Rhodter Schloßberg Riesling Granit 2008

Bei Granit muß ich ja sofort an den mächtigen Hermitage an der Rhone denken. Rhone und Rhodt liegt phonetisch ja auch gar nicht so weit voneinander entfernt, aber ganz so steil ist der Rhodter Schloßberg dann doch nicht, und mit der Berühmtheit ist es auch noch nicht ganz so weit. Man stelle sich nur mal vor, einen Hermitage für 8,50€ zu bekommen…

Der Wein hat eine glanzhelle Farbe mit grünlichem Einschlag. Die erste Nase ist mäßig intensiv und duftet nach Pfirsich und Graipefruit. Die zweite Nase ist schwerer zu durchdringen. Sie wirkt frischer und duftet nach Stein und Moos.

Hm…, es fällt mir diesmal erstaunlich schwer, nach dem ersten Schluck ein Urteil zu fällen. Denn insgesamt wirkt der Wein ziemlich unauffällig. Bevor ich noch mehr über mein Vokabular falle, muss ich doch feststellen, daß die kräftige Säure im Wein auffällt. Dies tut sie aber keineswegs negativ. Vielmehr ist sie hervorragend eingebunden. Insgesamt wirkt der Wein extrem harmonisch und ruhig. Dieser Eindruck wird von seinem leichten Körper noch gefördert. Ich stelle fest, daß es sich lohnt, meinen Zweifeln Zeit zu geben, denn während ich über das eben Hinuntergeflossene sinniere, beginnt der mineralische Nachhall, der eine gute Länge besitzt.

Mit das Schönste an Unsicherheit im ersten Schluck ist ja, daß diese Unsicherheit zu einem zweiten Schluck herausfordert. Und wenn man schon mal unsicher ist, sollte man an dieser Stelle unter keinen Umständen aufhören.

Nach x Schlücken konstatiere ich – ja! Das ist der Wein, um ihn nach einem harten Arbeitstag zu trinken. Dann weiß man, wieder wieso man arbeitet. Und weil der Wein nicht so teuer ist wie ein Hermitage, muß man vielleicht gar nicht so hart arbeiten… An der Rhone habe ich zwar Viognier und Marsanne kennen und schätzen gelernt; in ihren Bann haben sie mich aber nicht gezogen. Wie anders da doch dieser feine Rhodter Riesling. Im Gedanken bei den Granitfelsen des Hermitage denke ich doch: Riesling rocks.

Herkunft: Deutschland – Pfalz – Rhodter Schloßberg
Jahrgang: 2008
Rebsorte: Riesling
Erzeuger: Christian Heußler
Alkohol: 12,5%
Ausbau: Spätlese trocken

Rhodter Klosterpfad Weißburgunder trocken 2008

Heute versuche ich mich in der Königsdisziplin der genießenden Alkoholiker oder doch der zu alkoholisierenden Genießer? Egal: Weinverkostung nach einem anstrengenden 30km-Lauf abends um 10! JA!

Der Wein hat eine glanzhelle Farbe. Einige Trubteilchen bzw. Perlen schwimmen an seiner Oberfläche. Die erste Nase besitzt eine ordentliche Intensität und duftet nach Toast und blumigen Noten. Die zweite Nase ist intensiver. Sie duftet nach Drops, Speck, und Blumen.

Der Wein besitzt eine gute Dichte und ist sehr würzig. Er wirkt sehr kräftig und leicht rauchig. Der Nachhall ist etwas streng und würzig. Er besitzt eine ordentliche Länge.

Definitiv nicht geeignet als Erfrischung nach einem langen Lauf. Dafür ist er zu schwer.

Herkunft: Deutschland – Pfalz – Rhodter Klosterpfad
Rebsorte: Weißburgunder
Jahrgang: 2008
Erzeuger: Christian Heußler
Ausbau: Spätlese trocken
Alkohol: 13%

Rhodter Schloßberg Riesling Bundsandstein 2008

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Der Wein hat eine glanzhelle bis strohgelbe Farbe. An seiner Oberfläche zeigen sich sehr feine Perlen. Zunächst duftet er mäßig intensiv intensiv nach Pfirsich und leicht nach Hefe. Nach dem Schwenken nimmt die Intensität zu.  Jetzt riecht der Wein erdiger mit einem Birnenton.

