Rosso Conero 2005

Der Wein trägt ein kirschrotes Kleid. Die Farbtiefe ist ordentlich ausgeprägt. Zum Rand hin geht er in ein Purpurrot über. Zunächst duftet der Wein nach Kräuternoten. Nach dem Schwenken nimmt die Intensität weiter zu. Würzige Noten, etwas Malz und Holunder bestimmen jetzt das Bukett. Die Viskosität ist gut ausgeprägt.

Der Wein besitzt einen mittelschweren Körper. Er ist eher würziger als fruchtiger Natur. Der Nachhall besitzt eine ordentliche Länge. Er ist fleischig und leicht erdig.

Der Wein ist nett zu trinken, aber nichts Besonderes. Zu einem durchgebratenen Steak. Am zweiten Tag ist er deutlich schwächer. Er dürfte also schon längst über den Höhepunkt drüber sein.

Herkunft: Italien – Marken – Conero
Jahrgang: 2005
Rebsorte: Montepulciano (90%), Sangiovese (10%)
Erzeuger: Lanari
Ausbau: DOC
Alkohol: 13,5%

Dolcetto d’Ovada 2006

Der Wein trägt ein purpurrotes Kleid. Die Farbtiefe ist mäßig ausgeprägt. Am Rand geht der Wein in ein Granatrot über. Zunächst duftet der Wein mäßig intensiv. Eine leichte Würze kommt dabei zu Tage. Nach dem Schwenken nimmt die Intensität weiter zu. Kräuternoten, die mich an Rosmarin erinnern , erfüllen jetzt das Bukett. Die Viskosität ist mäßig ausgeprägt.

Der Wein besitzt einen mittelleichten Körper. Er schmeckt nach Mandeln und etwas fruchtig. Der Nachhall besitzt eine mäßige Länge. Die Tannine sind geschliffen, wirken aber dennoch etwas pelzig.

Der Wein ist immer noch sehr schön zu trinken. Es ist ein einfacher, leichter Wein, der keine großen Ansprüche an den Trinker stellt. Umgekehrt darf der Trinker auch keine großen Ansprüche an denWein stellen. Die Leichtigkeit und Frische, die er beim Kauf vor einem Jahr hatte, ist ihm etwas abhanden gekommen. Zur Pilzpfanne. Die Eindrücke der letzten Verkostung wurden also tendenziell bestätigt.

Herkunft: Italien – Piemont – Ovoda
Jahrgang: 2006
Rebsorte: Dolcetto
Erzeuger: La Caplana
Ausbau: DOC
Alkohol: 13,5%

Dolcetto di Dogliani 2007

Der Wein trägt ein kirschrotes Kleid. Die Farbtiefe ist ordentlich ausgeprägt. Zum Rand hin geht die Farbe in ein Purpurrot über. Die erste Nase ist sehr intensiv. Sie riecht etwas streng nach Leder und Kaffee. Die zweite Nase ist weniger intensiv, dafür aber zugänglicher. Hier zeigen sich etwas Kirsche und Pfeffer. Die Viskosität ist ordentlich ausgeprägt.

Am Gaumen präsentiert sich der Wein als Leichtgewicht. Mit seiner intensiven Kirschnot ist er ähnlich fruchtig, wie ich es ohne den Geruch auch erwartet hätte. Die Frucht wirkt fast schon etwas zu expressiv. Der würzig erdige Abgang verleiht ihm einen unerwarteten Tiefgang. Der Nachhall besitzt eine gute Länge.

Ein schöner unkomplizierter Wein, der vielseitig einsetzbar erscheint. Insbesondere zu Pastagerichten oder einem Auflauf.

Herkunft: Italien – Piemont – Dogliani
Jahrgang: 2007
Rebsorte: Dolcetto
Erzeuger: del Tufo
Ausbau: DOC
Alkohol: 12%

Dolcetto d’Alba 2008

Der Wein besitzt eine kirschrote Farbe. Die Farbtiefe ist ordentlich ausgeprägt. Zum Rand hin geht die Farbe in ein Granatrot über. Bereits die erste Nase ist sehr intensiv. Sie duftet nach Mandeln und etwas Lebkuchen. In der zweiten Nase kommen fruchtige Akzente von roten Johannisbeeren ins Spiel. Die Viskosität ist ordentlich ausgeprägt.

Der Wein besitzt einen mittelschweren Körper. Die leichte Säure, die er hat, steht eher im Hintergrund. Auch die Frucht ist zurückhaltend. Er ist recht dicht und mit samtenen Tanninen ausgestattet. Ein bisserl Schokolade steckt auch drin. Dazu kommt ein erdiger Abgang und fruchtig bitzelnde Komponente im Nachhall, der auch alkoholische Wärme besitzt.

Der Wein ist sehr gut vinifiziert. Mir persönlich fehlt etwas die Unbekümmertheit und Leichtigkeit eines Dolcettos, gewissermaßen das Herz. Insgesamt ist der Wein von einem Widerspruch erfüllt, den ich schlecht erklären kann. Einerseits besitzt er viele gute Komponenten und liefert auch ein gutes Gesamtbild ab. Andererseits sticht immer eine der Komponenten heraus und sorgt dafür, daß der Wein nicht zur Harmonie findet. Zu Scallopine Parmegiana.

