Winninger Röttgen Riesling 2006

Der Wein hat eine zitronengelbe Farbe. Zunächst duftet er stark nach Graipefruit. Nach dem Schwenken erweitert sich das Bukett zu einem wahren Fruchtkorb aus Graipefruit, Orange und Apfel. Der Duft wirkt dabei sehr rein und pur.

Auch am Gaumen erweist sich der Wein als sehr stark von Graipefruit geprägt. Diese intensive Frucht paßt sich gut in den kräftigen Wein ein und geht ein schönes Zusammenspiel mit der Würze ein. Der Nachhall besitzt eine ordentliche Länge.

Mein erster Eindruck war, daß es sich um einen schwer zu verstehenden Wein handelt. Daran hat sich auch nach drei Tagen Beobachtung wenig getan. Ich finde es schwer, den Wein zu durchdringen. Gleichwohl gibt es einige Komponenten, die erahnen lassen, daß es sich einen mehr als nur guten Wein handelt. Im Moment hinterläßt er allerdings nur viel Rätselraten und begründete Hoffnung darauf, daß der Wein momentan in einer Verschlußphase ist, bevor er sich auf einen sehr schönen Höhepunkt hinbegibt. Mit das Faszinierenste ist, daß er von Schluck zu Schluck unterschiedlich wirkt. Ein Wei, um ihn unter dem Mikrosko zu sezieren, auch wenn sein Erzeuger so etwas haßt.

Herkunft: Deutschland – Mosel – Winninger Röttgen
Jahrgang: 2006
Rebsorte: Riesling
Erzeuger: Heymann-Löwenstein
Ausbau: 1. Lage trocken
Alkohol: 13%

Burgenland Blaufränkisch 2006

Der Wein trägt ein kirschrotes Kleid. Die Farbtiefe ist mäßig ausgeprägt, was sich in einem sehr blassen Rand zeigt. Zunächst duftet der Wein bereits durchaus intensiv mit einer schönen Mischung aus Hagebutte, Minze und Paprika. Nach dem Schwenken scheint es mir so, daß jetzt eher Leder und Vanille die Hagebutte begleiten. Die Viskosität ist ordentlich ausgeprägt.

Der Wein ist relativ mild. Eine eher geringe Ausdrucksstärke gelingt ihm zum Vorteil. Der mittelschwere Körper weiß in seiner cremigen Struktur die Frucht des Weins über die Zungenspitze gut durch den Mund zu transportieren. Gleichzeitig verleiht ihm diese cremige Struktur einen sehr runden und ruhigen Charakter, in dem auch würzige Lakritznoten sehr gut eigebunden sind. Dazu kommt eine leichte erfrischend wirkende Säure. Der Nachhall besitzt eine mäßige Länge.

Das ist ein guter Wein, den man sehr gut als Essensbegleiter einsetzen kann. Gerade die unauffälligen, ruhigen Töne sind es, die ihn sehr vielseitig einsetzbar machen. Ich glaube aber, daß er mit einem Pilzragout noch gewinnen kann.

Herkunft: Österreich – Burgenland
Jahrgang: 2006
Rebsorte: Blaufränkisch
Erzeuger: Zantho
Ausbau: trocken
Alkohol: 13%

Madiran Tannat 2006

Der Wein trägt ein rubinrotes Kleid, das sich durch eine gute Farbtiefe auszeichnet und einen schmalen kirschroten Rand besitzt. Die erste Nase ist ziemlich intensiv. Sie duftet sehr fruchtig nach Cassis und Waldbeeren. Dazu kommen gemüsige Noten in Richtung Romanesco und etwas Vanille, was dem Geruch einen süßlichen Charakter verleiht. In der zweiten Nase kommt die Frucht noch offensiver heraus. Die Viskosität ist gut ausgeprägt.

Der Wein strotz nur vor Kraft. Dieser Eindruck wird einerseits durch die dichte Struktur hervorgerufen und andererseits durch die starken und omnipräsenten Tannine verstärkt, die dem Wein zusätzlich eine sehr bittere Note verleihen. Treten die Tannine sonst eher im Abgang und Nachhall auf, führt hier kein Weg an ihnen vorbei. Der Nachhall besitzt eine ordentliche Länge. Die Frucht kommt etwas zu kurz. Zwar ist sie präsent, wird aber von den kräftigen Tanninen nahezu komplett zugedeckt.

