Burgenland Muskateller 2008

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Der Wein hat eine glanzhelle Farbe. Anfangs duftet der Wein mäßig intensiv nach Trauben und etwas Rosen. Nach dem Schwenken nimmt die Intensität zu, das Bukett wird jedoch eher undurchdringlicher. Pfeffer und steinige Aromen bestimmen jetzt den Geruch.

Der Wein hat nicht nur einen sehr eigenen Duft, auch der Geschmack ist ganz eigen. Neben einem mittelschweren Körper und etwas Frucht gibt viel Würze ihm einen eigenen Charakter, bei dem ich fast schon ein wenig in Richtung Weinfehler denke, auch wenn es dem Wein nicht wirklich schadet.

Das ist nicht so ganz mein Wein. Zum einen bin ich mir nicht sicher, ob ich hier einen Flaschen- oder Weinfehler nicht erkenne, und zum anderen finde ich keinen Muskateller im Wein. Wenn man wie ich Muskateller-Fan ist, stört einen so etwas natürlich. Dennoch kann ich den Wein nicht verurteilen. Er besitzt individuelle Noten und schmeckt durchaus.  Zu Pasta mit Meerestieren.

Herkunft: Österreich – Burgenland
Jahrgang: 2008
Rebsorte: Gelber Muskateller
Erzeuger: Günter und Regina Triebaumer
Ausbau: Qualitätswein trocken
Alkohol: 11,5%

Burgenland Blaufränkisch 2006

Der Wein hat eine kirschrote Farbe. Die Farbtiefe ist ordentlich ausgeprägt. Zum Rand hin geht die Farbe in ein beinahe wässriges Purpurrot über. Zunächst ist im sehr verschlossenen Bukett nur ein leichter Zwetschgenduft vernehmbar, und auch nach dem Schwenken bleibt der Wein sehr verschlossen. Leichte Rauchnoten sind zu riechen. Die Viskosität ist mäßig ausgeprägt.

Am Gaumen tritt der Wein sehr rund und glatt auf, was ihm eine gewisse Eleganz verleiht, was jedoch wiederum von einer alkoholischen Komponente und einer eher plumpen Brombeermarmeladenfrucht konterkariert wied. Der Nachhall besitzt eine gute Länge, in der allerdings wieder das aloholische Störfeuer brennt und mit Nougat und erdigen Noten versorgt wird.

Ein Wein, der mich ratlos zurück läßt. Nicht wirklich schlecht, aber aus seiner Eleganz heruas entspringt noch kein Charme. Ich hoffe, er ist in einer Verschlußphase und nicht bereits überaltert. Als Beilage zu Coq au vin.
Ein kleiner Nachtrag. Der Wein wußte zu überraschen. Nach einem eher vernichtenden analytischen Urteil erwies er sich doch als herrlicher und unkomplizierter Trinkwein. So etwas findet man leider nicht in den ersten ein-zwei Schlücken heraus. Das Urteil von der letzten Verkostung ist wohl eher aussagekräftig als dieses.

Herkunft: Österreich – Burgenland
Jahrgang: 2006
Rebsorte: Blaufränkisch
Erzeuger: Zantho
Ausbau: trocken
Alkohol: 13%

Meinklang Blaufränkisch 2007

Der Wein hat eine rubinrote Farbe. Die Farbtiefe ist ordentlich und geht relativ schnell in einen kirschroten Rand über. Anfangs duftet der Wein mäßig intensiv nach Beerenfrüchten, Leder und Vanille. Nach dem Schwenken nimmt die Intensität des Dufts deutlich zu. Gleichzeitig verschwinden die fruchtigen Noten aus dem Bukett, das jetzt von Leder dominiert wird, aber auch pflanzlichen und erdigen Noten Raum läßt. Die Viskosität ist sehr gut ausgeprägt.

Auch wenn der Wein einen mittelschweren bis schweren Körper besitzt, gleitet er sanft und rund durch den Mund. Samtene Tannine sind wohl ein gutes Stichwort. Eine leichte Schokoladennote ist erkennbar. Neben diesen eher textuellen Eindrücken bleibt der Wein zunächst eher leer, wobei dies wie beim Körper angedeutet eine dichte Leere ist. Zunächst ist der Abgang auch sehr sanft, bevor im Nachhall ein mineralisches Prickeln die erdigen Elemente des Buketts in Erinnerung ruft, das diesen durch seine gute Länge begleitet.

Wieder mal ein Beweis dafür, daß Blaufränkisch und Lemberger zwar die gleiche Rebsorte sind, es aber eine Beleidigung der Österreicher wäre, die beiden qualitativ vergleichen zu wollen. Das ist ein sehr feiner und zugleich kräftiger Wein, der bereits viel Spaß macht. Ob er durch eine weitere Lagerung noch gewinnt, weiß ich nicht. Auf diesem Niveau verkraften wird er sicherlich noch drei bis fünf Jahre, wobei ich es durchaus spannend finden würde, ihn über die Zeit zu beobachten. Zum in Speck gewickelten Rinderhüftsteak.

Herkunft: Österreich – Burgenland – Neusiedlersee
Jahrgang: 2007
Rebsorte: Blaufränkisch
Erzeuger: Michlits
Ausbau: trockener Qualitätswein
Alkohol: 13,5%

Burgenland Blaufränkisch 2006

Der Wein trägt ein kirschrotes Kleid. Die Farbtiefe ist mäßig ausgeprägt, was sich in einem sehr blassen Rand zeigt. Zunächst duftet der Wein bereits durchaus intensiv mit einer schönen Mischung aus Hagebutte, Minze und Paprika. Nach dem Schwenken scheint es mir so, daß jetzt eher Leder und Vanille die Hagebutte begleiten. Die Viskosität ist ordentlich ausgeprägt.

Der Wein ist relativ mild. Eine eher geringe Ausdrucksstärke gelingt ihm zum Vorteil. Der mittelschwere Körper weiß in seiner cremigen Struktur die Frucht des Weins über die Zungenspitze gut durch den Mund zu transportieren. Gleichzeitig verleiht ihm diese cremige Struktur einen sehr runden und ruhigen Charakter, in dem auch würzige Lakritznoten sehr gut eigebunden sind. Dazu kommt eine leichte erfrischend wirkende Säure. Der Nachhall besitzt eine mäßige Länge.

Das ist ein guter Wein, den man sehr gut als Essensbegleiter einsetzen kann. Gerade die unauffälligen, ruhigen Töne sind es, die ihn sehr vielseitig einsetzbar machen. Ich glaube aber, daß er mit einem Pilzragout noch gewinnen kann.

Herkunft: Österreich – Burgenland
Jahrgang: 2006
Rebsorte: Blaufränkisch
Erzeuger: Zantho
Ausbau: trocken
Alkohol: 13%