Baccanera 2006

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Der Wein trägt ein rubinrotes Kleid. Die Farbtiefe ist mäßig ausgeprägt, was sich in einem nicht sonderlich schmalen granatroten Rand äußert. Die erste Nase ist bereits durchaus intensiv. Sie riecht nach Beerenfrüchten, Vanille, Pfeffer und Minze. Die zweite Nase nimmt ein wenig an Intensität zu. Brombeere und Leder begegnen mir hier. Die Viskosität ist gut ausgeprägt.

Der Wein stellt eine schöne Balance zwischen belebender Frucht, feiner Würze und schwerer Kraft dar. Er besitzt von keiner der Komponenten zu viel und weiß sie doch ins Licht zu rücken. Auch die recht deutlichen Vanillenoten wirken nicht übertrieben. Der Nachhall besitzt leider nur eine mäßige Länge.

Das ist schon ein sehr guter Tropfen, der als Sonntagswein zum Braten eine gute Figura abgeben wird. Aber eigentlich nichts für diese Temperaturen. Wenn ich auf die Verkostung des 2002ers schaue, komme ich nicht umhin, den Wein an sich, als sehr verläßlichen Trinkpartner zu bezeichnen.

Herkunft: Italien – Piemont – Langhe
Jahrgang: 2006
Rebsorte: Nebbiolo
Erzeuger: lo Zoccolaio
Ausbau: DOC
Alkohol: 14%

Barbera d’Asti 2006

Der Wein trägt ein schwarzrotes Kleid. Die Farbtiefe ist sehr gut ausgeprägt. Bereits die erste Nase ist intensiv und vielschichtig. Beerenfrucht, Kräuter und Marzipan nehme ich wahr. Die zweite Nase gewinnt an Intensität. Neben Beerenfrüchten rieche ich Veilchen und etwas Rauch. Die Viskosität ist gut ausgeprägt.

Am Auffälligsten am Wein sind die fruchtigen Noten, die ihn durch den ganzen Körper begleiten. Daß die Frucht in diesem mittelschweren bis schweren Körper so präsent sein kann, ist umso bemerkenswerter, da sie gleichzeitig nicht aufdringlich wirkt. Der Wein besitzt kräftige aber sehr runde Tannin. Aus irgendeinem von mir nicht verstandenen Grund, der nicht an Säure liegt, die man vergeblich suchen müßte, wirkt er auch recht frisch und nicht zu schwer. Der Nachhall besitzt eine sehr gute Länge.

Bei dem Wein war ich durchaus skeptisch, ob er den Eindruck bestätigen würde, den ich beim Kauf vor anderthalb Jahren hatte, oder ob ich mich selbst übers Ohr gehauen habe, doch er überzeugt mich genau wie damals als eleganter, kräftiger und fruchtiger Wein. Diesmal kommt die feine Komposition, die diese Komponenten so harmonisch in Einklang bringt, ohne dabei künstlich zu wirken, noch besser heraus. Nicht falsch verstehen. Das ist kein großer Wein, aber eine tolle Zwischenstufe zwischen einem perfekten Trinkwein und einem anspruchsvollen Spitzenwein. Zum Lammkarree.

Herkunft: Italien – Piemont – Asti
Jahrgang: 2006
Rebsorte: Barbera
Erzeuger: Roberto Ferraris
Ausbau: DOC
Alkohol: 13,5%

Dolcetto d’Ovada 2006

Der Wein trägt ein purpurrotes Kleid. Die Farbtiefe ist mäßig ausgeprägt. Am Rand geht der Wein in ein Granatrot über. Zunächst duftet der Wein mäßig intensiv. Eine leichte Würze kommt dabei zu Tage. Nach dem Schwenken nimmt die Intensität weiter zu. Kräuternoten, die mich an Rosmarin erinnern , erfüllen jetzt das Bukett. Die Viskosität ist mäßig ausgeprägt.

Der Wein besitzt einen mittelleichten Körper. Er schmeckt nach Mandeln und etwas fruchtig. Der Nachhall besitzt eine mäßige Länge. Die Tannine sind geschliffen, wirken aber dennoch etwas pelzig.

Der Wein ist immer noch sehr schön zu trinken. Es ist ein einfacher, leichter Wein, der keine großen Ansprüche an den Trinker stellt. Umgekehrt darf der Trinker auch keine großen Ansprüche an denWein stellen. Die Leichtigkeit und Frische, die er beim Kauf vor einem Jahr hatte, ist ihm etwas abhanden gekommen. Zur Pilzpfanne. Die Eindrücke der letzten Verkostung wurden also tendenziell bestätigt.

