Om

Nicht so viel denken
tut nur ablenken
Laß Ruhe einkehren
Hör auf zu begehren
Genieße die Stille
Negieren deinen Willen
Die Ruhe gibt dir Kraft
falls du es zu ruhen schaffst
Sich auf nichts zu konzentrieren
ist schwerer als sich nicht zu konzentrieren
Die Umgebung zu ignorieren
Den eigenen Kopf auszuschalten
ist kein gewöhnliches Verhalten
Deshalb fällt es so schwer
Voll erfüllt und zugleich leer
ist ein genialer Moment
von den man sich nur ungern trennt

And now to something completely different…

Ohne Ziel begonnen
wird der Text einfach weiter gesponnen
Wer weiß schon wie es weitergeht
und welcher Vers am Ende steht
Soll ich nach schönen Metaphern suchen
endet das Gedicht mit wildem Fluchen
denn wie soll ich ein Bild finden
wenn sich bisher nur die Zeilen verbinden
doch noch keinen Inhalt enthalten
Wie wird sich der Text weiter gestalten
Wird der Text für mich sprechen
oder werd ich ihn abbrechen
weil es mir nicht gefällt
daß er keinen Inhalt enthält
Warum ist mir Inhalt so wichtig
durch ihn wird ein Text erst vielschichtig
Er verleiht ihm eine weitere Dimension
Nur mit ihm gibt es eine echte Intention
Schön schreiben ist zwar bereits nicht leicht
doch nur mit Eleganz hat man noch nichts erreicht
Wie ein eitler Pfau
bleibt der Text doch eher lau
Er ist zwar hübsch anzublicken
doch er tut Nichts verschicken
Wohin werden sich die Zeilen noch hinwenden
Werden sie eine Botschaft aussenden
oder weiter nur fehlendes Talent verschwenden
Besser ich lass es einfach hier enden

Der weiße Feind

Wenn der weiße Feind
auf dem Weg erscheint

weg_verschneit.jpg

ist es schwer sich zu wehren
Wer will denn schon umkehren
Das wäre wie aufgeben
Da bleibt man lieber kleben
wenn der Schnee dann schließlich pappt
und Abrollen nicht mehr klappt

lichtung.jpg

Etwas höher und auch deutlich später
auf 673 Meter
entschädigt ein wenig der weite Blick
doch das ist kein motivierender Trick

blick.jpg

Ich such den Superstar

Kaum ist er aus dem Ei geschlüpft
ist er schon aus dem Nest gehüpft
Weil er kaum etwas wiegt
klappt es daß er fliegt
Es tragen ihn die Schwingen
und er läßt ein Liedlein erklingen

Sein Federkleid ist prächtig bunt
und er weckt mich zur frühen Morgenstund
Sein Trällern ist ein Ritual
und ermuntert zur Damenwahl
Ruft auch sie für ihn an
kommt er nochmal an sie dran
Er singt romantische Lieder
und sie gehn sich an die Gefieder

Star ist er bereits seit seiner Geburt
und bleibt es auch wenn er im Winter in den Süden tourt
Doch was ist es weshalb er so super ist
Etwa daß er keine Würmer frißt

Gedanken beim Lesen des Pfälzer Literaturmagazins Chaussee

Manche suchen verkrampft nach vollendeter Poesie
und finden sie unerklärlicherweise nie
Andere tun niemals so intensiv suchen
und müssen weniger über sich fluchen
Andere lassen das Schreiben
aus Langeweile ganz bleiben
oder texten mit Zahlen Plus kaufmännischem &
Erstere nennen das debilen kryptischen Schund
doch Literatur von und für Literaturstudenten
garantiert dem Schreiber völlig zu Recht kleine Renten
Wer es nicht schafft verständlich zu formuliern
der scheint nicht nach des Lesers Verständnis zu giern
Was sagt es mir über des Dichters Wesen
daß ich seinen Text nicht versteh beim ersten Lesen
Ist er kompliziert oder doch komplex
und sucht nach des Lebens Zwecks
Zufällig steht bei ihm kein einziges Wort
Das Aneinanderreihn wirkt wie ein Denksport
Für ihn solln die Silben nicht nur hübsch klingen
Glücklich ist er erst wenn sie für ihn singen
Statt seine Worte so sorgfältig zu wählen
tät er besser eine Geschichte erzähelne
und zwar so daß man sie auch leicht versteht
und nicht sehnsüchtig nach dem Ende späht