Herkunft: Italien – Piemont – Alba
Jahrgang: 2008
Rebsorte: Dolcetto
Erzeuger: Pertinace
Ausbau: DOC
Alkohol: 13,5%

Bardolino 2007

Der Wein ist sehr hell mit einer granatroten Farbe. Die Farbtiefe ist ordentlich ausgeprägt. Zum Rand hin wird der Wein etwas orange wässrig. Die erste Nase ist durchaus intensiv und erstaunlich vielschichtig. Nachdem erst ein dunkler Eindruck entsteht mit würzigen und holzigen Eindrücken kommt dann doch Kirsche zum Vorschein und wird zur prägenden Note. Die zweite Nase duftet wieder nach Kirsche, begleitet von Pfeffer und Mandeln. Die Viskosität ist ordentlich ausgeprägt.

Geschmacklich geht der Wein eher in die Richtung, die ich erwartet hatte. Der leichte Körper und die deutliche Fruchtbetonung waren so ziemlich das Einzige, was ich in diesen Wein hineinfantasieren konnte. Daß darüber hinaus durchaus erdige Noten mitspielen und der Nachhall eine ordentliche Länge besitzt, gibt dem Wein wieder zusätliches Profil.

Ich gebe ja zu, daß auch ich mich von Vorurteilen leiten lasse, aber ich bin durchaus auch bereit zuzugeben, wenn ich mich irre. Mit Bardolino assoziierte ich bisher eine dünne bestenfalls fruchtige Plörre, die man für 1,49€ im Supermarkt kauft und dann vor Ort am Gardasee trinkt, falls man es denn wirklich muß. Manchmal, aber nur manchmal, ist kein Alkohol schließlich doch die bessere Lösung. Wie dem auch sei, dieser Bardolino ist ein schöner unkomplizierter Wein. Dabei ist er mehr als nur solide und routiniert gemacht. Da kommt tatsächlich etwas Trinkspaß hoch. Zum Nudelsalat.

Herkunft: Italien – Venetien – Bardolino
Jahrgang: 2007
Rebsorte: Corvina, Molinara
Erzeuger: Campagnolo
Ausbau: DOC classico
Alkohol: 12,5%

Anzenas 2007

Der Wein hat eine kirsch- bis rubinrote Farbe. Sie geht zum Rand hin in ein echtes Kirschrot über. Die Farbtiefe ist sehr gut ausgeprägt. Die erste Nase ist sehr dezent. Es lassen sich Gewürznoten erahnen. Ich denke an Vanille, Veilchen und Mandeln. Die zweite Nase gewinnt an Intensität. Neben Veilchen erkenne ich jetzt auch Pfeffer und eine fruchtige Komponente. Die Viskosität ist sehr gut ausgeprägt.

Am Gaumen fällt mir zunächst auf, daß sich der Wein sehr weich und warm durch den Mund bewegt. Die Wärme scheint mir aus der selben Quelle wie eine gewisse Süße zu kommen. Da der Wein nicht wirklich süß ist, vermute ich, daß diese Eindrücke durch den Alkohol im Wein hervorgerufen werden. Ob das jetzt negativ zu bewerten ist, lasse ich einmal dahin gestellt. Es wirkt auf jeden Fall sehr einschmeichelnd und wohlig. Überhaupt wirkte der Wein sehr rund und schmeichelnd. Der Nachhall besitzt eine gute Länge.

Normalerweise wird es einem Wein eher zur Last gelegt, wenn er vom Alkohol geprägt ist, aber hier paßt es. Dennoch läßt dieser Umstand keinen Zweifel an der Machart des Weins aufkommen. Dies ist ein Wein, der im Keller deutlich beeinflußt wurde und der für den kurzfristigen Verzehr bestimmt ist. Eine Lagerung wird ihm nicht gut tun. Er ist jetzt auf dem Punkt. Durchaus ein sehr gut gemachter Wein, aber eben nichts Individuelles. Es ist schwer für solche Weine ein passendes Essen zu finden. Vielleicht Wild mit Klößen und Preiselbeeren?

Herkunft: Italien – Sardinien
Jahrgang: 2007
Rebsorte: Cannonau (Grenache)
Erzeuger: Cantina Sociale di Dolinova
Ausbau: Cannonau di Sardegna trocken
Alkohol: 14%

Julius Rosso Conero 2007

Der Wein trägt ein dunkles rubinrotes Kleid. Die Farbtiefe ist gut ausgeprägt und gibt nur einem schmalen kirschroten Rand Platz. Zunächst ist der Duft mäßig intensiv und vor allem fruchtgeprägt. Neben Kirsche tauchen Himbeernoten auf. Nach dem Schwenken kommen würzige Aromen wie Veilchen und Pfeffer zu Tage. Die Viskosität ist gut ausgeprägt.

