L’Ermitage Tradition 2009

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Der Wein hat eine glanzhelle farbe mit leicht gelbem Einschlag. Die erste Nase duftet intensiv blumig und fruchtig nach Birnennoten. In der zweiten Nase geht die Intensität der Birne etwas zurück, das blumig-fruchtige Bukett bleibt aber bestehen.

Der Wein besitzt einen mittelschweren Körper, der von einer cremigen Frucht gut ausgefüllt wird. Der Nachhall besitzt eine gute Länge mit würzigen Noten. Eine leichte salzige Nuance verleiht dem Wein zusätzlich Charakter. Eine etwas bittere, alkoholische Note stört das Bild etwas.

Ein schöner Wein, der doch deutlich französisch ist und definitiv geeignet ist, für mehr Diversität im Keller und bei der Speisebegleitung zu sorgen. Zu Rösti in Pilzrahmsauce.

Herkunft: Frankreich – Rhone – Costieres de Nimes
Jahrgang: 2009
Rebsorte: Roussanne (60%), Grenache Blanc (20%), Viognier (20%)
Erzeuger: L’Ermitage
Ausbau: AOC
Alkohol: 13%

Syrah 2001

Der Wein trägt ein rubinrotes Kleid mit einer guten Farbtiefe. Der schmale Rand funkelt deutlich heller in Granatrot. Die erste Nase ist bereits sehr intensiv, irritiert aber mit einem Geruch zwischen Gerste und Klebstoff. Die zweite Nase ist auch sehr intensiv. Die Aromen aus Leder, Vanille, Zeder und Gerste/Klebstoff/Jod fügen sich aber nicht zu einem schönen Gesamtbild zusammen. Die Viskosität ist sehr gut ausgeprägt.

Am Gaumen macht der Wein einen reichlich ausgezehrten Eindruck. Erstaunlicherweise ist sogar noch etwas Frucht vorhanden, aber insgesamt wirkt er reichlich morbide. Die immer noch kräftigen Tannine sind relativ mild und nehmen Bitterschokolade mit, die einen guten Anschluß an die Restfrucht bildet. Eine leichte Säure wirkt eher aggressiv und störend. Der Nachhall besitzt eine gute Länge.

Der Wein ist zu alt. Erstaunlicherweise mußte ich ihn im Laufe des Abends nicht wegschütten, aber das sind auch die einzigen lobenden Worte, die ich für ihn finden kann. Die noch lebendigen Komponenten im Wein fügen sich einfach nicht zusammen und können nicht über den Zustand des Weins hinwegtäuschen.

Herkunft: Frankreich – (Languedoc) – Cotes de Thongue
Jahrgang: 2001
Rebsorte: Syrah
Erzeuger: Domaine Bourdic
Ausbau: Vin de Pays
Alkohol: 14%

Chateau Cascadais 2005

Der Wein trägt ein rubinrotes Kleid. Die Farbtiefe ist gut ausgeprägt und gibt einem granatroten Rand Platz. Anfangs besitzt er bereits ein intensives Bukett, das einen würzigen Geruch verbreitet. Nach dem Schwenken duftet er weiterhin sehr würzig nach Pfeffer, Vanille und Kräutern. Die Viskosität ist gut ausgeprägt.

Der Wein besitzt einen mittelschweren Körper. Dennoch wirkt er nicht allzu kräftig, weil die Tannine bereits rund geschliffen sind und nur noch eine feine Herbe hinterlassen. Man könnte also von einem feinherben Wein sprechen, wenn dieser Begriff in der Weinsprache nicht schon anders belegt wäre. Er gleitet durchaus geschmeidig durch den Mund, bevor der Nachhall mit einer guten Länge einsetzt. Dazu kommt eine Bitterschokoladennote.

Das ist ein sehr gelungener Wein. Der Wein ist ein schöner, einfacher Tropfen, der sich prima trinken läßt. Irgendwie fällt mir dazu ein gut gewürztes Kassler in Senfkruste ein.

Herkunft: Frankreich – Languedoc – Corbières
Jahrgang: 2005
Rebsorte: lt. Internetrecherche Carignan, Cinsault, Grenache, Mourvèdre und Syrah
Erzeuger: Chateau Cascadais
Ausbau: AOC
Alkohol: 13,5%

Chateau Anglès 2006

Der Wein trägt ein rubinrotes Kleid. Die Farbtiefe ist gut ausgeprägt. Die erste Nase ist mäßig intensiv. Sie verbreitet den Duft von Beerenfrüchten und Pfeffer. In der zweiten Nase nimmt die Intensität weiter zu. Ein leichter Touch Vanille gesellt sich zu den Beeren. Die Viskosität ist sehr gut ausgeprägt.

