Saint Nicolas de Bourgueil 2007

Der Wein hat eine kirschrote Farbe. Die Farbtiefe ist ordentlich und geht in ein purpurrot über. Der Wein riecht nach Heidelbeeren, etwas Lakritz und Marzipan. Die Viskosität ist ordentlich ausgeprägt.

Im Mund sticht der Alkohol stark heraus und läßt den Wein etwas brandig wirken. Dazu kommt eine nicht ganz so tolle Mischung aus Marzipan und Spekulatius. Der zweite Schluck wirkt deutlich gelungener. Nach einem Tag Trockenheit muß wohl auch mein Gaumen erst wieder an den Alkohol herangeführt werden. Dennoch komme ich zu keinem richtig guten Urteil. Säure und Frucht stehen in keinem ausgewogenen Verhältnis. Dazu kommen die etwas künstlich wirkenden süßen Geschmacksnoten, die mit einer holzigen Würze konkurrieren und einem ordentlich langen Nachhall die Tür öffnen. Der Wein hat eine labile Note, da er beständig von einer Richtung in die andere schwankt und dabei ein ungutes Mischmasch erzeugt.

Auch wenn es so klingt, ist das kein wirklich schlechter Wein. Als Alleinunterhalter tut er sich aber schwer. Ein deftiges Essen wie Rinderrouladen kann ihm die Flausen aus dem Kopf treiben und sich gut mit ihm verbinden. Ein rebsortenreiner Cabernet Franc ist ja eher ungewöhnlich, so daß ich ihn verteidigend einwerfe, daß er mir deutlich besser gefiel, als ich ihn das erste Mal verkostet habe. Heute erscheint er mir eher als Grund, wieso Cabernet Franc doch meist als Verschnittpartner eingesetzt wird.

Herkunft: Frankreich – Loire – Saint Nicolas de Bourgueil
Jahrgang: 2007
Rebsorte: Cabernet Franc
Erzeuger: Bouvet-Ladubay
Ausbau: AOC
Alkohol: 12%

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