Achkarrer Castellberg Grauburgunder 2009

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Der Wein hat eine glanzhelle Farbe mit leicht strohgelbem Einschlag. Einige kleine Trubperlen sind sichtbar. Am Rand sammeln sich auch vereinzelte größere Perlen. Bereits die erste Nase ist ziemlich intensiv. Neben Butter rieche ich etwas Pfirsich. In der zweiten Nase gehen die buttrigen Noten zurück. Noten von nassem Stein kommen hinzu.

Der Wein besitzt einen mittleren Körper, in dem sich eine ordentliche Portion Frucht einfügt. Eine eigentlich leichte Säure ist schlecht integriert und wirkt auch deshalb störend, weil sie von einem aggressiven brandigen Beigeschmack gefördert wird. Der Nachhall besitzt eine mäßige Länge.

Das ist kein guter Wein. Erstens fehlt es ihm an Harmonie und zweitens gefällt mir die brandige Note überhaupt nicht. Zum Goudakäse, falls überhaupt.

Herkunft: Deutschland – Baden – Achkarrer Castellberg
Jahrgang: 2009
Rebsorte: Grauer Burgunder
Erzeuger: Weingut Michel
Ausbau: QbA trocken
Alkohol: 12,5%

Durbacher Plauelrain Riesling SL 2004

Der Wein hat eine strohgelbe Farbe. Zunächst offenbart der Duft Aromen von Steinobst sowie grüne pflanzliche Noten. Nach dem Schwenken nimmt die Intensität weiter zu. Das Bukett bleibt aber insgesamt schwer zu druchdringen. Meiner Wahrnehmung nach werden die pflanzlichen Noten jetzt von einem Steinduft ergänzt.

Am Gaumen erweist sich der Wein als ein kräftiger Vertreter mit Ecken und Kanten. Er besitzt eine gute Dichte, in der sich Kräuterwürze und Saftigkeit gut einfügen. Doch was den Wein eigentlich ausmacht, ist die intensive Mineralik, die sich auch durch salzige Noten ausdrückt. Der Nachhall besitzt eine gute Länge.

Daß dies ein Klassewein ist, steht für mich außer Frage. Weit mehr frage ich mich, ob die 6 Jahre ihm gut getan haben. Zumindest haben sie ihm wohl nicht schlecht getan. Die Tiefgründigkeit und die Mineralik geben ein deutliches Qualitätsurteil ab, daß der Wein nicht mit Altersnoten zu kämpfen hat. Im Vergleich zur letzten Verkostung scheinen mir die fruchtigen Noten noch weiter in den Hintergrund getreten zu sein. Mit seiner Mineralik weiß er diese Lücke aber gut zu füllen. Ich glaube, es kann sehr interessant werden, mit der letzten Flasche noch etwas zu warten.

Herkunft: Deutschland – Baden – Durbacher Plauelrain
Jahrgang: 2004
Rebsorte: Riesling
Erzeuger: Andreas Laible (sen. hinzuzufügen wird angesichts der Erfolge der Söhne immer wichtiger)
Ausbau: Spätlese trocken SL = Selektion Laible
Alkohol: 13%

Königschaffhausener Vulkanfelsen Spätburgunder 2007

Der Wein hat eine granatrote Farbe. Die Farbtiefe ist mäßig ausgeprägt und geht zum Rand in ein helles bis wässriges Rosa über. Anfangs duftet der Wein mäßig intensiv nach Waldbeeren und etwas nach Kräutern. Nach dem Schwenken nimmt die Intensität des Weins deutlich zu. Das Bukett bleibt aber von der Frucht geprägt. Die Viskosität ist mäßig ausgeprägt.

Auch am Gaumen steht die Waldbeere im Vordergrund. Dazu kommt eine deutliche Säure. Eine leichte Würze und erdige Noten kommen im Geschmack vor. Der Nachhall des eher leichten Weins besitzt eine ordentliche Länge. Insgesamt fehlt dem Wein die Stimmigkeit bzw. die Harmonie. Auch die Leichtigkeit, die ihn sonst zu einem wunderbaren Trinkwein gemacht hat, suche ich vergebens.

Hier braucht es schon den dritten Schluck, um die natürliche Harmonie des einfachen Weins zu entdecken und ihn doch mit Genuß trinken zu können. So ist dann doch mehr als nur ein ordentlicher Tropfen, der sich gut zu Canneloni mit Hackfleischfüllung trinken läßt. Nicht so gut wie bei der letzten Verkostung.

