Ich such den Superstar

Kaum ist er aus dem Ei geschlüpft
ist er schon aus dem Nest gehüpft
Weil er kaum etwas wiegt
klappt es daß er fliegt
Es tragen ihn die Schwingen
und er läßt ein Liedlein erklingen

Sein Federkleid ist prächtig bunt
und er weckt mich zur frühen Morgenstund
Sein Trällern ist ein Ritual
und ermuntert zur Damenwahl
Ruft auch sie für ihn an
kommt er nochmal an sie dran
Er singt romantische Lieder
und sie gehn sich an die Gefieder

Star ist er bereits seit seiner Geburt
und bleibt es auch wenn er im Winter in den Süden tourt
Doch was ist es weshalb er so super ist
Etwa daß er keine Würmer frißt

Gedanken beim Lesen des Pfälzer Literaturmagazins Chaussee

Manche suchen verkrampft nach vollendeter Poesie
und finden sie unerklärlicherweise nie
Andere tun niemals so intensiv suchen
und müssen weniger über sich fluchen
Andere lassen das Schreiben
aus Langeweile ganz bleiben
oder texten mit Zahlen Plus kaufmännischem &
Erstere nennen das debilen kryptischen Schund
doch Literatur von und für Literaturstudenten
garantiert dem Schreiber völlig zu Recht kleine Renten
Wer es nicht schafft verständlich zu formuliern
der scheint nicht nach des Lesers Verständnis zu giern
Was sagt es mir über des Dichters Wesen
daß ich seinen Text nicht versteh beim ersten Lesen
Ist er kompliziert oder doch komplex
und sucht nach des Lebens Zwecks
Zufällig steht bei ihm kein einziges Wort
Das Aneinanderreihn wirkt wie ein Denksport
Für ihn solln die Silben nicht nur hübsch klingen
Glücklich ist er erst wenn sie für ihn singen
Statt seine Worte so sorgfältig zu wählen
tät er besser eine Geschichte erzähelne
und zwar so daß man sie auch leicht versteht
und nicht sehnsüchtig nach dem Ende späht

Winterliebe

Warum hat Liebe im Winter es so schwer
Sind unsere Herzen dann etwa leer
Kennen Gefühle einen Winterschlaf
oder haben wir dann keinen Bedarf
Blockiert die nützlich wärmend schützende Kleidung
den Reiz und eine emotionale Entscheidung

Ich glaube daß es an etwas anderm liegt
Ich glaube daß der Winter uns besiegt
Aus Angst auf den Boden zu fallen
finden wir aneinander kein Gefallen
Weil sich unsere Augen nicht vom Boden trennen
tun wir leider am andern vorbei rennen

Aufstehen

Ich tu den Wecker verstellen
Soll er doch später nochmal schellen
Lieber noch einmal umdrehen
anstatt jetzt schon aufzustehen
Der Tag kann wirklich noch warten
Kein Grund ihn jetzt schon zu starten
denn draußen ist es eisig kalt
und mein Bett ist ein warmer Rückhalt
Lieber als die Sachen die ich gerne tu
gönn ich mir im Moment noch etwas Ruh

Es gibt einen wirklich guten Grund
denn Schlafen ist ja doch gesund
Es tut die Wirbelsäule entlasten
Deshalb sollte man genug rasten
Es hilft Energie zu tanken
und heilt manch einen Kranken
Es gibt dir neue Kraft
warst du zuvor geschafft

Doch genug ist genug
Ich bin ja nicht auf Entzug
Es ist nur ein klein wenig Müdigkeit
von der mich das bißchen Schlaf auch nicht befreit
Im Schlaf hab ich natürlich nichts mitbekommen
und mir sogar wertvolle Momente genommen

Ich muß die Faulheit besiegen
die Lethargie energisch bekriegen
Ich muß lernen mich aus dem Bett zu schwingen
Schließlich tut mir der längre Schlaf doch nichts bringen

Meist ist die Erlaubnis länger zu schlafen
eine bequeme Art sich selbst zu strafen