Rheinhessen Riesling Edition Pinard de Picard 2008

Der Wein besitz eine glanzhelle Farbe mit gelbem Einschlag und ein paar feinen Perlen an seiner Oberfläche. Zunächst besitzt der Wein eine gute Intensität und duftet nach pflanzlichen Aromen und Kräutern. Auch nach dem Schwenken bleibt der Duft sehr intensiv mit Tabaknoten.

Im Mund ist der Wein sehr würzig und leicht mineralisch. Er besitzt eine gute Länge, in der die mineralischen Anklänge sehr feine Musik produzieren. In der Konsistenz ist Wein mit einem mittelschweren Körper ausgestattet, wartet zugleich aber mit Saftigkeit und gut integrierter Säure auf.

Zu einem gegrillten Lachs in Meerettichsahnesauce. Das ist nicht allzu weit von der Spitze entfernt und weiß schon sich als etwas Außergewöhnliches darzustellen. Ein Wein, mit dem man nichts falsch machen kann.

Herkunft: Deutschland – Rheinhessen
Jahrgang: 2008
Rebsorte: Riesling
Erzeuger: Battenfeld-Spanier
Ausbau: QbA trocken
Alkohol: 12%

Tosacanello Sangiovese 2008

Der Wein hat eine purpurrote Farbe. Die Farbtiefe ist ordentlich und läßt den Wein zum Rand hin deutlich heller werden. Zunächst duftet der Wein fruchtig nach Beerenfrüchten, erweckt aber auch einen alkoholischen Eindruck und hat einen leicht morbiden Touch. Diese morbide Note ist auch nach dem Schwenken vorhanden und verleiht zusammen mit Holznoten einen sehr harten Touch.

Am Gaumen präsentiert sich eine leichte Säure, die mir etwas überbetont ist und ein ungutes Zusammenspiel mit den Tanninen eingeht. Dies Zusammenspiel wirkt eher schlecht in den mittelleichten Körper integriert. Der Nachhall besitzt eine kurze Länge.

Teil 2 der Weine aus dem Supermarkt schneidet deutlich besser ab als Teil 1. Empfehlen kann ich den Wein aber auch nicht. Trinkbar ist schon so ziemlich alles, was mir über die Lippen kommt. Zu was? Am besten dann doch nicht.

Herkunft: Italien – Toskana
Jahrgang: 2008
Rebsorte: Sangiovese
Erzeuger: Vertrieb durch Toscanello Weinimport
Ausbau: IGT
Alkohol: 12,5%

Piepsorter Michelsberg Riesling 2008

Der Wein ist strohgelb. Anfangs duftet er recht verhalten leicht floral. Nach dem Schwenken kommen erdige Noten und ein leichter Graipefruitton hinzu.

Am Gaumen ist der Wein ziemlich unauffällig. Die Säure ist präsent und noch das Auffälligste aber zugleich nicht negativ aufdringlich. Eine leichte Würze leitet in den Nachhall über, der eine ordentliche Länge besitzt.

Das ist ein sehr solider Wein, ohne irgendwelche Schwächen, aber auch ohne erkennbare Stärken.Er schafft es, eine gewisse Gebietstypizität zu transportieren. Zum Flammkuchen.

Herkunft: Deutschland – Mosel – Piepsorter Michelsberg
Jahrgang: 2008
Rebsorte: Riesling
Erzeuger: St. Michael Weinkellerei
Ausbau: QbA trocken
Alkohol: 11,5 %

Rhodter Rosengarten Chardonnay 2008

Der Wein hat glanzhelle bis strohgelbe Farbe. Die erste Nase ist eher verhalten mit einem Bukett aus Birnen, Toast und Butter. Die zweite Nase ist etwas intensiver, aber immer noch eher von schwacher Intensität. Neben einer vordergründigen Eisbonbonnote sich auch würzige Anklänge vernehmbar.

Ist der Wein in der Nase noch nicht so expressiv, zeigt er sich dafür am Gaumen. Sehr kräftig mit einem eher schweren Körper transportiert er Wucht und Würze durch den Mund. Der Nachhall ist zwar nur von mäßiger Länge, dafür ist der Hauptteil wirklich mundfüllend. Im zweiten Schluck zeigt dann auch der Nachhall eine schöne mineralische Länge.

Beim Geruch vermutete ich ja, daß sich der Wein momentan in einer Verschlußphase befindet. Im Geschmack zeigt er sich schon weit entwickelt. Es ist natürlich schwer für einen so kräftigen Wein einen Essenbegleiter zu finden. Wie wäre es mit Tafelspitz in Meerrettich?