Winterliebe

Warum hat Liebe im Winter es so schwer
Sind unsere Herzen dann etwa leer
Kennen Gefühle einen Winterschlaf
oder haben wir dann keinen Bedarf
Blockiert die nützlich wärmend schützende Kleidung
den Reiz und eine emotionale Entscheidung

Ich glaube daß es an etwas anderm liegt
Ich glaube daß der Winter uns besiegt
Aus Angst auf den Boden zu fallen
finden wir aneinander kein Gefallen
Weil sich unsere Augen nicht vom Boden trennen
tun wir leider am andern vorbei rennen

Aufstehen

Ich tu den Wecker verstellen
Soll er doch später nochmal schellen
Lieber noch einmal umdrehen
anstatt jetzt schon aufzustehen
Der Tag kann wirklich noch warten
Kein Grund ihn jetzt schon zu starten
denn draußen ist es eisig kalt
und mein Bett ist ein warmer Rückhalt
Lieber als die Sachen die ich gerne tu
gönn ich mir im Moment noch etwas Ruh

Es gibt einen wirklich guten Grund
denn Schlafen ist ja doch gesund
Es tut die Wirbelsäule entlasten
Deshalb sollte man genug rasten
Es hilft Energie zu tanken
und heilt manch einen Kranken
Es gibt dir neue Kraft
warst du zuvor geschafft

Doch genug ist genug
Ich bin ja nicht auf Entzug
Es ist nur ein klein wenig Müdigkeit
von der mich das bißchen Schlaf auch nicht befreit
Im Schlaf hab ich natürlich nichts mitbekommen
und mir sogar wertvolle Momente genommen

Ich muß die Faulheit besiegen
die Lethargie energisch bekriegen
Ich muß lernen mich aus dem Bett zu schwingen
Schließlich tut mir der längre Schlaf doch nichts bringen

Meist ist die Erlaubnis länger zu schlafen
eine bequeme Art sich selbst zu strafen

Gräßliches Wetter, findest du nicht?

Laß uns übers Wetter reden
Vergessen wir Krieg und andre Fehden
Wieso ist der schreckliche Winter da
Mit dieser Kälte komm ich ja gar nicht klar
Da kann man eigentlich nur zu Hause bleiben
und beobachtet von dort der Welten Treiben
Wenn es dort nur nicht so langweilig wär
Etwas echt Aufregendes müßt mal her
Sag nicht daß Du Dich an lahmen News erfreust
Wikileaks erzählt doch auch nichts Neues
Nur daß die Amis es auch schon wußten
In den trocknen Buden krieg ich immer Husten
Doch wenn es jetzt sogar schneit
bin ich für draußen nicht mehr bereit
So kommt bei mir eine Idee in Fahrt
Wir brauchen mehr Tunnel als in Stuttgart
Dann müssen wir nicht mehr nach oben
und können in Unkenntnis das Wetter loben

Keine Zeit, muß laufen

Läufer haben niemals für Dich Zeit
Nur zum Training sind sie immer bereit
Sie verpassen Hochzeiten und Taufen
weil sie stattdessen lieber laufen
Für einen blöden Marathon
laufen sie selbst der Liebe davon
Für den Erfolg laufen sie auch über Leichen
und sind telefonisch niemals zu erreichen
weil sie wieder mal trainieren
Und wenn sie bei Eiseskälte frieren
tun sie Spikes unter die Schuhe
Sie finden einfach keine Ruhe
Wundre dich nicht wenn ein Läufer dich versetzt
Zeit hat er nur wenn er sich verletzt
Und dann sind sie kaum zu ertragen
denn ständig tun sie sich beklagen
daß es ihnen nicht möglich ist zu laufen
und kompensieren das indem sie saufen

Das Feld (5)

Dir zur Hilfe bin ich geschnellt
und schreibe dir etwas über das Feld
Gemeint soll sein die Physik, der Vektor
am Ende sei bitte du mein Lektor
Um zu erklären wie ich hier binne
entlang meines Halses, dieser Rinne
ein einfaches Getränk ein Bier
herunterstürze nicht nur zur Zier
Die Richtung ist das Feld das zählt
Die Andere hätte den Magen gequält
Wenn es so kommt mit falschen Vektoren
unausgegoren
mit grünem Saft vermengt durch den Schlot
durch den Hals wieder zurück auf das Brot
Igitt, das sind die Falschen Felder
Scheiße, ich werde älter und verliere die Sinne