Der Wein besitzt einen mittelleichten Körper, ist aber von samtener Struktur, so daß er sehr gefällig durch den Mund fließt. Eine leichte Bitternote begleitet ihn die ganze Zeit. Dazu kommt eine schöne Fruchtnote.

Das ist ein sehr solider Wein, der gut zu trinken ist. Er stellt aber keine Ansprüche an den Trinker. Zur Pasta a Rabbiata.

Herkunft: Frankreich – Languedoc – Coteaux du Languedoc
Jahrgang: 2006
Rebsorte: Syrah, Grenache, Mourvèdre
Erzeuger: Chateau Anglès
Ausbau: AOC
Alkohol: 13,5%

Chateau Nicot 2005

Der Wein hat eine kirschrote Farbe. Die Farbtiefe ist gut ausgeprägt und gibt einem knappen purpurroten Rand Platz. Anfangs duftet der Wein durchaus intensiv nach Sauerkirsche und Leder. Nach dem Schwenken nimmt die Intensität weiter zu. Das Bukett ist jetzt sehr fruchtig und duftet nach Brombeeren und Kirsche. Dazu kommen Vanille und etwas Pfeffer. Die Viskosität ist gut ausgeprägt.

Am Gaumen ist der Wein relativ belanglos. Er wirkt vergleichsweise sauer. Dazu kommen leicht bittere Noten. Der Körper ist eher mittelleicht, und der Nachhall besitzt eine ordentlich bis gute Länge.

Insgesamt fehlt es dem Wein sowohl an Ausgewogenheit als auch an Ausdrucksstärke, so daß der Wein keinen besonderen Wert hat. Er läßt sich aber durchaus ordentlich trinken. Zum Rindergulasch.

Herkunft: Frankreich – Bordeaux
Jahrgang: 2005
Rebsorte: Merlot
Erzeuger: Chateau Nicot
Ausbau: AOC
Alkohol: 12,5%

Chateau la font du loup 2005

Der Wein trägt ein kirschrotes Kleid. Die Farbtiefe ist ordentlich ausgeprägt und gibt einem purpurroten Rand mit lila Touch Raum. Die erste Nase ist mäßig intensiv und läßt insbesondere Himbeeraromen zu Tage kommen. In der zweiten Nase nimmt die Intensität etwas zu. Ein Hauch Minze sowie Tabaknoten lassen sich nun neben der Himbeere erahne. Die Viskosität ist gut ausgeprägt.

Der Wein besitzt einen schönen ausgewogenen Geschmack. Die Frucht wirkt sehr frisch und kommt zur Geltung, weil sie von einem eher mittelleichten Körper nicht erschlagen wird. Eine leichte Würze sorgt für einen schönen Kontrast zu der fruchtigen Leichtigkeit.

Das ist ein einfacher, unkomplizierter Trinkwein, der dabei aber ein hohes Trinkvergnügen verbreitet. Zur Pizza Mozzarella.

Herkunft: Frankreich – Bordeaux – Cotes de Castillon
Jahrgang: 2005
Rebsorte: Merlot, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc
Erzeuger: Chateau la font du loup
Ausbau: AOC
Alkohol: 13%

Cabernet Sauvignon 2005

Der Wein hat eine tiefdunkle schwarzrote Farbe. Die Farbtiefe ist sehr gut ausgeprägt und gibt nur einem schmalen deutlich helleren braunroten Rand Platz. Der Wein riecht von Beginn an sehr intensiv nach Kirsche, Cassis und Leder. Nach dem Schwenken gesellen sich Brotrinde, Paprika und Pfeffer zu Kirsche und Leder. Die Viskosität ist gut ausgeprägt.

Der Wein beginnt den Mundraum mit runder Kirschfrucht zu durchspülen. Dieser Eindruck wird jedoch schnell von einer Mischung aus Bitterschokolade und Minze abgelöst, die mich zwischen Schokokuchen und Zähneputzen etwas ratlos zurückläßt, bevor im Abgang die bitteren Noten in Form der etwas spitzen Tannine das Zepter in die Hand nehmen und den Nachhall über seine gute Länge hinweg prägen.

Meine Beschreibung läßt das Urteil bereits erahnen. Zu unausgewogen und zu sehr auf Kraft ausgelegt. Dennoch ist das ein guter Wein, der durch sein Bukett zu überzeugen weiß. Zum gut durchgebratenen Rinderhüftsteak in Kräutersauce.
Am zweiten Tag leider völlig ungenießbar und nur noch ein Fall für den Abguß.

