf den Weg zu den Sternen

Harte Arbeit ist wieder gefragt
Nur wer niemals verzagt
bleibt weiter heiß

Nur wer weiter etwas wagt
holt zum Schluß auch den Preis
Olé Rot-Weiß olé Rot-Weiß

Titel hab ich noch nicht

Auf der Suche nach neuen Runden
tu ich den Wald gut erkunden
Ich laufe über Berg und Tal
und meine Muskeln werden zu Stahl

Manchmal lauf ich viele Stunden
als hätt ich keine andre Wahl
Habe ich mich dann lange geschunden
blick ich stolz zurück auf die Qual

Der im Büro ungewohnte Duft
nach frischer unverbrauchter Luft
ist der Natur inniger Kuß

Wie groß ist doch die Kluft
zwischen der Füße unendlichen Fluß
und dem unvermeidlichen Schluß