Herkunft: Italien – Piemont – Ovoda
Jahrgang: 2006
Rebsorte: Dolcetto
Erzeuger: La Caplana
Ausbau: DOC
Alkohol: 13,5%

Dolcetto di Dogliani 2007

Der Wein trägt ein kirschrotes Kleid. Die Farbtiefe ist ordentlich ausgeprägt. Zum Rand hin geht die Farbe in ein Purpurrot über. Die erste Nase ist sehr intensiv. Sie riecht etwas streng nach Leder und Kaffee. Die zweite Nase ist weniger intensiv, dafür aber zugänglicher. Hier zeigen sich etwas Kirsche und Pfeffer. Die Viskosität ist ordentlich ausgeprägt.

Am Gaumen präsentiert sich der Wein als Leichtgewicht. Mit seiner intensiven Kirschnot ist er ähnlich fruchtig, wie ich es ohne den Geruch auch erwartet hätte. Die Frucht wirkt fast schon etwas zu expressiv. Der würzig erdige Abgang verleiht ihm einen unerwarteten Tiefgang. Der Nachhall besitzt eine gute Länge.

Ein schöner unkomplizierter Wein, der vielseitig einsetzbar erscheint. Insbesondere zu Pastagerichten oder einem Auflauf.

Herkunft: Italien – Piemont – Dogliani
Jahrgang: 2007
Rebsorte: Dolcetto
Erzeuger: del Tufo
Ausbau: DOC
Alkohol: 12%

Dolcetto d’Alba 2008

Der Wein besitzt eine kirschrote Farbe. Die Farbtiefe ist ordentlich ausgeprägt. Zum Rand hin geht die Farbe in ein Granatrot über. Bereits die erste Nase ist sehr intensiv. Sie duftet nach Mandeln und etwas Lebkuchen. In der zweiten Nase kommen fruchtige Akzente von roten Johannisbeeren ins Spiel. Die Viskosität ist ordentlich ausgeprägt.

Der Wein besitzt einen mittelschweren Körper. Die leichte Säure, die er hat, steht eher im Hintergrund. Auch die Frucht ist zurückhaltend. Er ist recht dicht und mit samtenen Tanninen ausgestattet. Ein bisserl Schokolade steckt auch drin. Dazu kommt ein erdiger Abgang und fruchtig bitzelnde Komponente im Nachhall, der auch alkoholische Wärme besitzt.

Der Wein ist sehr gut vinifiziert. Mir persönlich fehlt etwas die Unbekümmertheit und Leichtigkeit eines Dolcettos, gewissermaßen das Herz. Insgesamt ist der Wein von einem Widerspruch erfüllt, den ich schlecht erklären kann. Einerseits besitzt er viele gute Komponenten und liefert auch ein gutes Gesamtbild ab. Andererseits sticht immer eine der Komponenten heraus und sorgt dafür, daß der Wein nicht zur Harmonie findet. Zu Scallopine Parmegiana.

Herkunft: Italien – Piemont – Alba
Jahrgang: 2008
Rebsorte: Dolcetto
Erzeuger: Pertinace
Ausbau: DOC
Alkohol: 13,5%

Barbera d’Asti 2007

Der Wein hat eine kirschrote Farbe. Die Farbtiefe ist ordentlich ausgeprägt mit einem purpurroten Rand. Zunächst ist der Duft mäßig intensiv mit Pflaumen und Pilznoten. Nach dem Schwenken kommen Pfeffer und Vanille zur Frucht hinzu. Die Viskosität ist gut ausgeprägt.

Der Wein besitzt einen mittelschweren Körper. Er ist rund und läuft gut durch den Mund. Er wirkt recht fruchtig und besitzt eine feine Würze. Der Nachhall besitzt eine ordentliche Länge.

Insgesamt ein ordentlicher Wein ohne große Stärken und ohne große Schwächen. In seiner Unkompliziertheit zwar nett, aber dann doch zu belanglos. Zu Spaghetti Frutti di Mare.

Herkunft: Italien – Piemont – Asti
Jahrgang: 2007
Rebsorte: Barbera
Erzeuger: La Caplana
Ausbau: DOC
Alkohol: 13%

Dolcetto d’Ovada 2008

Der Wein trägt ein purpurrotes Kleid. Die Farbtiefe ist schwach ausgeprägt und zeigt einen wäßrigen Rand. In der ersten Nase rieche ich recht dezent Mandeln und Kirschen. Die zweite Nase gewinnt an Intensität, ohne aufdringlich zu werden. Hier rieche ich neben der Kirsche auch Veilchen und Kräuter. Die Viskosität ist ordentlich ausgeprägt.

Geschmacklich ist der Wein wenig aufregend. Vielleicht liegt aber auch genau darin seine Stärke. Der Wein ist fruchtgeprägt und besitzt einen eher leichten Körper. Daß im hinteren Bereich des Munds dann doch würzige Noten auftauchen, wirkt fast überraschend, rundet den Wein aber ab.