Es gibt Leute, die lieben solche Kraftprotze. Ich selbst bin in letzter Zeit immer mehr von solchen Rotweinen abgekommen und dazu die filigranere Welt der Burgunder lieb zu gewinnen. Dennoch komme ich nicht umhin diesem Wein meinen Respekt zu erweisen. Das ist verdammt gradlinig, was hier ins Glas kommt. Kraft alleine macht natürlich keinen großen Wein, aber für einen Alltagswein wie diesen muß es auch nicht viel mehr sein. Wer solche Kraftprotze liebt, sollte sich wirklich einmal nach der eher seltenen Rebsorte Tannat umschauen, die vor allem in Frankreichs Süden in der Gegend des Madiran angebaut wird. Name ist bei dieser Rebsorte Programm. Noch extremer auf Tannin ausgerichtete Weine kenne ich eigentlich nicht. Zu einem in Wein geschmorten Rinderbraten.

Herkunft: Frankreich – Südwesten – Madiran
Jahrgang: 2006
Rebsorte: Tannat
Erzeuger: Domaine Berthoumieu
Ausbau: AOC
Alkohol: 13,5%

Wallufer Walkenberg Spätburgunder 2006

Der Wein ist sehr hell mit einer granatroten Farbe. Die schwache Farbtiefe läßt den Wein noch heller wirken mit einem orangeroten fast wässrigem Rand. In der ersten Nase ist der Wein mehr als verhalten. Ich kann allenfalls erahnen, daß dieser schüchterne Genosse nach Lakritz und fruchtigen Aromen duften könnte. In der zweiten Nase nimmt die Intensität nur leicht zu. Neben Kirsche scheint er insbesondere pflanzliche Aromen zu besitzen. Die Viskosität ist mäßig ausgeprägt.

Der Wein präsentiert sich wie ausgewechselt. Hatte ich vor einer Woche bei einer Weinprobe einen durchaus vielschichtigen und sehr gelungenen Wein im Glas, so erscheint mir dieser jetzt eher eintönig und wenig ansprechend. Erst der mineralische Nachhall, begleitet von Schokoladenoten mag mich etwas milder zu stimmern, dennoch bleibt der Verdacht einer fehlerhaften Flasche bestehen. Der zweite Schluck weiß mich vollends zu besänftigen. Hier geht den oben geschildertem schönen Finish ein Wein mit mittelschwerem Körper voraus, der mit einem gelungenen Zusammenspiel aus Frucht und leichter Säure ein gutes Vorspiel für den Nachhall liefert und außerdem sehr seidig harmonisch durch den Mund gleitet.

Da sich der Geruch im Laufe des Abends nicht gesteigert hat, nur ein guter Wein, den man beispielsweise gegen ein Pilzrahmgericht stellen kann.

Herkunft: Deutschland – Rheingau – Wallufer Walkenberg
Jahrgang: 2006
Rebsorte: Spätburgunder
Erzeuger: Toni Jost – Hahnenhof
Ausbau: QbA trocken
Alkohol: 13,5%

Venetien Cabernet Sauvignon 2006

Der Wein besitzt eine kirschrote Farbe. Die Farbtiefe ist mäßig ausgeprägt und gibt dem Wein einen sehr hellen Farbeindruck. Anfangs zeigt sich der Duft recht intensiv mit Kirsche und Vanille. Nach dem Schwenken kommen deutliche Paprikaaromen hinzu. Außerdem kommen jetzt auch erdige Noten ins Bukett. Die Viskosität ist gut ausgeprägt.

Am Gaumen ist der Wein sehr kräftig. Eine schöne Frucht füllt die Schwere des Wein. Im Abgang zeigen sich Schokoladennoten. Der Nachhall besitzt eine ordentliche Länge.

Die Beschreibung klingt jetzt ziemlich platt, aber eigentlich ist der Wein ein sehr schöner typischer CabS. Als Brot- und Butterwein kann ich ihn durchaus empfehlen. Mit 6,60€ liegt er auch noch in dieser Preisklasse. Der Wein verträgt sich gut mit einem Steak in Pfeffersauce.

Herkunft: Italien – Venetien
Jahrgang: 2006
Rebsorte: Cabernet Sauvignon
Erzeuger: Luigi Guerra
Ausbau: IGT trocken
Alkohol: angenehme 12,5%

Rhodter Rosengarten Muskateller 2006

Der Wein ist strohgelb. Es zeigen sich leichte Schlieren an seiner Oberfläche, die spätestens nach dem Schwenken verschwinden. Die erste Nase ist bereits sehr intensiv und duftet nach Rosen und exotischer Frucht. In der zweiten Nase duftet der Wein sehr klar nach Rosen und Lychee. Ich habe selten einen so klaren Muskatellerduft gerochen. Muskateller ist im Bukett ja immer etwas Außergewöhnliches, aber dieser zeigt sich sehr pur und rein.

