Pflichtbesuch – 1

Wohl dem, der vor Besuchen abtauchen kann

Warum hab ich mich nur aufgerafft
Warum ließ ich es nicht einfach sein
Sicher fiel mir etwas bessres ein
Hoffentlich ist es jetzt bald geschafft

Wie er Dagmar ins Dekolletee gafft
wie wär’s er streichelte ihr das Bein
ich wär so gern zu ihm echt gemein
Es gibt nichts Schlimmeres als Sippenhaft

Dieser elende Pflichtbesuch
ist für mich ein tiefrotes Tuch
Gern würd ich die Zeit anders verbringen

Manche Bekanntschaft ist ein Fluch
und nichts was ich bei Alltours buch
doch leider tun sie mich dazu zwingen

In der Fahrschule nicht aufgepasst

Wenn der Verkehr trotzdem läuft
Wenn der Verkehr trotzdem läuft

Wahrscheinlich bist Du kurzsichtig
Jemand sollte Dir eine Brille borgen
doch ich mache mir wirklich Sorgen
Fahr nicht so dicht auf!

Sicher ist Dein Termin super wichtig
Jede kleine Lücke ist Dir sehr willkommen
hast mir ist in der Kolonne den Abstand genommen
Über 60 ist kein rechts Überholen!

Nichts ist so kostbar wie Deine Zeit
und Du verfügst über eine tolle Reaktion
doch bedenklich finde ich es insgesamt schon
Musst Du wirklich so rasen?

Du liebst die Ungewissheit
Erst spät gibst Du ein Signal
Ich sag es besser noch mal
Erst blinken dann bremsen!

Sonnenbrand

schälende Haut nach Sonnenbrand
Nachwirkungen vom Sonnenbrand

Was ist das heut für eine Hitze
Anstatt nach drinnen zu fliehn
beginn ich mich auszuziehn
weil ich sonst sicher noch mehr schwitze

Der Sommer trieb es auf die Spitze
so heiß wie die Sonne schien
Als wär’n die Wolken verliehn
schoss der Himmel solare Blitze

Ich wollte gar nicht anbeten
habe aber die Gefahr verkannt
wie hoch die Sonne am Himmel stand

Wie Spanferkel unter steten
Rösten sich langsam gar drehten
schlich zu mir schmerzender Sonnenbrand

Umparken im Kopf

Freie Sicht auf Neues

Ich brauche einen Neustart
Mein Motor lief nicht mehr rund
weil der Treibstoff stetig schwund
Das verlangsamte die Fahrt

Ich hab Energie gespart
da ich mich zuvor sehr schund
was sich erst spät offenbart
Wie gern wär ich doch gesund

Es heißt: Pack dich am eignen Schopf
und da steckt viel Wahrheit drin
Man gibt sich selbst einen Sinn

Bevor ich also Löcher stopf
beginnt das Umparken im Kopf
Dann krieg ich mich wieder hin

Von Strategen und Fantasten

Schach, der Inbegriff des Strategie-Spiels
Schach, das Spiel der Strategen

Wenn Strategien zu kurz greifen
drohen sie schnell zu scheitern
Wenigstens tun sie nicht abschweifen
und man kann sie ja erweitern (haha)

Vielleicht müssten sie länger reifen
doch wie sagt man’s den Leitern
„Dreht mit den Plänen noch mehr Schleifen“
Das würde sie erheitern

Das Einfache tut sie verführen
Sie wollen nicht über alles nachdenken
Daher tun sie die Komplexität beschränken

So lässt sich die Strategie schnüren
ohne Fallstricke zu berühren
Nur droht man so sich leider selbst zu versenken

Rückfall

Vietnamesischer Wein in Hanoi getrunken
Vietnamesischer Wein auf der Terrasse in Hanoi

Ja es war immer da
auch wenn man es nicht sah
doch hart unterdrückt in tiefen Sphären
kauerte das zwanghafte Begehren

Verklärt blickst Du auf die Schönheit
romantischer Vergangenheit
Immer wieder kommt die Sehnsucht
nach dem Ursprung Deiner Flucht

Erkennt man den inneren Konflikt
passiert es dass man vor sich erschrickt
Du willst vor und nicht zurück
willst zurück… ein kleines Stück

Hast Du denn eine Wahl
Einmal ist doch kein Mal
Ja das gibt dem Leben Sinn
und schon steckst Du wieder mittendrin

Bodensee 3

Sonnenuntergang am Bodensee

Wenn deine seichten Wellen
rollend ans Ufer prellen
ist’s ein beruhigender Ton
und kein wütendes Drohn

Weit weg von deinen Quellen
empfang ich diesen meditativen Lohn
Nicht vier aber drei Länder berührst du schon
und schenkst ihnen viele schöne Stellen

Wie schön die Segel deiner Schiffe
dabei bist du vor’m Land voller Riffe
wo ich von Bord deinen Boden seh

Verrückt wen dein Anblick nicht ergriffe
Doch ich sag langsam traurig Adé
du wundervoller Bodensee

Bodensee

Weil ich nach den Moden späh
fahr ich an den Bodensee
Dort tut mir der Hoden weh
weil ich Algen roden geh

denn das Eis-Wasser ist kalt
und der Verfasser ist alt
Als Opfer nasser Gewalt
wird er immer blasser bald

Jetzt erleidet er für die Crime Qualen
So tut’s ihm der See heimzahlen
Doch er tut weiter mit einem Reim prahlen
Dafür entriss er einem Keim Schalen

Er will das Innerste pur finden
und entblättert dafür stur Rinden
Worte tut er in Tortur schinden
bis dem Text alle Konturn schwinden