Herkunft: Frankreich – (Rhone)
Jahrgang: 2005
Rebsorte: Cabernet Sauvignon
Erzeuger: Domaine de la Citadelle
Ausbau: trocken, Vin de Pays de Vaucluse
Alkohol: 14%

Pegovino 2006

Der Wein trägt ein rubinrotes Kleid. Die Farbtiefe ist sehr gut ausgeprägt. Am Rand hin geht der Wein in eine lila Färbung über. Die erste Nase duftet intensiv nach Heidelbeere und Brombeere. Die zweite Nase ist etwas weniger von Frucht geprägt und bringt dafür einen Pfefferduft mit. Die Viskosität ist gut ausgeprägt.

Im Geschmack besitzt der Wein eine sehr fruchtige Seite, die dank der großen Dichte noch intensiver wirkt. Die Dichte kommt etwas überraschend, weil der Körper des Weins eher mittelschwer ist. Geschliffene aber durchaus kräftige Tannine runden das harmonische Gesamtbild ab und begleiten den gesamten Nachhall über seine sehr gute Länge.

Manchmal gelingt es auch einem einfachen Landwein echten Genuß zu verbreiten. Wenn die Domaine Pegau einen Landwein erzeigt, kann man sich natürlich fragen, ob die Bezeichnung einfach wirklich angebracht ist. Bei so großen Weingütern blitzt das Qualitätsstreben dann eben auch im Landwein durch, der möglicherweise nur knapp außerhalb der Appelationsgrenzen liegt. Die Rebsorten dürften zumindest nicht der Grund für die Bezeichnung sein. Ein professionell zubereiteter Wein mit viel Kraft. Wenn ich individuellem Charme vermisse, komme ich dennoch nicht umhin, die Leistung der Winzer zu würdigen und empfehle den Wein dann auch zum Kaninchenrücken.

Herkunft: Frankreich – (Rhone)
Jahrgang: 2006
Rebsorte: Grenache, Syrah
Erzeuger: Domaine du Pegau
Ausbau: Vin de pays d’oc
Alkohol: 13,5%

La Larme d’or Chablis 2008

Der Wein hat eine glanzhelle Farbe. In der ersten Nase stecken kräutrige Aromen und etwas Limone. Nach dem Schwenken nimmt die Intensität noch einmal deutlich zu. Steinige Noten und etwas Tabak kann ich jetzt erschnuppern.

Am Gaumen fällt zunächst die leicht aggressive Säure auf. Der Körper ist eher leicht. Dafür finde ich in dem Wein eine Kräuterwürze und etwas Salz.

Es sind zwei Sachen, die mir an diesem Wein nicht gefallen. Zum einen fehlt dem Wein die Harmonie, die durchaus schönen Einzelwahrnehmungen in ein Gesamtbild zu setzen. Zum anderen läßt sich in ihm nichts von einem Chardonnay erahnen. Das ist dennoch ein ordentlich bis guter Wein. Für den Geschmackstest eines Supermarktweins keine schlechte Sache, aber mit 6,99€ habe ich mich sicherlich auch schon in die obere Supermarktpreisklasse begeben.

Herkunft: Frankreich – Burgund – Chablis
Jahrgang: 2008
Rebsorte: Chardonnay
Erzeuger: Jean Louis Quinson
Ausbau:  AOC
Alkohol: 12%

La Coulee d’Argent Vieilles Vignes 2008

Der Wein ist glanzhell mit blassem grünen Einschlag. Der Wein ist zunächst noch zu kalt, so daß der allererste Geruchseindruck zu schwach ist. Zwei Minuten später sind grüne würzige Noten vernehmbar. Nach dem Schwenken kommt ein intensiver mineralischer Duft begleitet von Steinobstanklängen.

Mit einem vollen Körper rollt der Wein durch den Mun. Eine leichte Saftigkeit nimmt ihm die Strenge, die er mit seiner rauhen Mineralik transportiert. Dazu kommt ein leichter Zitruseinschlag, bevor der ordentlich lange Nachhall einsetzt.

Ein mineralischer Kraftprotz mit viel Qualität. Als Begleiter von Spargel mit Schinken in Butter-Basilikum-Sauce leider nur mäßig geeignet.

Herkunft: Frankreich – Loire – Vouvray
Jahrgang: 2008
Rebsorte: Chenin Blanc
Erzeuger: Domaine Bourillon Dorleans
Ausbau: AOC
Alkohol: 13%