Der Wein besitzt einen recht schweren aber nicht übertriebenen Körper. Die Kraft des Weins wird gut von würzigen Noten und Schokolade begleitet. Der Nachhall besitzt eine ordentliche Länge.

Zu einem Kartoffelhackfleischauflauf. Ein leckerer Wein, der sehr gute Qualitäten besitzt. Wieder einmal fällt mir auf, daß ich gerade bei sehr guten Weinen meinen ausschweifenden Schreibstil stark beschränke. Wahrscheinlich unterstelle ich, daß der Wein für sich selbst spricht, und das tut dieser Wein in der Tat. Doch leider gelingt es mir nicht, seine schönen Worte zu übersetzen. Der geneigte Leser möge mir verzeihen. Aber vielleicht hat auch Asterix Recht und statt ausschweifenden Begrüßungen des Cäsaren langt auch ein schlichtes „Hallo Julius.“

Herkunft: Italien – Marken – Conero
Jahrgang: 2007
Rebsorte: Montepulciano
Erzeuger: Silvano Strologo
Ausbau: Rosso Conero DOC
Alkohol: 13,5%

I Piaggioni Sangiovese 2007

Der Wein trägt ein kirschrotes Kleid. Die Farbtiefe ist ordentlich augeprägt mit einem purpurroten Rand. Die erste Nase ist mäßig intensiv. Ich entnehme ihr Kirsche und etwas in Richtung Schokolade. Die zweite Nase gewinnt deutlich an Intensität. Die Frucht geht jetzt eher in eine Beerenfruchtrichtung. Dazu kommen Pfeffer und Holz. Die Viskosität ist mäßig ausgeprägt.

Am Gaumen hinterläßt der Wein einen sehr stimmigen harmonischen Eindruck. Die Frucht kommt lebendig heraus, ohne eine süße Note zu hinterlassen oder aufdringlich zu sein. Dafür kommt eine schöne Würze ins Spiel, die gut mit dem mittelschweren Körper zusammenarbeitet. Dazu kommen Tannine, die eine leichte Bitternote mitbringen, diese aber auch in das Gesamtbild integrieren. Der Nachhall betont die würzigen Noten und besitzt eine gut bis sehr gute Länge.

Das ist jetzt beileibe noch kein großer Wein. Aber ein sehr gut gemachter, der sich hervorragend als Trinkwein und Speisenbegleiter eignet. Seine Ausgewogenheit macht ihn zu einem sehr vielseitigen Begleiter, warum nicht zu Scaloppine in Tomatensauce.

Herkunft: Italien – Toskana
Jahrgang: 2007
Rebsorte: Sangiovese grosso
Erzeuger: Argicole Mocali
Ausbau: IGT trocken
Alkohol: 13,5%

Barbera d’Asti 2007

Der Wein hat eine kirschrote Farbe. Die Farbtiefe ist ordentlich ausgeprägt mit einem purpurroten Rand. Zunächst ist der Duft mäßig intensiv mit Pflaumen und Pilznoten. Nach dem Schwenken kommen Pfeffer und Vanille zur Frucht hinzu. Die Viskosität ist gut ausgeprägt.

Der Wein besitzt einen mittelschweren Körper. Er ist rund und läuft gut durch den Mund. Er wirkt recht fruchtig und besitzt eine feine Würze. Der Nachhall besitzt eine ordentliche Länge.

Insgesamt ein ordentlicher Wein ohne große Stärken und ohne große Schwächen. In seiner Unkompliziertheit zwar nett, aber dann doch zu belanglos. Zu Spaghetti Frutti di Mare.

Herkunft: Italien – Piemont – Asti
Jahrgang: 2007
Rebsorte: Barbera
Erzeuger: La Caplana
Ausbau: DOC
Alkohol: 13%

Dolcetto d’Ovada 2008

Der Wein trägt ein purpurrotes Kleid. Die Farbtiefe ist schwach ausgeprägt und zeigt einen wäßrigen Rand. In der ersten Nase rieche ich recht dezent Mandeln und Kirschen. Die zweite Nase gewinnt an Intensität, ohne aufdringlich zu werden. Hier rieche ich neben der Kirsche auch Veilchen und Kräuter. Die Viskosität ist ordentlich ausgeprägt.

Geschmacklich ist der Wein wenig aufregend. Vielleicht liegt aber auch genau darin seine Stärke. Der Wein ist fruchtgeprägt und besitzt einen eher leichten Körper. Daß im hinteren Bereich des Munds dann doch würzige Noten auftauchen, wirkt fast überraschend, rundet den Wein aber ab.

Das ist ein grundsolider Wein ohne Fehler und ohne Schnörkel. Das ist ein echter Alltagswein, der als Allrounder eingesetzt werden kann. Ich kann ihn mir als leichtem Trinkwein ebenso vorstellen, wie zu einem überbackenen Fisch. Nicht so überzeugend wie der 2006er.

Herkunft: Italien – Piemont – Ovada
Jahrgang: 2008
Rebsorte: Dolcetto
Erzeuger: La Caplana
Ausbau: DOC
Alkohol: 12,5%