Das ist jetzt schon sehr schön. Der Wein besitzt einen eher leichten Körper, versteht es aber trotzdem, einer deutlichen Würze standzuhalten. Dies macht er mit einer spielerischen Leichtigkeit, die sehr angenehm ist. Die Säure ist vorhanden, wenn auch nur mäßig. Sie versteht sich gut mit einem leichten Schmelz. Der Nachhall besitzt eine gute Länge, die von einem angenehme Prickeln geprägt ist, das auf Kohlensäure hindeutet.

Die Leichtigkeit des alkoholschwachen Weins verlockt, den Wein als Sommerwein einzusetzen. Durch seine Würze kann er eben auch bei einem kleinen Barbecue verwendet werden. Die Harmonie des Weins weiß auch zu gefallen. Der Wein macht allerdings den Eindruck, als sollte er jung getrunken werden.

Herkunft: Deutschland – Pfalz – Rhodter Schloßberg
Rebsorte: Riesling
Jahrgang: 2008
Erzeuger: Christian Heußler
Ausbau: Riesling Spätlese trocken
Alkohol: 12%

Rhodter Klosterpfad St. Laurent trocken 2007

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Der Wein trägt ein purpurrotes Kleid. Zunächst ist der Duft recht verhalten, gibt aber bereits Beerenfrüchte und Gemüsedüfte frei. Nach dem Schwenken nimmt die Intensität leicht zu, bleibt aber immer noch eher schwach. Cassis und Paprika lassen sich erahnen. Die Viskosität ist eher mäßig ausgeprägt.

Am Gaumen zeigt sich ein leichter fast wässriger Rotwein. Die meiste Kontur kommt durch eine schwache leicht nussige Gerbsäure. Der Abgang ist etwas würzig, der Nachhall eher kurz.

Nichts für Fans großer, schwerer Rotweine. Eher etwas für Weinfeste, um in die richtige Schunkelstimmung zu kommen, oder wenn man mit Leuten unterwegs ist, die selbst beim Roten immer Schorle trinken wollen. Entweder kriegt man ihnen diesen Wein als Schorle untergejubelt, oder aber das bißchen Wasser drin macht einem auch nichts mehr aus.

Herkunft: Deutschland – Pfalz – Rhodter Klosterpfad
Jahrgang: 2007
Rebsorte: St. Laurent
Erzeuger: Christian Heußler
Alkohol: 13% (die man aber nicht merkt)
Ausbau: QbA trocken

Rhodter Rosengarten Muskateller trocken 2008

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Der Wein ist glanzhell mit gelblichem Einschlag. Sofort tritt mir der bekannte Muskatellerduft mit Trauben und Muskatnoten entgegen. Nach dem Schwenken kommen zu dem Traubenduft auch noch Noten von Rosen und Gummibärchen ins Bukett, was dem ganzen eine etwas künstliche aber üblich extrovertierte Note verleiht.

Am Gaumen ist der Wein ein eher leichter Vertreter mit einer leicht bizzelnden Kohlensäure, die ihm zusätzliche Frische verleiht, während das Traubige zwar fruchtig aber zugleich auch etwas bitter ist. Der Nachhall besitzt eine gute Länge.

Normalerweise bin ich ja ein Muskatellerfan. Vielleicht ist das hier mein Problem. Ich finde hier zwar Muskateller wieder, aber nicht die Leichtigkeit und die Natürlichkeit, die er sonst ausstrahlt. Kommt mir ein Muskateller sonst wie ein einfacher Urtyp des Weins her, wirkt mir dieser hier fast zu überkandidelt.

Um auf das Motto der Website zurückzukommen, sei aber festgehalten, daß es nichts gibt, was ein zweites Glas  verhindert. Und wer es noch nicht weiß: Man kann sich auch Alohol schön trinken, was zuweilen auch daran liegt, daß sich der Wein an der Luft noch entwickeln kann. (Auch Weißwein!)

Herkunft: Deutschland – Pfalz – Rhodter Rosengarten
Jahrgang: 2008
Rebsorte: Muskateller
Erzeuger: Christian Heußler
Ausbau: QbA trocken
Alkohol: 11,5%

Rhodter Schloßberg Riesling Kabinett trocken 2008

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Der Wein ist glanzhell mit leicht grünlichem Einschlag. Die erste Nase hat einen mäßig intensiven Pfirsichton. Die zweite Nase ist ein Stück schwächer mit einem Bukett aus Pfirsich und Spargel.

