Bardolino 2007

Der Wein ist sehr hell mit einer granatroten Farbe. Die Farbtiefe ist ordentlich ausgeprägt. Zum Rand hin wird der Wein etwas orange wässrig. Die erste Nase ist durchaus intensiv und erstaunlich vielschichtig. Nachdem erst ein dunkler Eindruck entsteht mit würzigen und holzigen Eindrücken kommt dann doch Kirsche zum Vorschein und wird zur prägenden Note. Die zweite Nase duftet wieder nach Kirsche, begleitet von Pfeffer und Mandeln. Die Viskosität ist ordentlich ausgeprägt.

Geschmacklich geht der Wein eher in die Richtung, die ich erwartet hatte. Der leichte Körper und die deutliche Fruchtbetonung waren so ziemlich das Einzige, was ich in diesen Wein hineinfantasieren konnte. Daß darüber hinaus durchaus erdige Noten mitspielen und der Nachhall eine ordentliche Länge besitzt, gibt dem Wein wieder zusätliches Profil.

Ich gebe ja zu, daß auch ich mich von Vorurteilen leiten lasse, aber ich bin durchaus auch bereit zuzugeben, wenn ich mich irre. Mit Bardolino assoziierte ich bisher eine dünne bestenfalls fruchtige Plörre, die man für 1,49€ im Supermarkt kauft und dann vor Ort am Gardasee trinkt, falls man es denn wirklich muß. Manchmal, aber nur manchmal, ist kein Alkohol schließlich doch die bessere Lösung. Wie dem auch sei, dieser Bardolino ist ein schöner unkomplizierter Wein. Dabei ist er mehr als nur solide und routiniert gemacht. Da kommt tatsächlich etwas Trinkspaß hoch. Zum Nudelsalat.

Herkunft: Italien – Venetien – Bardolino
Jahrgang: 2007
Rebsorte: Corvina, Molinara
Erzeuger: Campagnolo
Ausbau: DOC classico
Alkohol: 12,5%

4 Gedanken zu „Bardolino 2007“

  1. da entsinne ich mich an den Sommer 1986, Zivildienst beendet, Studium konnte beginngen, vorher nochmal zum Gardasee, einen Bardolino habe ich dort nicht genossen, wohl aber die Reise nach Bardolino in meinem ersten Auto, Opel Manta B.

  2. Opel Manta? Wahrscheinlich hast Du ihn noch vor Ort gegen einen Alfa getauscht, der dann auf der Rückreise für zwei Zwischenstops bei deutschen Provinzwerkstätten gesorgt hat?

  3. Mitnichten, nur der gute 1,9 Ltr. Motor lief ein wenig unrund, aber mit guten Kontakten auf dem Zeltplatz war auch das schnell behoben.

    Der Traumalfa existierte zu dem Zeitpunkt aber schon, 20 Jahre später war der Wunsch erfüllt, mit dem bin ich während des zweiten Studiums auch zur Uni gefahren, so hat sich dann der Kreis geschlossen

  4. Alfa-Fahrer sind ja eine besondere Art Menschen. So sehr ich und manchmal auch ihr Auto uns bemühen sie hochzunehmen, sie behalten ihren Gleichmut und die Zuneigung zu ihrem Auto. Gerade deshalb, weil sie keine einfachen, da leidgeprüfte, Opfer sind, versuche ich ja sie immer wieder auch außerhalb der 5. Jahreszeit auf die Schippe zu nehmen. Doch leider ohne Erfolg.
    In einem bin ich mir mittlerweile sicher. Sie werden bereits als Alfa-Fahrer geboren.

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