Bardolino 2007

Der Wein ist sehr hell mit einer granatroten Farbe. Die Farbtiefe ist ordentlich ausgeprägt. Zum Rand hin wird der Wein etwas orange wässrig. Die erste Nase ist durchaus intensiv und erstaunlich vielschichtig. Nachdem erst ein dunkler Eindruck entsteht mit würzigen und holzigen Eindrücken kommt dann doch Kirsche zum Vorschein und wird zur prägenden Note. Die zweite Nase duftet wieder nach Kirsche, begleitet von Pfeffer und Mandeln. Die Viskosität ist ordentlich ausgeprägt.

Geschmacklich geht der Wein eher in die Richtung, die ich erwartet hatte. Der leichte Körper und die deutliche Fruchtbetonung waren so ziemlich das Einzige, was ich in diesen Wein hineinfantasieren konnte. Daß darüber hinaus durchaus erdige Noten mitspielen und der Nachhall eine ordentliche Länge besitzt, gibt dem Wein wieder zusätliches Profil.

Ich gebe ja zu, daß auch ich mich von Vorurteilen leiten lasse, aber ich bin durchaus auch bereit zuzugeben, wenn ich mich irre. Mit Bardolino assoziierte ich bisher eine dünne bestenfalls fruchtige Plörre, die man für 1,49€ im Supermarkt kauft und dann vor Ort am Gardasee trinkt, falls man es denn wirklich muß. Manchmal, aber nur manchmal, ist kein Alkohol schließlich doch die bessere Lösung. Wie dem auch sei, dieser Bardolino ist ein schöner unkomplizierter Wein. Dabei ist er mehr als nur solide und routiniert gemacht. Da kommt tatsächlich etwas Trinkspaß hoch. Zum Nudelsalat.

Herkunft: Italien – Venetien – Bardolino
Jahrgang: 2007
Rebsorte: Corvina, Molinara
Erzeuger: Campagnolo
Ausbau: DOC classico
Alkohol: 12,5%

Meinklang Blaufränkisch 2007

Der Wein hat eine rubinrote Farbe. Die Farbtiefe ist ordentlich und geht relativ schnell in einen kirschroten Rand über. Anfangs duftet der Wein mäßig intensiv nach Beerenfrüchten, Leder und Vanille. Nach dem Schwenken nimmt die Intensität des Dufts deutlich zu. Gleichzeitig verschwinden die fruchtigen Noten aus dem Bukett, das jetzt von Leder dominiert wird, aber auch pflanzlichen und erdigen Noten Raum läßt. Die Viskosität ist sehr gut ausgeprägt.

Auch wenn der Wein einen mittelschweren bis schweren Körper besitzt, gleitet er sanft und rund durch den Mund. Samtene Tannine sind wohl ein gutes Stichwort. Eine leichte Schokoladennote ist erkennbar. Neben diesen eher textuellen Eindrücken bleibt der Wein zunächst eher leer, wobei dies wie beim Körper angedeutet eine dichte Leere ist. Zunächst ist der Abgang auch sehr sanft, bevor im Nachhall ein mineralisches Prickeln die erdigen Elemente des Buketts in Erinnerung ruft, das diesen durch seine gute Länge begleitet.

Wieder mal ein Beweis dafür, daß Blaufränkisch und Lemberger zwar die gleiche Rebsorte sind, es aber eine Beleidigung der Österreicher wäre, die beiden qualitativ vergleichen zu wollen. Das ist ein sehr feiner und zugleich kräftiger Wein, der bereits viel Spaß macht. Ob er durch eine weitere Lagerung noch gewinnt, weiß ich nicht. Auf diesem Niveau verkraften wird er sicherlich noch drei bis fünf Jahre, wobei ich es durchaus spannend finden würde, ihn über die Zeit zu beobachten. Zum in Speck gewickelten Rinderhüftsteak.

