Lamothe Bergeron 2003

Der Wein trägt ein rubinrotes Kleid. Die Farbtiefe ist gut ausgeprägt. Am Rand zeigt sich ein Kirschrot bis Purpurrot.  Die erste Nase ist von einer ordentlichen Intensität mit einer klaren Cassisnote. Auch die zweite Nase bleibt vorwiegend fruchtbetont. Die Intensität steigt weiter an und nimmt jetzt auch Kirsche in das Aromenspektrum mit auf. Die Viskosität ist gut ausgeprägt.

Der Wein weiß durch seine Harmonie und seinen runden Körper sowie eine gute Dichte zu überzeugen. Eine lebendige Frucht ist eine der gut integrierten Komponenten. Dazu kommen schöne Kräuternoten und eine leichte Schokoladennuance. Die Tannine sind kräftig aber zugleich auch sanft. Der Nachhall besitzt eine gute Länge.

Das ist ein echter Sonntagswein, der zu einem Hasenrücken paßt. Daß dies heute der erste Bordeuax in einer Verkostungsnotiz ist für mich schon etwas überraschend. Aber, sei es drum. Es macht mir nur deutlich, daß ich relativ konsequent den preislichen Hype der Spitzenweine als Zeichen zum Ignorieren von Bordeaux beachtet habe und dabei vielleicht zu Unrecht auch die kleineren Bordeaux miteinbezogen habe, bei denen man aber wie in jeder anderen Region auch Glück braucht. Den Lamothe Bergeron habe ich in der Vergangenheit als sehr zuverlässigen Wein kennengelernt, was er auch diesmal wieder bestätigt. Ein herrlicher Wein, um sich auf die richtig großen Bordeaux einzustimmen. Das hier ist schon sehr schön, aber doch eher exzellente Fernsehqualität, als ein grandioser Kinofilm. 15,50€ wirken noch angemessen, wenn man ein begeisterter Weintrinker ist.

Herkunft: Frankreich – Bordeaux – Haut-Medoc
Jahrgang: 2003
Rebsorte: vermutlich eine Cuvée aus Cabernet Sauvignon, Merlot und Cabernet Franc
Erzeuger: Lamothe Bergeron
Ausbau: Cru Bourgeois AOC trocken
Alkohol: 13%

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