Herkunft: Deutschland – Pfalz – Rhodter Rosengarten
Jahrgang: 2008
Rebsorte: Chardonnay
Erzeuger: Christian Heußler
Alkohol: 13%
Ausbau: Spätlese trocken

Pfalz Riesling 2008

Der Wein ist glanzhell. Einige Perlen zeigen sich an seiner Oberfläche. Die erste Nase duftet nach Zitrone und etwas würzig.  In der zweiten Nase kommen Graipefruit und erdige Noten zum Vorschein.

Am Gaumen ist der Wein eine gelungene Kombination aus Säure, Würze und Frucht. Das ist kein großes Kunstwerk, aber weit mehr als eine solide Arbeit.

Vielleicht sind es gerade diese Basisweine – wie auch der Riesling Kabinett, an denen sich der hervorragende Winzer zeigt.  Diese exzellente Handwerksleistung zu einem derart geringen Preis von 3,40€/l erzeugen zu können, verdient allerhöchsten Respekt.

Der Wein macht viel Spaß und Vergnügen. Wer anderer Ansicht ist, lese bitte noch einmal über sich unter der Überschrift der Weingenießer. Einen schöneren Basisriesling kann ich mir kaum vorstellen. Ein Wein für jede Gelegenheit.

Herkunft: Deutschland – Pfalz
Jahrgang: 2008
Rebsorte: Riesling
Erzeuger: Christian Heußler
Alkohol: 12%
Ausbau: QbA trocken

Rhodter Schloßberg Riesling Granit 2008

Bei Granit muß ich ja sofort an den mächtigen Hermitage an der Rhone denken. Rhone und Rhodt liegt phonetisch ja auch gar nicht so weit voneinander entfernt, aber ganz so steil ist der Rhodter Schloßberg dann doch nicht, und mit der Berühmtheit ist es auch noch nicht ganz so weit. Man stelle sich nur mal vor, einen Hermitage für 8,50€ zu bekommen…

Der Wein hat eine glanzhelle Farbe mit grünlichem Einschlag. Die erste Nase ist mäßig intensiv und duftet nach Pfirsich und Graipefruit. Die zweite Nase ist schwerer zu durchdringen. Sie wirkt frischer und duftet nach Stein und Moos.

Hm…, es fällt mir diesmal erstaunlich schwer, nach dem ersten Schluck ein Urteil zu fällen. Denn insgesamt wirkt der Wein ziemlich unauffällig. Bevor ich noch mehr über mein Vokabular falle, muss ich doch feststellen, daß die kräftige Säure im Wein auffällt. Dies tut sie aber keineswegs negativ. Vielmehr ist sie hervorragend eingebunden. Insgesamt wirkt der Wein extrem harmonisch und ruhig. Dieser Eindruck wird von seinem leichten Körper noch gefördert. Ich stelle fest, daß es sich lohnt, meinen Zweifeln Zeit zu geben, denn während ich über das eben Hinuntergeflossene sinniere, beginnt der mineralische Nachhall, der eine gute Länge besitzt.

Mit das Schönste an Unsicherheit im ersten Schluck ist ja, daß diese Unsicherheit zu einem zweiten Schluck herausfordert. Und wenn man schon mal unsicher ist, sollte man an dieser Stelle unter keinen Umständen aufhören.

Nach x Schlücken konstatiere ich – ja! Das ist der Wein, um ihn nach einem harten Arbeitstag zu trinken. Dann weiß man, wieder wieso man arbeitet. Und weil der Wein nicht so teuer ist wie ein Hermitage, muß man vielleicht gar nicht so hart arbeiten… An der Rhone habe ich zwar Viognier und Marsanne kennen und schätzen gelernt; in ihren Bann haben sie mich aber nicht gezogen. Wie anders da doch dieser feine Rhodter Riesling. Im Gedanken bei den Granitfelsen des Hermitage denke ich doch: Riesling rocks.

Herkunft: Deutschland – Pfalz – Rhodter Schloßberg
Jahrgang: 2008
Rebsorte: Riesling
Erzeuger: Christian Heußler
Alkohol: 12,5%
Ausbau: Spätlese trocken

Rhodter Klosterpfad Weißburgunder trocken 2008

Heute versuche ich mich in der Königsdisziplin der genießenden Alkoholiker oder doch der zu alkoholisierenden Genießer? Egal: Weinverkostung nach einem anstrengenden 30km-Lauf abends um 10! JA!

Der Wein hat eine glanzhelle Farbe. Einige Trubteilchen bzw. Perlen schwimmen an seiner Oberfläche. Die erste Nase besitzt eine ordentliche Intensität und duftet nach Toast und blumigen Noten. Die zweite Nase ist intensiver. Sie duftet nach Drops, Speck, und Blumen.

Der Wein besitzt eine gute Dichte und ist sehr würzig. Er wirkt sehr kräftig und leicht rauchig. Der Nachhall ist etwas streng und würzig. Er besitzt eine ordentliche Länge.