Das ist ein grundsolider Wein ohne Fehler und ohne Schnörkel. Das ist ein echter Alltagswein, der als Allrounder eingesetzt werden kann. Ich kann ihn mir als leichtem Trinkwein ebenso vorstellen, wie zu einem überbackenen Fisch. Nicht so überzeugend wie der 2006er.

Herkunft: Italien – Piemont – Ovada
Jahrgang: 2008
Rebsorte: Dolcetto
Erzeuger: La Caplana
Ausbau: DOC
Alkohol: 12,5%

Baccanera 2002

Der Wein trägt ein kirschrotes Kleid. Die Farbtiefe ist mäßig und gibt einem Purpurrot viel Platz, dessen äußerster Rand ins Orangerot übergeht. In der ersten Nase begegnen mir fruchtige Aromen, Brombeere und Cassis. Dzu kommen Noten von Vanille und Kaffee. Die Intensität ist mäßig. Sie nimmt in der zweiten Nase zu, wenn Leder und Scokoladenaromen mit der Cassisfrucht auftreten. Die Viskosität ist sehr gut ausgeprägt.

Bei dem Schluck muß ich unweigerlich an den Artikel zur letzten Flasche denken, der unlängst in wein.pur erschienen ist, denn dies ist die letzte Flasche, die ich von diesem Wein hatte. Noten von Bitterschokolade und Cassis sind es auch im Mund, die das Geschmacksbild bestimmen. Bemerkenswert ist der sehr dichte Körper des Weins. Dies gepaart mit dem runden Fließen sorgt für eine hervorragende Harmonie. Im Abgang zeigen sich die stark abgeschliffenen Tannine als immer noch kräftig, aber keineswegs ruppig.

Das ist jetzt schon ein sehr schöner Wein mit einer hohen Präsenz. Die Kraft, die er noch immer besitzt läßt ihn als einen sehr männlichen Wein erscheinen. Also ein Lammfilet in Thymianjus bitte!

Herkunft: Italien – Piemont – Langhe
Jahrgang: 2002
Rebsorte: Nebbiolo
Erzeuger: lo Zoccolaio
Ausbau: DOC
Alkohol: 13,5%

Dolcetto d’Ovoda 2006

Der Wein hat eine purpurrote Farbe. Die Farbtiefe ist ordentlich und läßt den Wein in ein granatrot übergehen. Die erste Nase ist recht dezent mit leichten Veilchenanklängen. Auch in der zweiten Nase bleibt das Bukett zurückhaltend mit Veilchen- und Kirscharomen. Die Viskosität ist mäßig ausgeprägt.

Der Wein ist eher leichter Natur. Er ist sehr ausgewogen mit leichten Frucht- und Vanillenoten. Der Nachhall besitzt eine gute Länge. Er betont insbesondere würzige Noten.

Ein netter Wein, wenn auch ohne besonderen Flair. Vielleicht zu Pasta alla rabiata? Diese eher willkürliche Zuordnung zeigt eher auf die eigentliche Stärke des Weins. Durch seine Belanglosigkeit kann er als Allzweckwaffe verwendet werden. Ich hatte ihn dann ursprünglich auch als Zech- und Partywein eingekauft.  Er scheint mir jedoch so langsam ans Ende seiner Dienstzeit zu kommen. Also entweder eine gute Gelegenheit eine Party zu schmeißen oder ein Alternativeinsatz als Kochwein, dessen Reste anschließend zum Essen verputzt werden. Wichtig ist nur – Kein Alkohol ist auch keine Lösung.

Herkunft: Italien – Piemont – Ovoda
Jahrgang: 2006
Rebsorte: Dolcetto
Erzeuger: La Caplana
Ausbau: DOC
Alkohol: 13,5%

Rubis Barbera d’Asti 2004

Der Wein hat eine kirschrote Farbe. Die Farbtiefe ist mäßig und geht nach und nach in einen orangeroten Rand über. Zunächst verbreitet der Wein einen intensiven aber merkwürdigen leicht chemischen Duft. Nach dem Schwenken verschwindet das Merkwürdige aus dem Bukett. Es duftet nach Holz, Marzipan und leicht oxidiert. Die Viskosität ist ordentlich ausgeprägt.

Am Gaumen ist der Wein zwar durchaus fruchtig, aber eben auch mit leicht oxidativen Noten. Diese sind jedoch nur sehr dezent und stören das Gesamtbild kaum. Der Wein besitzt eine ordentliche Dichte und wirkt sehr harmonisch. Dazu kommt eine angenehme Frucht.

Obwohl der Wein fast schon auf dem absteigenden Ast wirkt, scheint er noch sehr nahe am Höhepunkt. Diesen Wein möchte ich gerne zu einer Pasta al arabiata trinken.

Herkunft: Italien – Piemont – Asti
Jahrgang: 2004
Rebsorte: Barbera
Erzeuger: La Caplana
Ausbau: Barbera d’Asti DOC, Barrique
Alkohol: 13,5%