Der Wein besitzt einen mittleren Körper und wirkt nicht allzu schwer. Frucht und Säure sind gut aufeinander abgestimmt. Blitzsauber vinifiziert und extrem rund durchfährt es mich bei diesem sehr trocken wirkenden Wein. Der Nachhall besitzt eine ordentliche Länge.

Der Wein ist gut. Für 4,40 € sowieso. Dafür erfüllt er mehr, als man erwarten kann. Doch ihm fehlt etwas Besonderes. Die Harmonie, die er am Gaumen ausstrahlt, muß ich zwar lobend erwähnen, aber es fehlt dem Wein eben auch an Konturen, die ihm etwas Besonderes verleihen.  Das kann ein schöner Sommerwein sein, der sich unkompliziert trinken läßt, ohne größere Ansprüche an den Trinker zu stellen. Doch  er birgt die Gefahr, daß man ihn ohne Aufmerksamkeit trinkt. Für diejenigen, die sich an der Promillegrenze orientieren, ist der für heutige Verhältnisse recht niedrige Alkoholgehalt vielleicht ein Anreiz.

Herkunft: Deutschland – Pfalz – Rhodter Schloßberg
Jahrgang: 2008
Rebsorte: Riesling
Erzeuger: Christian Heußler
Ausbau: Kabinett trocken
Alkohol: 11,5%

Rhodter Schloßberg Sauvignon Blanc trocken 2008

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Der Wein hat eine glanzhelle Farbe. Eine minimale Perlage zeigt sich am Glasrand. Die erste Nase ist von einer mittleren Intensität geprägt. Hefe und exotische Fruchtnoten sind die wesentlichen Aromen. Die zweite Nase nimmt an Intensität zu. Sie duftet nach Eisbonbon und Stachelbeere.

Eine Maul voll Wein. Der Wein besitzt eine nicht zu unterschätzende Dichte, erweckt aber gleichzeitig den Eindruck eines leichten Weins. Dies gelingt durch die exzellent eingebundene Säure, die schön mit der Frucht zusammenspielt. Der Wein findet nach seinem würzigen Abgang eine Nachhall mit einer guten Länge, der an Intensität nach etwa einer Minute noch einmal zulegt.

Das ist schon ein sehr guter Wein. Die Rebsortentypizität findet sich wieder, und der Gaumen findet einen verblüffenden Tropfen mit einer tollen Harmonie. Absolut empfehlenswert.  Nordlichtern sei dazu ein Matjessalat empfohlen.

Herkunft:Deutschland – Pfalz – Rhodt unter Rietburg
Jahrgang: 2008
Rebsorte: Sauvignon Blanc
Erzeuger: Christian Heußler
Lage: Rhodter Schloßberg
Alkohol: 12,5%
Ausbau: trocken QbA

Pfälzer Riesling trocken 2007

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Der Wein hat eine glanzhelle Farbe. Zunächst duftet er eher verhalten. Pflanzliche Gerüche in Richtung Brenessel kann ich erahnen. Auch nach dem Schwenken nimmt die Intesität des Buketts kaum zu. Leichte Pfirsichnoten setzen sich zu den nicht mehr ganz so stacheligen pflanzlichen Aromen.

Der Mund  wird von einer kernigen Säure besetzt. Der Wein besitzt einen eher leichten Körper. Auch im Geschmack sind es eher grüne Eindrücke als fruchtige Komponenten. Der Nachhall besitzt eine ordentliche Länge mit würzigen Anklängen, welche die Mundhöhle leicht vibrieren lassen.

Das ist sicher nicht die beste Flasche dieses Weins, die ich getrunken habe. Wäre nicht dieser besondere Nachhall, würde ich auch insgesamt nicht von einer guten Flasche sprechen, was bei einer Literflasche als Ausreißer nach unten aber durchaus immer noch akzeptabel wäre. So aber schafft es, der von mir als Sommerwein eingekaufte Wein mich etwas zu verblüffen mit einer bisher nicht festgestellten Tiefe. Die kräutrige Würzigkeit machen ihn gepaart mit der Säure zu einem guten Essensbegleiter von deftiger Küche, etwa einem Leberkäs. Gleichzeitig macht der schöne Nachhall Lust, den Wein nach dem Essen weiter zu trinken.

Herkunft: Deutschland – Pfalz – Rhodt unter Rietburg
Jahrgang: 2007
Rebsorte: Riesling
Erzeuger: Weingut Christian Heußler
Alkohol: 12 %
Ausbau: trocken QbA