Definitiv nicht geeignet als Erfrischung nach einem langen Lauf. Dafür ist er zu schwer.

Herkunft: Deutschland – Pfalz – Rhodter Klosterpfad
Rebsorte: Weißburgunder
Jahrgang: 2008
Erzeuger: Christian Heußler
Ausbau: Spätlese trocken
Alkohol: 13%

Rhodter Schloßberg Riesling Bundsandstein 2008

bild032.jpg

Der Wein hat eine glanzhelle bis strohgelbe Farbe. An seiner Oberfläche zeigen sich sehr feine Perlen. Zunächst duftet er mäßig intensiv intensiv nach Pfirsich und leicht nach Hefe. Nach dem Schwenken nimmt die Intensität zu.  Jetzt riecht der Wein erdiger mit einem Birnenton.

Das ist jetzt schon sehr schön. Der Wein besitzt einen eher leichten Körper, versteht es aber trotzdem, einer deutlichen Würze standzuhalten. Dies macht er mit einer spielerischen Leichtigkeit, die sehr angenehm ist. Die Säure ist vorhanden, wenn auch nur mäßig. Sie versteht sich gut mit einem leichten Schmelz. Der Nachhall besitzt eine gute Länge, die von einem angenehme Prickeln geprägt ist, das auf Kohlensäure hindeutet.

Die Leichtigkeit des alkoholschwachen Weins verlockt, den Wein als Sommerwein einzusetzen. Durch seine Würze kann er eben auch bei einem kleinen Barbecue verwendet werden. Die Harmonie des Weins weiß auch zu gefallen. Der Wein macht allerdings den Eindruck, als sollte er jung getrunken werden.

Herkunft: Deutschland – Pfalz – Rhodter Schloßberg
Rebsorte: Riesling
Jahrgang: 2008
Erzeuger: Christian Heußler
Ausbau: Riesling Spätlese trocken
Alkohol: 12%

Silvaner Saale-Unstrut 2008

Der Wein iat recht würzig, zugleich für einen Silvaner aber auch ausgesprochen fruchtig. Insbesondere Apfelnoten bestimmen das Bukett, aber auch Bohnen lassen sich erahnen.

Auch im Mund ist der Wein sehr fruchtig und schmeckt nach Apfel und Reineclauden. Dazu kommt ein bitterwürziger sehr eigener Ton, der schwer zu beschreiben ist. Der Wein besitzt eine gute Dicht. Die Länge des Nachhall ist jedoch eher mäßig.

Ein sehr eigener Wein, der nicht gerade Silvanertypisch, aber doch sehr interessant im positiven Sinn ist. Für so einen individuellen Wein ist es schwer, einen Essenspartner zu finden. Vielleicht ein Pilzrisotto?

Herkunft: Saale-Unstrut
Rebsorte: Silvaner
Jahrgang: 2008
Erzeuger: Bernard Pawis
Ausbau: QbA trocken
Alkohol: 11,5 %

Grüner Veltliner Trinkvergnügen #7 2008

bild026.jpg

Der Wein ist glanzhell mit einem leicht grünlichen Ton. Die erste Nase ist recht intensiv mir Gerüchen von Limette und Zitronengras. Die zweite Nase ist immer noch fruchtig, jetzt mit einer leichten Pfeffernote.

Am Gaumen zeigt sich ein schönes Zusammenspiel von Frucht, Pfefferl und einer vielleicht doch etwas zu spitzen Säure. Der Nachhall besitzt eine mäßige Länge. Ein angenehmer würziger Wein.

Die Investition in das witzige Etikett hat sich aus meiner Sicht auf jeden Fall gelohnt. Es hat ja noch selten ein Winzer die Lese als Vergnügen bezeichnet. Stattdessen wird die harte Arbeit und die strenge Selektion betont. Insofern ist das Durchstreichen des Begriffs Lesevergnügen auf dem Etikett sehr verständlich. Vielleicht soll durch das Etikett auch klar gemacht werden, daß Wein zwar ein guter Begleiter bei der Lektüre ist, das Lesevergnügen aber immeraus der selbigen kommt. Von daher diesmal eine Buch- statt einer Essensempfehlung. Der Wein paßt in seiner ungezähmten Wildheit zu „The White Tiger“ von Aravind Adiga. Dazu in den nächsten Tagen vielleicht mehr.

Herkunft: Österreich – Niederösterreich – Kamptal (letzteres steht nicht auf dem Etikett)
Rebsorte: Grüner Veltliner
Jahrgang: 2008
Erzeuger: Hirsch
Titel: Lesevergnügen Trinkvergnügen #7
Ausbau:trocken
Alkohol: 11,5%