Pfälzer Riesling trocken 2007

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Der Wein hat eine glanzhelle Farbe. Zunächst duftet er eher verhalten. Pflanzliche Gerüche in Richtung Brenessel kann ich erahnen. Auch nach dem Schwenken nimmt die Intesität des Buketts kaum zu. Leichte Pfirsichnoten setzen sich zu den nicht mehr ganz so stacheligen pflanzlichen Aromen.

Der Mund  wird von einer kernigen Säure besetzt. Der Wein besitzt einen eher leichten Körper. Auch im Geschmack sind es eher grüne Eindrücke als fruchtige Komponenten. Der Nachhall besitzt eine ordentliche Länge mit würzigen Anklängen, welche die Mundhöhle leicht vibrieren lassen.

Das ist sicher nicht die beste Flasche dieses Weins, die ich getrunken habe. Wäre nicht dieser besondere Nachhall, würde ich auch insgesamt nicht von einer guten Flasche sprechen, was bei einer Literflasche als Ausreißer nach unten aber durchaus immer noch akzeptabel wäre. So aber schafft es, der von mir als Sommerwein eingekaufte Wein mich etwas zu verblüffen mit einer bisher nicht festgestellten Tiefe. Die kräutrige Würzigkeit machen ihn gepaart mit der Säure zu einem guten Essensbegleiter von deftiger Küche, etwa einem Leberkäs. Gleichzeitig macht der schöne Nachhall Lust, den Wein nach dem Essen weiter zu trinken.

Herkunft: Deutschland – Pfalz – Rhodt unter Rietburg
Jahrgang: 2007
Rebsorte: Riesling
Erzeuger: Weingut Christian Heußler
Alkohol: 12 %
Ausbau: trocken QbA

endlich wieder laufen

zu können ist nach über 4 Wochen für einen leidenschaftlichen Läufer eine echte Wohltat.

Ich hatte den schwerwiegenden Fehler begangen, das erste Mal seit Jahren wieder Fußball zu spielen. Fußball spielen ist eigentlich zu viel gesagt. Den Ball hin- und hergeschoben trifft es schon eher. Für einen echten Roadrunner war der Rasen aber natürlich der falsche Untergrund. Prompt knickte ich um und zog mir einen Bänderanriß zu.

Nach einigen schmerzhaften Tagen ließ ich mir vom Arzt dann doch einen Verband verpassen, den ich auch brav trug.

Zwei Wochen nach dem Vorfall machte ich mit ärztlicher Erlaubnis die ersten Laufversuche. Sofort stellte ich fest, wie sehr ich das Laufen vermißt hatte. Einfach die Gedanken fließen und sich von den Füßen treiben lassen, war so herrlich, daß ich am Liebsten nicht aufgehört hätte. Ich zwang mich aber zu einem sehr behutsamen Aufbau mit vielen Pausen und ausschließlich schmerzfreiem Laufen. Nach vier Wochen bin ich jetzt wieder so weit, daß ich 80 Minuten und nahezu meine Standarddistanz gelaufen bin. Die Form habe ich zwar verloren, aber die Freude am Laufen neu gewonnen.Wo ich mich sonst manchmal zu einer Einheit zwingen mußte, passe ich jetzt auf, nicht zu viel zu machen und bin froh mich fast wieder normal zu fühlen. Wobei mein normaler Zustand ja der eines (lauf-) Verrückten ist.

Cairanne 2004

Der Wein trägt ein purpurrotes Kleid. Die Farbtiefe ist mäßig ausgeprägt und läßt einem granatroten Rand viel Spielraum. In der ersten Nase ist der Duft mäßig intensiv. Ich erkenne Aromen von Vanille und Gewürzen. In der zweiten Nase legt die Intensität deutlich zu. Ich rieche Lebkuchen und Hagebutte. Die Viskosität ist gut ausgeprägt.

Der Wein besitzt einen mittelschweren Körper. Auch wenn er eine spielerische Frucht besitzt, ist er zugleich  sehr würzig. Die Tannine sind zwar bereits rund, besitzen aber immer noch eine gute Kraft.  Der Wein verfügt über eine gute Länge.

Nachdem die letzte Flasche des Weins fehlerhaft war, weckt diese in mir wieder die Erinnerung an einen herrlichen Maitag in Südfrankreich auf dem familiären Weingut, das ich auf meiner Weinreise besuchen durfte. Dieses Glas ist ein Paradebeispiel für einen unkomplizierten Wein, der gleichzeitig sehr gut und stimmig ist. So etwas serviere ich gerne zu einem Lamm mit Thymianzweig, auch wenn es wohl nichts Kitschigeres gibt. Schön finde ich vor allem, dass der Wein wie ein Spiegelbild seiner unkomplizierten und herzlichen Erzeuger wirkt.

Herkunft: Frankreich – Rhone – Cairanne AOC
Jahrgang: 2004
Rebsorte: unbekannt, voraussichtlich die üblichen der südlichen Rhone
Erzeuger: Domaine Rabasse Charavin
Alkohol: Satte 14%

Flasche Cairanne

Und am Anfang war das Wort

Und darum wird es hier zu einem Großteil gehen. Geschriebene Ergüsse zu dem, was ich oder andere mir an Flüssigkeiten eingegossen haben. Auch die Sprachlosigkeit des Läufers bei Kilometer 41 will ich versuchen in Worte zu fassen. Dann und wann werde ich eine kleine Ode an dieses oder jene bisher Ungewürdigte zu Speicher bringen.

Ich hoffe, daß der eine oder die andere beim Lesen so viel Spaß hat, wie ich beim Schreiben.