Herkunft: Österreich – Burgenland – Neusiedlersee
Jahrgang: 2007
Rebsorte: Blaufränkisch
Erzeuger: Michlits
Ausbau: trockener Qualitätswein
Alkohol: 13,5%

La Montadella 2005

Der Wein hat eine rubinrote Farbe. Die Farbtiefe ist gut ausgeprägt mit einem knappen kirschroten Rand. Zunächst ist der Duft von sehr schwacher Intensität. Nach dem Schwenken ändert sich dies spürbar. Ich rieche Schokolade, Paprika und Beerenfrüchte. Die Viskosität ist gut ausgeprägt.

Am Gaumen fällt der Alkohol sehr deutlich auf, indem er dem Wein Wärme und Süße verleiht. Dieser Geschmack harmoniert gut mt dem dichten Körper des schweren Weins. Der Nachhall besitzt eine sehr gute Läng. Mit etwas Geduld entdeckt man hier auch eine feine Mineralik. Dazu besitzt der Wein würzige Elemente sowie einen Nußton.

Unlängst habe ich den Anzenas wegen seiner alkoholischen Prägung kritisiert. Hier paßt es dank des dichten Körpers gut. Dennoch nicht mein Ding. Zum Huhn in Schokoladensauce.

Herkunft: Frankreich – Rousillon – Cotes du Rousillon

Mosel Dornfelder 2008

Der Wein hat eine purpurrote Farbe. Am Rand zeigt er die Dornfelder-typische pinke Charakteristik. Die Farbtiefe ist ordentlich ausgeprägt. Die erste Nase ist sehr fruchtgeprägt und besitzt eine gute Intensität. Neben Erdbeere rieche ich etwas Rauch. Die zweite Nase ist ähnlich stark, jetzt auch mit etwas Pfeffer. Die Viskosität ist ordentlich ausgeprägt.

Der Wein schmeckt sehr säuerlich und karg. Der Nachhall besitzt zum Glück nur eine mäßig kurze Länge. Dazu wirkt es etwas spritig.

Als Basiswein für Korea. Für mich der erste Dornfelder seit langem, aber beileibe kein Grund sich mehr mit dieser Rebsorte zu beschäftigen. Mosel und Rotwein ist ja ohnehin schon eine merkwürdige Kombination aber dann auch noch Dornfelder riecht ganz einfach Massenware, wobei ich mir wünschen würde, daß die Massen diesen Wein nicht kennenlernen. Ein Wein zur Bestätigung des Geschmacks von Biertrinkern.

Herkunft: Deutschland – Mosel
Jahrgang: 2008
Rebsorte: Dornfelder
Erzeuger: Gibbert Pohl
Ausbau: Qualitätswein trocken
Alkohol: 12,5%

Anzenas 2007

Der Wein hat eine kirsch- bis rubinrote Farbe. Sie geht zum Rand hin in ein echtes Kirschrot über. Die Farbtiefe ist sehr gut ausgeprägt. Die erste Nase ist sehr dezent. Es lassen sich Gewürznoten erahnen. Ich denke an Vanille, Veilchen und Mandeln. Die zweite Nase gewinnt an Intensität. Neben Veilchen erkenne ich jetzt auch Pfeffer und eine fruchtige Komponente. Die Viskosität ist sehr gut ausgeprägt.

Am Gaumen fällt mir zunächst auf, daß sich der Wein sehr weich und warm durch den Mund bewegt. Die Wärme scheint mir aus der selben Quelle wie eine gewisse Süße zu kommen. Da der Wein nicht wirklich süß ist, vermute ich, daß diese Eindrücke durch den Alkohol im Wein hervorgerufen werden. Ob das jetzt negativ zu bewerten ist, lasse ich einmal dahin gestellt. Es wirkt auf jeden Fall sehr einschmeichelnd und wohlig. Überhaupt wirkte der Wein sehr rund und schmeichelnd. Der Nachhall besitzt eine gute Länge.