Am Gaumen ist der Wein weniger phänomenal. Hier wirkt er eher etwas plump. Zumindest ist das der erste Eindruck. Nach dem zweiten Schluck wird der Wein jedoch auch im Geschmack besser. Dominierte im ersten Schluck die Muskatnote noch zu stark, kommt danach eine schöne Kombination aus Frucht und Säure. Dazu spielt etwas Gärkohlensäure mit. Der Nachhall besitzt eine gute Länge.

Ein schöner Tropfen, der nach 3 Jahren immer noch fit ist. Zu einer Käseplatte.

Herkunft: Deutschland – Pfalz – Rhodter Rosengarten
Jahrgang: 2006
Rebsorte: Muskateller
Erzeuger: Christian Heußler
Ausbau: Qba trocken
Alkohol: 12%

Dolcetto d’Ovoda 2006

Der Wein hat eine purpurrote Farbe. Die Farbtiefe ist ordentlich und läßt den Wein in ein granatrot übergehen. Die erste Nase ist recht dezent mit leichten Veilchenanklängen. Auch in der zweiten Nase bleibt das Bukett zurückhaltend mit Veilchen- und Kirscharomen. Die Viskosität ist mäßig ausgeprägt.

Der Wein ist eher leichter Natur. Er ist sehr ausgewogen mit leichten Frucht- und Vanillenoten. Der Nachhall besitzt eine gute Länge. Er betont insbesondere würzige Noten.

Ein netter Wein, wenn auch ohne besonderen Flair. Vielleicht zu Pasta alla rabiata? Diese eher willkürliche Zuordnung zeigt eher auf die eigentliche Stärke des Weins. Durch seine Belanglosigkeit kann er als Allzweckwaffe verwendet werden. Ich hatte ihn dann ursprünglich auch als Zech- und Partywein eingekauft.  Er scheint mir jedoch so langsam ans Ende seiner Dienstzeit zu kommen. Also entweder eine gute Gelegenheit eine Party zu schmeißen oder ein Alternativeinsatz als Kochwein, dessen Reste anschließend zum Essen verputzt werden. Wichtig ist nur – Kein Alkohol ist auch keine Lösung.

Herkunft: Italien – Piemont – Ovoda
Jahrgang: 2006
Rebsorte: Dolcetto
Erzeuger: La Caplana
Ausbau: DOC
Alkohol: 13,5%

Rosso di Montepulciano 2006

Der Wein trägt ein rubinrotes Kleid. Die Farbtiefe ist gut ausgeprägt und macht einem kirschroten Rand Platz. Die erste Nase ist sehr intensiv. Neben fruchtigen Noten steht etwas Melisse. Die zweite Nase ist fast etwas schwächer ausgeprägt. Das Bukett wirkt jetzt sehr floral mit Blütenaromen. Die Viskosität ist gut ausgeprägt.

Von einem Rosso di Montepulciano erwartet man ja eher einen kleinen Wein, quasi den kleinen Bruder des großen Vino Nobile. Dieser Rosso hier ist schon ziemlich nobel. Mit einer sehr schönen Dichte rollt der Wein durch den Mund transportiert dabei viel Frucht in den Mund hinein und wirkt sehr ausgewogen. Dazu kommen gut eingebundene Tannine, die dem Wein etwas Kraft verleihen. Der Nachhall besitzt eine gute Länge.

Ein Wein, mit dem man eine Menge Spaß haben kann. Er ist sehr unkompliziert und zugleich etwas verspielt. Den Wein kann ich mir zu Pasta mit Lachs in Tomatenrahm vorstellen.

Herkunft: Italien – Toskana – Montepulciano
Jahrgang: 2006
Rebsorte: Canaiolo, Prugnolo (Sangiovese-Spielart), Mammolo
Erzeuger: Crociani
Ausbau: DOC
Alkohol: 13%

Grüner Veltliner Steinhaus 2006

Der Wein hat eine strohgelbe Farbe. Bereits der erste Geruchseindruck ist sehr intensiv und verbreitet einen Duft von Heu und Pfeffer. Nach dem Schwenken wird das Bukett subtiler. Noten von Tabak und Zitrone sind hinzugekommen.

Der Wein besticht durch eine sehr starke Würze und einen kräftigen Körper. Die leichte Säure ist gut eingebunden. Der Nachhall besitzt eine gute leicht mineralische Länge. Dazu kommen leicht salzige Nuancen und ein fast schon bitterer Abgang.

Ein sehr guter Wein mit enorm viel Kraft. Er verdient ein gut gewürztes Essen. Ich probiere es mit einem gedämpften Heilbutt mit chinesischem 5-Gewürze-Pfeffer.

Herkunft: Österreich – Kamptal – Langenloiser Steinhaus
Jahrgang: 2006
Rebsorte: Grüner Veltliner
Erzeuger: Summerer
Alkohol: 13%
Ausbau: Qualitätswein trocken