Rubis Barbera d’Asti 2004

Der Wein hat eine kirschrote Farbe. Die Farbtiefe ist mäßig und geht nach und nach in einen orangeroten Rand über. Zunächst verbreitet der Wein einen intensiven aber merkwürdigen leicht chemischen Duft. Nach dem Schwenken verschwindet das Merkwürdige aus dem Bukett. Es duftet nach Holz, Marzipan und leicht oxidiert. Die Viskosität ist ordentlich ausgeprägt.

Am Gaumen ist der Wein zwar durchaus fruchtig, aber eben auch mit leicht oxidativen Noten. Diese sind jedoch nur sehr dezent und stören das Gesamtbild kaum. Der Wein besitzt eine ordentliche Dichte und wirkt sehr harmonisch. Dazu kommt eine angenehme Frucht.

Obwohl der Wein fast schon auf dem absteigenden Ast wirkt, scheint er noch sehr nahe am Höhepunkt. Diesen Wein möchte ich gerne zu einer Pasta al arabiata trinken.

Herkunft: Italien – Piemont – Asti
Jahrgang: 2004
Rebsorte: Barbera
Erzeuger: La Caplana
Ausbau: Barbera d’Asti DOC, Barrique
Alkohol: 13,5%

Riesling vom Rotliegenden 2005

Der Wein hat eine goldgelbe Farbe. Die erste Nase ist bereits recht intensiv. Ich rieche Pfirsich, Karamel und erdige Noten. Die zweite Nase hat eher etwas von einem Veltliner. Minze, Paprika und erneut erdige Noten bestimmen das Bukett.

Der würzig mineralische Nachhall mit deutlich salzigen Anklängen ist sehr schön. Zuvor läuft der Wein mit einer ordentlichen Dichte durch den Mund, gibt dabei eine leichte Säure preis, während die Frucht eher schwach wirkt. Dafür erneut eine sehr feine Würze.

Der Wein ist geeignet für ein Kartoffelsoufflet. Leider ist er nicht mehr ganz so grandios, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Er wirkt etwas ruhiger und weniger kräftig.

Herkunft: Deutschland – Pfalz – Birkweiler
Jahrgang: 2005
Rebsorte: Riesling
Erzeuger: Ökonomierat Rebholz
Ausbau: Spätlese trocken
Alkohol: 13%

Cannonau di Sardegnia 2007

Der Wein hat eine rubinrote Farbe. Die Farbtiefe ist ordentlich und gibt einem purpurroten Rand etwas Platz. Die erste Nase ist mäßig intensiv. Sie riecht nach Kirsche und Hefe. Die zweite Nase ist intensiver und sie wirkt dunkler. Neben Kirsche kommen hier auch etwas Schokolade und Holz hervor. Die Viskosität ist ordentlich ausgeprägt.

Am Gaumen ist der Wein sehr bodenständig, aber durchaus mit Qualitäten gesegnet. Eine klare Kirschnote spielt mit einer spürbaren Säure und Mandeln zusammen. Der mittelschwere Körper verleiht dem Wein zusätzlich etwas leicht rustikales bevor die ruppigen Tannine auftreten und in einen Nachhall mit guter Länge überleiten.

Das ist wahrscheinlich nicht jedermanns Geschmack und es ist auch keine große Kunst, aber doch sehr solides Handwerk, über das man sich zu dem Schnapspreis von 5,55€ wirklich nicht beschweren kann. Der Wein sollte schnell getrunken werden. Zum Altern ist er nicht gedacht, aber vielleicht zu Rosenkohl mit Speck.

Herkunft: Itaien – Sardinien
Jahrgang: 2007
Rebsorte: Grenache (Cannonau)
Erzeuger: Cantina Sociale di Dolianova
Ausbau: DOC
Alkohol: 14%

Nie wieder Rotwein

Rotwein verursacht häßliche Flecken
die das blütenweiße Tischtuch verdrecken
Gegen die getrocknete Hinterlassenschaft
hilft keine noch so große Kraft

Der weiße Riese weiß nichts zu bezwecken
Auch Salz hat das Rot nicht weggerafft
So möchte ich fast die Decke anstecken
weil der Fleck mich noch immer angafft

Es hilft nicht sie einfach umzudrehen
denn er ist auf beiden Seiten zu sehen
Der Fleck tut mir gewaltig stinken

Zwar erreicht kein Gestank meinen Zinken
doch der Fleck will einfach nicht weggehen
Ab jetzt gibts nur noch Weißwein zu trinken