Herkunft: Deutschland – Baden – Königschaffhausener Vulkanfelsen
Jahrgang: 2007
Rebsorte: Spätburgunder
Erzeuger: Winzergenossenschaft Königschaffhausen
Ausbau: QbA trocken
Alkohol: 13%

Grauburgunder Kaiserstuhl 2008

Der Wein hat eine strohgelbe Farbe. Die erste Nase besitzt eine mäßige Intensität. Sie duftet nach Steinobst und erdigen Noten. In der zweiten Nase verschwindet die würzig-erdige Komponente, die zunächst mein erster Geruchseindruck war. Dafür tritt die Fruch jetzt mit mehr Intensität auf. Zitrusfrüchte und Aprikosen kann ich erschnuppern. Dazu kommt eine leicht kräutrige Note.

Am Gaumen präsentiert sich der Wein mit einem mittelschweren Körper nach dem Geruch überraschend kräftig. Eine angenehme Würze verleiht ihm einen erdigen Charakter, die mit einer leicht salzigen Mineralik im Abgang und Nachhall einhergeht. Der Nachhall besitzt eine ordentliche Länge. Als Kontrastpunkte dient eine etwas aggressive Säure, die von der Zitrusfrucht eher noch unterstützt wird.

Nach dem Riechen dachte ich ja bereits, daß dies nicht gerade ein typischer Burgunder ist. Im Geschmack besitzt er durchaus Anklänge eines burgundischen Weißweins (wobei Grauburgunder bzw. Pinot Gris im Burgund gar nicht angebaut wird) überdeckt diese jedoch mit einer typisch deutschen Note. Soviel Säure und Zitrusfrucht sucht man sonst in Burgundern eher vergeblich. Auf seine Art und Weise ist dies ein vielschichtiger Wein mit weitaus mehr Komplexität als man für diesen Preis erwarten kann. Wer aber einen Grauburgunder erwartet, liegt hier falsch. Zu Pasta alla rabiata.

Herkunft: Deutschland – Baden – Kaiserstuhl
Jahrgang: 2008
Rebsorte: Grauburgunder
Erzeuger: Holger Koch
Ausbau: QbA trocken
Alkohol: 12%

Königschaffhausener Vulkanfelsen Spätburgunder 2007

Der Wein trägt ein ziegelrotes Kleid. Die mäßige Farbtiefe unterstützt den Eindruck eines sehr hellen Weins. In der ersten Nase rieche ich Bitterschokolade, Kräuter und einen Hauch Waldbeere. Die zweite Nase vermittelt keinen wesentlich anderen Eindruck. Die Frucht wirkt jetzt etwas präsenter. Dafür ist die Schokoladennote weiger stark vorhanden. Die Viskosität ist ordentlich ausgeprägt.

Auf der Zunge präsentiert sich der Wein sehr fruchtig mit einer deutlich vernehmbaren Säure. Er wirkt sehr saftig. Dies fügt sich sehr rund und harmonisch in einen eher leichten Körper ein. Eine leichte Würze und etwas Kohlensäure ergänzen die zuvor genannten Komponenten und sorgen für einen angenehmen Nachhall, der eine ordentliche Länge besitzt.

Elegant wäre wohl zu viel gesagt. Aber gut gekleidet ohne modischen Faux-pas ist dieser Wein auf alle Fälle. Die lässige Art mit der dieser Pinot den Mundraum erobert, gefällt mir sehr gut. Ein sehr guter Basis Pinot Noir, den ich zu gebratenem Zander mit Pfeffersauce  probieren werde.

Herkunft: Deutschland – Baden – Königschaffhausener Vulkanfelsen
Jahrgang: 2007
Rebsorte: Spätburgunder
Erzeuger: Winzergenossenschaft Königschaffhausen
Ausbau: QbA trocken
Alkohol: 13%

Durbacher Plauelrain Riesling SL 2004

Der Wein hat eine strohgelbe Farbe. Die erste Nase ist eher dezent und duftet nach Pfirsichen und Kräutern. In der zweiten Nase nimmt die Intensität zu. Die fruchtigen Komponenten treten jetzt in den Hintergrund und überlassen neben den Kräutern auch pflanzlichen Aromen das Spiel.

Der Wein ist ziemlich dicht. Eine leichte Säure ist nicht vollkommen perfekt integriert, aber das verblasst vor dem sonstigen Eindruck, der zunächst sehr kräutrig und würzig ist. Bereits hier offenbart sich der Wein als echter Individualist, der einen ganz eigenen Charakter hat. Nach und nach übernehmen dann auch salzige Noten und eine profunde Mineralität das Zepter.

Der Wein hat seine Primärfrucht verloren, auch wenn sie im Duft noch durchschimmert. Er befindet sich jetzt im Reifestadium. Hier präsentiert er sich aber in hervorragender Verfassung und weiß durch eine Menge Mineralität zu überzeugen. Zum Genießen.

Herkunft: Deutschland – Baden – Durbacher Plauelrain
Jahrgang: 2004
Rebsorte: Riesling
Erzeuger: Andreas Laible (sen. hinzuzufügen wird angesichts der Erfolge der Söhne immer wichtiger)
Ausbau: Spätlese trocken SL = Selektion Laible
Alkohol: 13%