Rhodter Schloßberg Riesling 2009

Nach der Weinprobe vom vorvergangenen Freitag könnte ich die heutige Verkostung quasi als Abschluß meiner Jahrgangsbeobachtung eines meiner Lieblingswinzer aus der Pfalz betrachten, wenn da nicht noch einige Reste von der Weinprobe im Kühlschrank liegen würden, die ich wieder einem Elchtest unterziehe. Erste Ergebnisse sind ermutigend. Jetzt aber zu dem heutigen Wein.

Der Wein hat eine glanzhelle Farbe mit leicht grünlichem Einschlag. Die erste Nase verbreitet einen mäßig intensiven Geruch, in den ich viel Frische hinein interpretiere, weil die Steinobstaromen irgendwie sehr grün wirken. Die zweite Nase gewinnt an Intensität. Viel Frucht aus Apfel, Aprikose und Stachelbeeren wird von etwas Minze begleitet.

Das Frucht-Säure-Spiel geht etwas zu sehr in Richtung der kräftigen Säure. Gleichwohl ist auch viel Frucht nach Apfel und Aprikose vorhanden. Eine leicht würzige Muskatnote leitet in den Nachhall über, der eine mäßige Länge besitzt.

Zum Essen und als Sommerwein erscheint mir der Wein mit seiner Säure durchaus gut geeignet. Er ist allerdings wenig anspruchsvoll, und auch die Balance fehlt ihm etwas, so daß es durchaus mehr Weine dieser Qualität in dieser Preisklasse gibt – wenn auch selten im Fachhandel. Zu gegrillten Kartoffeln mit Quark.

Herkunft: Deutschland – Pfalz – Rhodter Schloßberg
Jahrgang: 2009
Rebsorte: Riesling
Erzeuger: Christian Heußler
Ausbau: Kabinett trocken
Alkohol: 12,5%

Rhodter Rosengarten Silvaner 2009

Der Wein ist glanzhell mit leicht strohgelbem Einschlag. Anfangs duftet er dezent nach pflanzlichen, grünen Noten. Nach dem Schwenken nimmt die Intensität zu. Neben pflanzlichen Noten Zitusaromen und steinige Noten zum Bukett hinzu.

Am Gaumen ist der Wein sehr ausgewogen. Sein mittlerer Körper ist gut dazu geeignet dies einzufangen. Der Wein ist eher mild. Eine leichte Frucht steht gut neben kräutrigen Elementen. Der Nachhall besitzt eine mäßige Länge.

Das ist ein ganz solider Wein mit einem sehr schönen Bukett. Durch den kräutrigen, fast mineralisch anmutenden Geschmack hat der Wein auch etwas sehr Eigenständiges. Zu einem Pecorinokäse. Für mich ist der Wein quasi als Einstimmung für eine Weinprobe am morgigen Tag gedacht gewesen. Da wäre er sicher auch nicht fehl am Platz gewesen…

Herkunft: Deutschland – Pfalz – Rhodter Rosengarten
Jahrgang: 2009
Rebsorte: Silvaner
Erzeuger: Christian Heußler
Ausbau: Kabinett trocken
Alkohol: 11%

L’Ermitage Tradition 2009

Der Wein ist glanzhell mit grünem Einschlag. Es zeigen sich ein paar kleine Tropfen. Die erste Nase ist sehr intensiv und fruchtgeprägt. Trauben und Birnen strömen jugendlich forsch in die Nase. Die zweite Nase ist fast etwas weniger intensiv. Birne, Ananas und blumige Aromen bestimmen das Bukett.

Auch am Gaumen zeigt der Wein eine deutliche Birnenfrucht. Er besitzt einen mittelschweren, leicht cremigen Körper. Die Frische, die er ausstrahlt, kommt nicht von Säure, sondern von der Frucht und seiner einfachen Machart, die sich auch im eher kurzen Nachhall zeigt.

Ein herrlich unkomplizierter Wein, der jung zu trinken ist. Als Sommerwein kann er sehr gut passen. Warum also nicht zu einem Kartoffelsalat.

Herkunft: Frankreich – Rhone – Costieres de Nimes
Jahrgang: 2009
Rebsorte: Roussanne (60%), Grenache Blanc (20%), Viognier (20%)
Erzeuger: L’Ermitage
Ausbau: AOC
Alkohol:13%