Normalerweise wird es einem Wein eher zur Last gelegt, wenn er vom Alkohol geprägt ist, aber hier paßt es. Dennoch läßt dieser Umstand keinen Zweifel an der Machart des Weins aufkommen. Dies ist ein Wein, der im Keller deutlich beeinflußt wurde und der für den kurzfristigen Verzehr bestimmt ist. Eine Lagerung wird ihm nicht gut tun. Er ist jetzt auf dem Punkt. Durchaus ein sehr gut gemachter Wein, aber eben nichts Individuelles. Es ist schwer für solche Weine ein passendes Essen zu finden. Vielleicht Wild mit Klößen und Preiselbeeren?

Herkunft: Italien – Sardinien
Jahrgang: 2007
Rebsorte: Cannonau (Grenache)
Erzeuger: Cantina Sociale di Dolinova
Ausbau: Cannonau di Sardegna trocken
Alkohol: 14%

Julius Rosso Conero 2007

Der Wein trägt ein dunkles rubinrotes Kleid. Die Farbtiefe ist gut ausgeprägt und gibt nur einem schmalen kirschroten Rand Platz. Zunächst ist der Duft mäßig intensiv und vor allem fruchtgeprägt. Neben Kirsche tauchen Himbeernoten auf. Nach dem Schwenken kommen würzige Aromen wie Veilchen und Pfeffer zu Tage. Die Viskosität ist gut ausgeprägt.

Der Wein besitzt einen recht schweren aber nicht übertriebenen Körper. Die Kraft des Weins wird gut von würzigen Noten und Schokolade begleitet. Der Nachhall besitzt eine ordentliche Länge.

Zu einem Kartoffelhackfleischauflauf. Ein leckerer Wein, der sehr gute Qualitäten besitzt. Wieder einmal fällt mir auf, daß ich gerade bei sehr guten Weinen meinen ausschweifenden Schreibstil stark beschränke. Wahrscheinlich unterstelle ich, daß der Wein für sich selbst spricht, und das tut dieser Wein in der Tat. Doch leider gelingt es mir nicht, seine schönen Worte zu übersetzen. Der geneigte Leser möge mir verzeihen. Aber vielleicht hat auch Asterix Recht und statt ausschweifenden Begrüßungen des Cäsaren langt auch ein schlichtes „Hallo Julius.“

Herkunft: Italien – Marken – Conero
Jahrgang: 2007
Rebsorte: Montepulciano
Erzeuger: Silvano Strologo
Ausbau: Rosso Conero DOC
Alkohol: 13,5%

I Piaggioni Sangiovese 2007

Der Wein trägt ein kirschrotes Kleid. Die Farbtiefe ist ordentlich augeprägt mit einem purpurroten Rand. Die erste Nase ist mäßig intensiv. Ich entnehme ihr Kirsche und etwas in Richtung Schokolade. Die zweite Nase gewinnt deutlich an Intensität. Die Frucht geht jetzt eher in eine Beerenfruchtrichtung. Dazu kommen Pfeffer und Holz. Die Viskosität ist mäßig ausgeprägt.

Am Gaumen hinterläßt der Wein einen sehr stimmigen harmonischen Eindruck. Die Frucht kommt lebendig heraus, ohne eine süße Note zu hinterlassen oder aufdringlich zu sein. Dafür kommt eine schöne Würze ins Spiel, die gut mit dem mittelschweren Körper zusammenarbeitet. Dazu kommen Tannine, die eine leichte Bitternote mitbringen, diese aber auch in das Gesamtbild integrieren. Der Nachhall betont die würzigen Noten und besitzt eine gut bis sehr gute Länge.

Das ist jetzt beileibe noch kein großer Wein. Aber ein sehr gut gemachter, der sich hervorragend als Trinkwein und Speisenbegleiter eignet. Seine Ausgewogenheit macht ihn zu einem sehr vielseitigen Begleiter, warum nicht zu Scaloppine in Tomatensauce.

Herkunft: Italien – Toskana
Jahrgang: 2007
Rebsorte: Sangiovese grosso
Erzeuger: Argicole Mocali
Ausbau: IGT trocken
Alkohol: 13,5%

Lamothe Pontac 2000

Der Wein trägt ein kirschrotes Kleid. Dieses besitzt eine gute Farbtiefe und geht am Rand in ein glänzendes Purpurrot über. Die erste Nase ist bereits ziemlich intensiv. Nachdem zunächst Teernoten aus dem Glas stömen, folgen darauf fruchtige Cassis und Blaubeertöne. In der zweiten Nase nimmt die Intensität leicht ab. Die Cassisnoten werden jetzt von etwas Pfeffer und weiteren würzigen Noten begleitet. Die Viskosität ist ordentlich ausgeprägt.

