Koi

Isch han koi Lust
isch han koi Bock
isch han koi Karpfen
in meinem Garten
Teich
denn ich bin
reich

Isch han koi Karpfen
koi Karpfen
koi Karpfen
in meinem Garten
Teich
und hoffe daß er
laicht
weil mein Reichtum mir nich
reicht

Isch han koi Lust
isch han koi Bock
isch han koi Karpfen

Unpräzise Hacker

Wieso ist der vom CCC analysierte „Bundes-Trojaner“ eigentlich ein Trojaner? Sicher hat sich dieser Begriff in der Computer-Terminologie entsprechend eingenistet, so dass die Verantwortung für den Namen nicht beim CCC liegt oder beim bayerischen Innenministerium – der hinterhältige Einsatz dagegen schon.

Politiker, denen political correctness zweimal wichtiger als die Verfassung ist, werden sich wahrscheinlich am Begriff hinterhältig stören. Doch wenn wir die Herkunft des Namens analysieren, wird deutlich, dass Hinterhältigkeit in der Natur des Trojaners liegt. Schließlich zieht der Name eine Analogie zum Trojanischen Pferd, in dem sich nach Odysseus Idee die Griechen nach Troja einschlichen, was wohl ohne Frage als hinterhältig bezeichnet werden kann. Falls irgendein Politiker dies bestreitet möge er mir bitte erklären, was Odysseus damit anderes gemacht hat, als einen Hinterhalt für die Trojaner zu legen.

Im Sinne der historical correctness oder der literarischen correctness – je nachdem ob man die Ilias als historischen Bericht oder als Poesie einstuft – ist die Bezeichnung Trojaner also eindeutig falsch. Schließlich war das trojanische Pferd kein Trojaner, sondern ein Werk der sie belagernden Achaier. Unter diesem Begriff wird die Gesamtheit der Griechen in Homers Werk genannt. Das Volk ihres Anführers Agamemnon sind die Mykener. Zum Wohle aller Klugscheißer dieser Welt sollte man daher von einem Bundes-Achaier oder einem Bundes-Mykener sprechen. Wenn man dagegen den Namen auf den listigen Odysseus zurückführt, was ja wiederum zu einem Viren konzipierenden Hacker passen würde, und das Spionageprogramm nach seinem Volk benennen, wäre es natürlich der Bundes-Ithaker.

Lautern-Stuttgart

Es fällt mir schwer das Gesehene in Worte zu fassen. Unser Team bringt mich diese Saison zum Verzweifeln. Das ist es vielleicht, was es auf den Punkt bringt. Die Gründe dafür sind aber immer verschieden. Das Spiel gegen Stuttgart war an und für sich das beste Spiel der Mannschaft, das ich in dieser Saison gesehen habe. Wenn nur das Ergebnis nicht gewesen wäre.

Nach einer nervösen Anfangsphase, in der wir es vor allem mit hohen Bällen nach vorne versuchten, beruhigte sich das Spiel. Die Mannschaft bewies Geduld beim Spielaufbau, zeigte Übersicht und machte weniger Fehler als zuletzt, auch wenn über die gesamte Spieldauer nach wie vor zu viele leichte Fehler zu finden waren, die einen an der Qualität der Mannschaft zweifeln lassen. Dass das Publikum diese Zweifelim Stadium mittlerweile deutlich kund tut, hilft den Jungs natürlich überhaupt nicht. Insgesamt befand sich die erste Halbzeit auf durchschnittlichem Niveau mit einem Chancenverhältnis von 2:2. Dabei hat mich gefreut, dass kein echter Qualitätsunterschied zwischen Stuttgart und Lautern zu beobachten war. Auch wenn Stuttgart vielleicht einen Tick ballsicherer war, befanden sich beide Teams auf Augenhöhe. Sehr gut gefallen hat mir in der ersten Halbzeit Oliver Kirch, der sehr agil war und viel für das Spiel nach vorne tat.

In der zweiten Halbzeit befanden sich die Teams nicht mehr auf Augenhöhe. Lautern war klar besser! Beim 0:1 musste Jessen in der Mitte aushelfen, so dass links Platz war, der von Tiffert nicht ausreichend gestopft wurde. So kam der VfB zum Flanken. Jessen fälschte den Ball leicht ab, und in der Mitte war Cacau alleine gelassen worden. Das 0:2 fiel noch unglücklicher und kann eigentlich nicht mal als echte Chance bezeichnet werden. Bouhlarouz wollte flanken. Jessen fälschte ab und änderte die Richtung des Balls. Trapp machte einen Schritt in die falsche Richtung, und das Ding war drin. Meiner Meinung nach war dieser Ball durchaus haltbar. Auch wenn er abgefälscht war, so war er doch zugleich nicht sonderlich scharf geschossen. Den Schritt in die falsche Richtung machte Trapp so spät, dass ich mich fragte, wo er denn hin will. Dass man bei solch dummen Gegentreffern verzweifelt,  muss nicht weiter verwundern. Doch das waren die einzigen echten Fehler der Abwehr in den 90 Minuten. Rodneis üblicher Bock kostete diesmal nur einen Einwurf, so dass er leicht zu verschmerzen war. Amedick zeigte eine ganz starke und sehr engagierte Leistung. In dieser Form ist er aus der Innenverteidigung nicht wegzudenken. Dick und Jessen spielten wieder einmal sehr solide. Speziell am Ende kombinierte Jessen gut mit dem eingewechselten Fortounis, auch wenn ich über Jessens Flanken besser den Mantel des Schweigens hülle.

Erstaunlich war, dass wir neben einer guten Abwehr diesmal auch eine gute Offensivabteilung hatten. In der zweiten Halbzeit spielten wir bestimmt 6 gute Chancen heraus. Dass dies trotz Rückstand gegen einen dann defensiv eingestellten Gegner gelang, darf einem wirklich Mut machen, zumal es sich wirklich um heraus gespielte Chancen und nicht um glückliche Geschenke des Himmels wie gegen Mainz handelte. Die Mannschaft zeigte Charakter und tatsächlich so etwas wie Spielkunst. Das kann für die kommenden Partien echten Mut machen, doch an diesem Abend verzweifelten wir vor allem an den zum Teil äußerst dämlich vergebenen Chancen.