Am Gaumen wirkt der Wein mit seinem mittleren Körper zunächst überraschend leicht. Dies gestattet jedoch der Frucht aus Blaubeere und Cassis gut zur Geltung zu kommen. Der Wein wirkt erstaunlich saftig. Eine leichte Gerbsäure gibt ihm einen etwas ernsthafteren Charakter. Der Nachhall besitzt eine ordentliche Länge und läßt Schokoladenanklänge aufblitzen.

er Wein hat sich schön gehalten. Es ist erstaunlich, wie stark er nach 10 Jahren noch von seinen fruchtigen Primärnoten geprägt ist und welchen Raum diese noch einnehmen. Der Rückgang der Tannine steht dem Wein aber nicht vollends gut, da so herauskommt, daß eher wenig neben der Frucht im Wein steckt. Für einen einfachen Bordeaux sind die präsente Frucht und die Trinkbarkeit nach 10 Jahren ein schönes Ergebnis, allerdings hat der Wein seinen Höhepunkt bereits überschritten. Zur gebratenen Putenbrust in Estragonsauce.

Herkunft: Frankreich – Bordeaux – Medoc
Jahrgang: 2000
Rebsorte: Merlot, Cabernet Sauvignon
Erzeuger: Lamothe Pontac
Ausbau: AOC
Alkohol: 12,5%

Barbera d’Asti 2007

Der Wein hat eine kirschrote Farbe. Die Farbtiefe ist ordentlich ausgeprägt mit einem purpurroten Rand. Zunächst ist der Duft mäßig intensiv mit Pflaumen und Pilznoten. Nach dem Schwenken kommen Pfeffer und Vanille zur Frucht hinzu. Die Viskosität ist gut ausgeprägt.

Der Wein besitzt einen mittelschweren Körper. Er ist rund und läuft gut durch den Mund. Er wirkt recht fruchtig und besitzt eine feine Würze. Der Nachhall besitzt eine ordentliche Länge.

Insgesamt ein ordentlicher Wein ohne große Stärken und ohne große Schwächen. In seiner Unkompliziertheit zwar nett, aber dann doch zu belanglos. Zu Spaghetti Frutti di Mare.

Herkunft: Italien – Piemont – Asti
Jahrgang: 2007
Rebsorte: Barbera
Erzeuger: La Caplana
Ausbau: DOC
Alkohol: 13%

Dolcetto d’Ovada 2008

Der Wein trägt ein purpurrotes Kleid. Die Farbtiefe ist schwach ausgeprägt und zeigt einen wäßrigen Rand. In der ersten Nase rieche ich recht dezent Mandeln und Kirschen. Die zweite Nase gewinnt an Intensität, ohne aufdringlich zu werden. Hier rieche ich neben der Kirsche auch Veilchen und Kräuter. Die Viskosität ist ordentlich ausgeprägt.

Geschmacklich ist der Wein wenig aufregend. Vielleicht liegt aber auch genau darin seine Stärke. Der Wein ist fruchtgeprägt und besitzt einen eher leichten Körper. Daß im hinteren Bereich des Munds dann doch würzige Noten auftauchen, wirkt fast überraschend, rundet den Wein aber ab.

Das ist ein grundsolider Wein ohne Fehler und ohne Schnörkel. Das ist ein echter Alltagswein, der als Allrounder eingesetzt werden kann. Ich kann ihn mir als leichtem Trinkwein ebenso vorstellen, wie zu einem überbackenen Fisch. Nicht so überzeugend wie der 2006er.

Herkunft: Italien – Piemont – Ovada
Jahrgang: 2008
Rebsorte: Dolcetto
Erzeuger: La Caplana
Ausbau: DOC
Alkohol: 12,5%